Der Bass im Bandgefüge
Wie eingangs bereits erwähnt, war endlich mal wieder eine Probe angesetzt, und ich marschierte mit dem schwarzem fünfsaitigen Arbeitsgerät in Richtung meines Gallien Krüger Bassturms. Es stand Iron Maiden auf dem Programm. Ja ich weiß, der Bassist Steve Harris spielt einen Fender Signature Precision Bass, und Iron Maiden hat soviel mit Jazz gemein, wie sich Gustav auf Gasthof reimt. Egal, die Songs klingen auch auf diesem Bass wie eine Macht und zauberten mir gleich ein breites Grinsen ins Gesicht. Was ein Pfund, schön zu sehen, dass man fast keinerlei Klangregelung am Bass braucht, um die charakteristischen Grundsounds, die sich nur aus der Pan-Schalter-Stellung ergeben, wirken zu lassen. Für diese Probe war der Passiv-Modus mit 100% Hals-Pickup unschlagbar. Ein paar Tage später wurde dann in eher leichter orchestraler Anmutung geprobt. Auch hier musste der Bass mit. Und als stehendes Fundament, unaufdringlich aber doch füllend, empfand ich den durch den Bass bereitgestellten Ton mit 100% Hals-Pickup im aktiven Modus bei gleichzeitig reduziertem Mitten- und Höhenanteil. Etwas mittiger ging es wiederum ein paar Tage später ans Werk. Im Studio hatte ich einiges einzuspielen, und der Fender American Deluxe J-Bass sollte die passenden Sounds dazu liefern. Gesagt, getan. Das Instrument besticht in seiner eigentlich Bestimmung als Mittendurchsetzmonster, ohne jedoch unangenehm vordergründig zu sein. Stets differenziert, auch und gerade in den Tiefbassanteilen der H-Saite, liefert der Bass jederzeit erstklassige Sounds.
Ein Blick in die Artist-Galerie der Fender User liest sich wie das Wo is who der globalen Musikszene. Stellvertretend möchte ich die TV Total-Band, die Heavytones erwähnen. Dort wird ab und an der Fender American Deluxe J-Bass gespielt, der Hauptbass ist der Pino Palladino Signature Bass aus dem Hause Fender, und welche Band spielt schon mit noch unterschiedlichern Künstlern zusammen, da ist die ganz Palette hochwertiger Bass-Sounds gefragt: Und der Fender American Deluxe J-Bass bedient sie alle.
Es sei noch erwähnt, dass der Fender American Deluxe J-Bass mit einem SKB Molded Hartschalenkoffer mit reichlich Zubehör ausgeliefert wird. Ein Feature, das nicht unbedingt jedem Bass beim Kauf beigegeben wird.
Die Soundbeispiele sind folgendermaßen zu beurteilen: Alle Basslinien sind in sechsfacher Ausfertigung zu hören. 1=passiv Hals-Pickup, 2=passiv beide Pickups, 3=passiv Steg-Pickup, 4=aktiv Hals-Pickup, 5=aktiv beide Pickups und 6= aktiv Steg-Pickup. Es wurden keine EQs benutzt. Die Flageolets sind mit Höhen- und Mittenboost gespielt. Der Bass wurde per Klinkenkabel direkt auf den Wandler vom ProTools LE-Interface gespielt. Es erfolgte keinerlei Nachbearbeitung.
Ich hatte heute genau den gleichen Bass (5-string, schwarz) beim Thomann in der Hand. Obwohl ich mit meinem Squier Affinity für meine Zwecke zufrieden bin, hatte ich gleich bei den ersten Tönen ein Wow-Erlebnis. Der Bass liegt sehr gut in der Hand, lässt sich einfach wunderbar spielen, und hat speziell im Aktiv-Modus in mittlerer Pan-Stellung einen genial druckvollen, runden Sound. Ich werde ihn beim nächsten Thomann-Besuch wohl wieder testen!