Sound und Praxis mit der EvH Wolfgang USA Stealth Gray

Der akustische Grundsound ist sehr ausgewogen. Positiv fällt das knackige Attack auf, dagegen sind die Werte im Sustainbereich eher durchschnittlich anzusehen bzw. anzuhören. Vielleicht hätte man bei der Auswahl der Brücke doch besser auf eine Sustain-fördernde „String-through-Konstruktion“ anstelle eines Tailpieces mit Feinstimmern zurückgreifen sollen.

Die Bespielbarkeit des Halses ist hervorragend, dank der geölten Halsrückseite und der spürbar schmaleren Bundstäbchen wird der Greifhand kaum Widerstand beim Rasen über das Griffbrett entgegengesetzt. Auch der sehr tief in den Korpus eingesetzte Hals, ein Feature, das bereits im Signature-Instrument van Halens während seiner Liaison bei Music Man zum Einsatz kam, fördert das handliche Spielgefühl der Wolfgang USA ungemein!

Fangen wir bei den elektrischen Sounds mit einem unverzerrten an. Für die folgenden Klangbeispiele wurden ein Friedman Small Box Combo, ein Shure SM57 Mikro und Logic Audio verwendet. Im Klangbeispiel 1 nun der unverzerrte Klang beider Wolfgang-Pickups.

Überraschend ausgewogen für zwei Humbucker im Parallelbetrieb und durchaus auch für clean gespielte Pickinglinien brauchbar. Obwohl man bei einer Gitarre dieser Preisklasse schon auch eine Singlecoil-Option erwarten dürfte.

Ab dem nächsten Klangbeispiel werfen wir den verzerrten Kanal an, im folgenden Beispiel nun unsere Wolfgang USA im Crunch-Mode. Bereits hier geben die beiden Wolfgang Humbucker ein überzeugendes Bild ab, der Klang ist sehr differenziert und besitzt trotzdem eine „cremige Vintagenote“.