Strat as Stra can be! Das sind die ersten Eindrücke, die bereits beim unverstärkten Anspielen der Fender 60th Anni Commemorative Strat entstehen. Neben dem leichten Gewicht der Gitarre überzeugt auch der akustische Grundsound mit reichlich Dynamik, Biss und Draht! Das Werkssetting unseres Testinstruments kann man als OK bezeichnen, manche würden sich evtl. doch eine bequemere Saitenlage wünschen. Dank der Möglichkeit, den Hals in seiner Tasche im Body zu justieren, sollte man aber, etwas Geduld und Fingerspitzengefühl vorausgesetzt, ein wirkliches „Traumsetting“ hinbekommen.
Auch am Amp angeschlossen erwartet den Spieler das typische Bild einer quicklebendigen Fender Stratocaster. Die 1954 Design Pickups bieten die gewohnt breite Palette an typischen Strat-Sounds, angefangen vom warmen Blueston des Singlecoils am Hals, über die Kombination des Hals-Singlecoils mit dem mittleren Pickup für Funk oder crunchige Riffs, bis hin zum Steg-Singlecoil für klare und präzise Licks und Riffs. Auffällig ist dabei, dass es der Singlecoil am Steg mit seinem Höhen/Präsenzenbild nicht übertreibt und es somit nicht zu dem berühmt-berüchtigten, „harschen“ Klangbild kommt. Hier wird also weniger Glas gesägt, denn ein Ton produziert, der die Fender 60th Anni Commemorative Strat auch durchaus für härtere Gangarten empfiehlt. Dabei übertreiben es alle drei Pickups nicht zu sehr mit Nebengeräuschen, zu hören sind nach wie vor aber die konstruktionsbedingten Störfrequenzen einer Singlecoil-Schaltung.
Der auf zwei Bolzen und Messerkanten gelagerte Vibratoblock ist sicherlich ein Fortschritt gegenüber der konventionellen Konstruktion mit den sechs Schrauben, Wunder bezüglich der Stimmstabilität sollte man allerdings nicht erwarten. Wenn man dieses System aber ähnlich vorsichtig betätigt wie das einer „normalen“ Strat, sollten etwaige Stimmprobleme aber unter Kontrolle zu halten sein.