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Test: Fender Band-Master VM Head, VM 212 Speaker, Gitarrenverstärker

Fender Band-Master

13. Oktober 2009
Test: Fender Band-Master VM Head + VM 212 Speaker, Gitarrenverstärker

Test: Fender Band-Master VM Head + VM 212 Speaker, Gitarrenverstärker

Zahlreiche Varianten des Band-Master Verstärkers baute Fender von Ende der 1950er bis in die 1970er Jahre hinein. Es gab sowohl Combos als auch Topteile, wovon die meisten mit Vibrato und einige sogar mit Hall ausgestattet waren.
Zur Namm-Show dieses Jahres präsentierte Fender eine Neuauflage des Amp-Klassikers in Form eines 40 Watt Vollröhrentopteils und dazu passender Box mit zwei 12“ Lautsprechern.
Der Verstärker gehört zu der Vintage Modified-Serie und vereint, wie der Name VM Head schon verrät, altbewährte Röhrentechnik mit modernen digitalen Effekten.

Fender Band-Master VM Head und VM 212 Speaker auf einen Blick

Die Form des Fender Band-Master ist im Volksmund besser bekannt als Piggyback. Dieser Begriff beruht darauf, dass Fender als erster Hersteller im großen Stil Verstärker produziert hat, bei denen Box und Amp getrennt waren. Streng gesehen ist somit jedes Stack ein Piggyback – auf deutsch also ein Huckepack-Verstärker. Dieser Begriff wird aber letztendlich nur mit Fender Verstärkern der 1950er bis 1970er Jahre in Verbindung gebracht, was in Anbetracht der Tatsache, dass bei Fender bis heute ein Vibratohebel als Tremolo durchgeht, nicht wirklich verwundert.

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Das Band-Master VM-Topteil ist genau wie die Box mit schwarzem Vinyl-ähnlichem Kunststoff bezogen, während das Frontpanel aus grauweißem Stoff besteht. Der Verstärker wiegt rund 15 Kilogramm, misst 25 cm in der Höhe, 61 cm in der Breite und 23 cm in der Tiefe.
Die angewinkelte Bedieneroberfläche ist mit 12 Reglern versehen, die wiederum in drei Gruppen unterteilt sind. Gruppe 1 liegt direkt neben dem 6,3 mm Klinkeneingang und regelt den unverzerrten Klang des Band-Masters mit den Potis Volume, Treble und Bass.
Für die Einstellungen des Distortion Kanals, der über einen kleinen Button aktiviert wird, ist Gruppe 2 zuständig. Sie verfügt dabei über die Regler Gain, Volume, Treble, Mid und Bass. Die DSP-Effekte lassen sich letztendlich mit Hilfe der dritten Gruppe einstellen, wobei der Hall ein eigenes Poti zur Bestimmung der Lautstärke besitzt – Delay und Chorus müssen sich hingegen drei Regler teilen. Mit einem weiteren Druckknopf wird dann festgelegt, ob sich mit den Reglern das Zeitintervall, die Lautstärke und die Anzahl der Wiederholungen des Echos oder die Modulationsgeschwindigkeit, Intensität und das Volume des Chorus bearbeiten lassen. Beide Effekte besitzen natürlich noch einen separaten Ein- und Ausschalter.

40 Watt Vollröhrenleistung

Auf der Rückseite des Verstärkers befinden sich neben dem Netzkabelanschluss, der Sicherung und dem Power- und Standbyschalter auch die übrigen Anschlussmöglichkeiten. Dazu zählen zwei Boxenausgänge, der Anschluss für den Fußschalter und ein Send und Return zum Einschleifen von Effekten.

VM 212 Speaker

Die Band-Master VM 212 Box hat ein Gewicht von rund 22 Kilogramm, ist 53 cm hoch, 81 cm breit und 30 cm tief. Für das Gehäuse wird Birkensperrholz verwendet, das laut Hersteller für einen resonanzreicheren Klang sorgt. Zwei Celestion G12P-80 Lautsprecher stellen das Herz der VM212 dar und haben, wie der Name schon verrät, einen Durchmesser von 12“. Die maximale Belastbarkeit liegt bei 160 Watt, und die Impedanz der Box beträgt 8 Ohm.

Zubehör zum Fender Band-Master Duo

Zum Lieferumfang des Band-Masters gehören unter anderem ein Netz- und Boxenkabel, sowie eine schwarze Schutzhülle für den Verstärker. Äußerst lobenswert ist der mitgelieferte Fußschalter, der dank seiner schweren Metallausführung regelrecht unverwüstlich wirkt und auch durch die dicke Gummierung stets rutschsicheren Halt bietet.
Die vier robusten Schalter dienen entweder zum Wechseln der Kanäle oder zum Ein- und Ausschalten der Effekte.
Sehr hilfreich ist auch die beigelegte Bedienungsanleitung, in der kurz, knapp und gut verständliche alle Funktionen des Amps erklärt werden. Um schnell das Klangspektrum des Verstärkers zu erfassen, empfiehlt es sich gerade für Anfänger, einmal die Tabelle mit unterschiedlichen Soundpresets auszuprobieren.

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Verarbeitung und Technik

Wie der Preis schon verrät, handelt es sich bei dem Band-Master VM um ein Fender Produkt, das in Mexiko maschinell gefertigt wird. Die Verarbeitung ist trotzdem sehr ordentlich, und nur an wenigen Details fällt der Unterschied zu den in den USA hergestellten Verstärkern auf.
Dazu gehört das etwas dünn und wenig robust wirkende Plastik der Reglerknöpfe sowie das recht weiche Birkensperrholz der Box.
Auf soliden Standard wird bei der Wahl der Röhren zurückgegriffen, da die Vorstufe mit zwei 12AX7– und die Endstufe mit zwei 6L6-Röhren aus dem Hause Groovetubes ausgestattet sind. Zusammen bringen sie eine Leistung von 40 Watt, wodurch der Band-Master auch absolut bühnentauglich wird, sofern ihn nicht gerade eine Metalband mit Ambitionen für neue Lautstärkerekorde nutzt.

Effekte

Klanglich sehr abwechselungsreich wird der Band-Master durch die modernen DSP-Effekte. Der Hall kann ganz klassisch wie bei einem analogen Gitarrenverstärkerfederhall nur in seinem Lautstärkeanteil geregelt werden. Da mit lassen sich durchaus gute Ergebnisse erzielen, natürlich wäre es aber auch schön gewesen, wenn sich die Halllänge einstellen ließe.
Flexibler verhalten sich da schon Delay und Chorus, da sie über die effekttypischen Regelwerte verfügen.

Fußschalter mit vier Tastern

Für das Delay wird eine Bandecho-Simulation verwendet, die eine sehr warme Klangcharakteristik besitzt. Es ist sogar ein vollwertiges Echo, da die Geschwindigkeit und die Häufigkeit der Wiederholungen bestimmbar sind und stets einem Song angepasst werden können, was bei integrierten Delays in Verstärkern nicht unbedingt üblich ist.
Gleiches gilt auch für den Chorus, der bei geringerem Mixanteil angenehme Modulationen erzeugt und nicht zu aufdringlich ist. Wird hingegen sein Volume voll aufgedreht, erzeugt er einen Vibratoeffekt, mit dem sich schöne 60er Jahre Sounds realisieren lassen.
Generell stellt sich bei den Effekten die Frage, warum nicht auch einige Speicherplätze mit implementiert wurden. Wenn sowieso schon auf digitale Technik und deren Vorzüge zurückgegriffen wird, ist es an dieser Stelle eigentlich leicht und günstig gemacht, einige Funktionen mehr mit reinzupacken.

Der Fender Band-Master in der Praxis/Klang

Die Bedienung des Fender Band-Masters VM erfolgt weitesgehend selbsterklärend, da die Funktionen natürlich auch überschaubar sind. Dank der integrierten Effekte können schon von vornherein auf mehrere Bodentreter verzichtet werden, hierfür spricht natürlich auch die recht komfortable Bedienung via Fußschalter.
Der cleane Kanal ist ganz eindeutig der „Fender-Kanal“. Gemeint ist, dass sich mit ihm der typisch klare, warme und unverzerrt Sound verwirklichen lässt, der seit jeher Fender Verstärker auszeichnet. Es bedarf auch keiner großen Einstellungen, um diesen wohligen, glockigen Klang zu erreichen.

Bestückt mit 2x 12AX7- und 2x 6L6-Röhren

Die VM 212 Box trägt natürlich auch noch ihren Teil dazu bei und verfügt tatsächlich auch über einen angenehm ausgewogenen Resonanzanteil.
Anders verhält sich da schon der Verzerrkanal. Tendenziell ertönt er erst einmal etwas nasal und mittenlastig. Bei hohem Gainanteil wird er auch gerne etwas matschig. Hier muss etwas mehr Zeit investiert werden, um zu passablen Ergebnissen zu kommen. Besser wurde der Klang während des Tests auf jeden Fall, sobald der Mitten verringert und die Bässe angehoben wurden. Dadurch erlangt der Ton wesentlich mehr Druck und die Rasierappart ähnliche Verzerrung wandelt sich in einen angenehmen Leadsound.
Klanglich einen Vergleich zu Modellen aus den 60er Jahren zu erstellen, fällt allein auf Grund der vielen unterschiedlichen Band-Master-Modelle etwas schwierig. Recht nah ist der Klang allerdings an der Fender Hot Rod Serie, die wohl auch bei der Entwicklung als Vorbild gedient hat.

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Fazit

Bei dem Fender Band-Master VM Gitarrenverstärker handelt es sich um einen klassischen Vollröhrenamp mit modernen digitalen Effekten in Anlehnung an Fender Verstärker der 1960er Jahre.
Durch die DSPEffekte wird er klanglich flexibler, was auch gleichermaßen für das Handling gilt, da die Effekte bequem über einen Fußschalter gesteuert werden können und je nach Geschmack auch die ein oder andere Tretmine ersetzen.
Die große Stärke des Band-Master VM liegt eindeutig im unverzerrten Bereich, was ja für Fender nicht gerade unüblich ist. Trotzdem lassen sich auch mit dem Verzerrkanal durchaus gute Ergebnisse erzielen, wenn etwas Zeit und Muße vorhanden sind.
Wer also auf der Suche nach dem klassischen Fender Cleansound ist, sollte unbedingt den Band-Master VM einmal ausprobieren, denn auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ordentlich.

Plus

  • Klang
  • Effekte
  • Verarbeitung

Preis

  • Fender Band-Master VM Head 599,- Euro
  • Fender Band-Master VM 212 Speaker 299,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    KArl HEinz

    Finde der klingt total künstlich, ähnlich wie der Deluxe Reverb aus derselben Modellreihe. Da ist der Super Champ XD um einiges natürlicher, wenn auch nicht direkt vergleichbar.
    Mit den ganzen neuen Amp-Modellen, vom Super Champ mal abgesehen, tut sich Fender imho keinen Gefallen.

    • Profilbild
      drumdrumdrum

      @KArl HEinz Zu künstlich: das kann ich auf keinen Fall bestätigen. Ich hab die Comboversion davon und ich hab genau die gleichen Erfahrungen gemacht wie der Autor. Klassischer super Fender-Clean-Sound. Verzerrt etwas eigenwillig.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich habe den Bandmaster seit einem Jahr. Ich finde ihn absolut genial und dann noch die Effekte dabei. Allerdings hab ich ihn an Marshall 4 x 12 Box hängen. Finde das eine sehr gute Kombination.

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