— EMG 81 und 85 —
Sound
Absolut beeindruckend sind die Unterschiede der beiden „Ironfinger“ Modelle im Lautstärke- und Klangvergleich. Bereits unverstärkt hat die Forum IV einen deutlich lauteren Ton mit wesentlich mehr Sustain, was natürlich an dem Mahagoni Holz liegt, da es wesentlich schwerer und weicher als die Erle-Ahorn Kombination der The Paul IV Special „Ironfinger“ ist.
Beim unplugged Spielen kommt sogar ein bisschen PRS-Feeling auf, gerade durch die kräftig singenden Obertöne. Diese können wunderbar durch den weichen Hals akzentuiert werden und wirken stets klar und voll.
Verstärkt neben die beiden EMG Kraftprotze 81 und 85 klanglich wieder entschieden das Ruder in die Hand, trotzdem lassen sich die beim unplugged Spielen genannten Unterschiede zwischen beiden Gitarren noch deutlich wiedererkennen. Allein der Output der Forum IV ist locker 25 bis 30 Prozent höher als bei der „Ironfinger“ Paula.
Das ausgeprägte Sustainverhalten wird durch die Humbucker enorm verstärkt, und bei kräftig gespielten Akkorden entsteht ein imposanter Druck mit einer so starken Präsens, das es schon richtig komprimiert wirkt.
The Paul IV hat hingegen einen bisschen mehr sägenden Sound, was aber in keiner Weise schlechter ist, sondern einfach nur anders und gerade deswegen gut. Letztendlich ist es natürlich wieder Geschmackssache, welchen Sound man favorisiert und lieber hätte. Axel Ritt hat dieses Problem zumindest nicht, da er direkt beide Gitarren zur Auswahl hat.
Das Piezo-System von Graph Tech hat eher eine durchschnittliche Qualität. Es entsteht klanglich durchaus der Charakter einer Akustikgitarre, was für Liveanwendungen absolut ausreichend ist. Aber auch dieses System erinnert vom Sound leicht an eine E-Gitarre, die durch ein Bandpassfilter gejagt wird. Im Studio sollte unbedingt auf eine Akustikgitarre zurückgegriffen werden, die mit einem Mikrofon abgenommen wird. Selbst die modernen, teuren DSP-Systeme, die aufwendig eine Mikrofonabnahme emulieren, kommen an den Klang einer echten Akustikgitarre nicht heran.
Sehr interessant sind allerdings die Kombinationsmöglichkeiten der normalen Tonabnehmer mit dem Piezosystem, das den Klang meist ein wenig perkussiver werden lässt. Hiermit können dank der unterschiedlichen Tonabnehmerposition und dem Crossfaderpoti unterschiedlichste Sounds in Hülle und Fülle kreiert werden.