ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Fame, The Paul IV Special, E-Gitarre

(ID: 1852)

Verarbeitung und Technik

Rundum ist „The Paul IV Special Ironfinger“ sehr ordentlich und solide gebaut. Alle Hölzer sind präzise aufeinander angepasst, was sich gerade an den Übergängen vom Hals zum Korpus und Griffbrett erkennen lässt. Auch die Bundstäbchen sind sauber eingesetzt, für die Ferd Wagners Medium Jumbo-Frets verwendet werden.
In deren Nähe schimmern die trapezförmigen Inlays, für die als Perlmuttersatz gequirltes Acryl zum Einsatz kommt, was durchaus authentisch wirkt.
An der Lackierung lassen sich keinerlei unsaubere Verläufe oder Unebenheiten finden, sogar nicht einmal an den Übergängen zum Binding entlang des Griffbrettes und der Decke. Hierbei handelt sich aber nicht etwa um einen aufgemalten Fake, sondern um ein echtes Binding das aus regulärem ABS-Material besteht.
Das Stop Tailpiece, die Tuneomatic-Bridge und die Die-Cast-Mechaniken stammen alle samt aus dem Hause WSC Partsland (Woo Sung Chorus Industries). Qualitativ gibt es an den in China produzierten Teilen nichts auszusetzen, sie sind sauber verarbeitet, anständig lackiert und auch die Die-Cast-Mechaniken greifen zuverlässig ohne Spiel und lassen sich leichtgängig bedienen.
Auf Grund der aktiven Bauweise der EMG Humbucker, die über eine 9 Voltblock gespeist werden, der in einem kleinen Fach auf der Rückseite untergebracht ist, rauscht und brummt hier selbstverständlich gar nichts.

-- Kopfplatte --

— Kopfplatte —

In der Praxis

ANZEIGE

Zu erst einmal kann „The Paul IV Special Ironfinger“ bequem in Haltung gebracht werden. Das Gewichtsverhältnis zwischen Kopfplatte und Korpus ist sowohl im Sitzen als auch Stehen sehr ausgeglichen und dank der schmalen Endpins können Securitylocks angebracht werden, die ein Abrutschen der Ösen des Gurtes fast unmöglich machen.
Im Gegensatz zur Gibson Les Paul fühlt sich der Hals der Fame Paula ein wenig dünner an und fällt durch das Ahornholz auch härter aus als der Mahagonihals des Originals. Dadurch ist er aber auch weniger biegsam und verhindert eher Tuningmodulationen, die durch Druckausübungen auf den Hals ausgelöst werden. Generell ist aber auch die Stimmstabilität durch die Kombination aus Erle und Ahorn etwas höher.
Das Bespielen des Halses gestaltet sich äußerst angenehm, da das Palisandergriffbrett eine gesunde Stärke besitzt – nicht zu weich und nicht zu hart.
Ebenso verhalten sich auch die Medium Jumbo-Frets. Sie sind weder zu flach noch zu hoch und ermöglichen schon bei weniger kraftvollem Greifen einen sauberen Ton.

ANZEIGE
-- Gewölbte Ahorndecke --

— Gewölbte Ahorndecke —

Sound

Allein unverstärkt erzeugt die Gitarre einen vollen, sustainreichen Sound mit schönen Resonanzen und Obertönen. Aufgrund der Holzunterschiede sind diese prägnanten Paula Eigenschaften aber nicht so sehr ausgeprägt, wie bei einer klassischen Mahagoni Les Paul. Tendenziell wirkt die Fame Paula etwas betonter in den hohen Frequenzen, wodurch Leadsounds etwas schneidiger werden.
Verstärkt ist der Klang natürlich maßgeblich von den EMG-Humbuckern geprägt.
Die Modelle 81 und 85 sind seit den 1980er Jahren eine Institution im Metallbereich, von denen viele Gitarristen sowohl magisch angezogen als auch abgestoßen werden. Zweifelsohne haben sie einen enormen Druck und Output, aber dabei trotzdem einen sehr linearen Frequenzverlauf. Der 85er Tonabnehmer in Halsposition verfügt über einen gehörigen Bassanteil, wodurch die unteren und oberen Mitten aber keineswegs in den Hintergrund gerückt werden, sondern gleichberechtigt und äußerst präsent ertönen. Klanglich das passende Pendant bildet dazu der EMG 81 in Brückenposition. Er verfügt über ausgeprägte Mitten, und die härteren Hölzer verleihen ihm tatsächlich in den hohen Lagen einen schneidigeren Klang. Bei hoher Verzerrung bieten sie stets eine präzise Durchsetzungskraft, ohne dass der Sound zu Brei wird, und boosten dabei das Sustain jeder Gitarre ad absurdum. Für Hardrock- und Metallsounds ist das schon wirklich eine feine Sache.
Sehr eigenwillig ist auch der unverzerrte Klang der EMG Humbucker, der sehr, sehr sauber ist, einen leicht glockenhaften Charakter besitzt und dabei schon fast ein bisschen an ein Piezosystem erinnert. Nun ja, was den einen zu steril ist, ist für die anderen der sauberste E-Gitarrenton der Welt.
Technisch sind sie objektiv sehr hochwertig, alles andere ist Geschmackssache.

ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Was unterscheidet diese Gitarren von seinen anderen beiden Signatures?

    • Profilbild
      Chris Pfeil RED

      Bald erscheint auf AMAZONA.de auch ein Bericht zur Fame Forum IV Ironfinger, in dem die beiden Gitarren ausführlich verglichen werden.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

X
ANZEIGE X