Fender Hot Rod Deluxe IV – Rückseite
Die Röhren werden durch ein kleines Gitter recht effektiv vor äußeren Schäden geschützt. Der Hot Rod Deluxe IV besitzt auch die Möglichkeit, zusätzliche Lautsprecherboxen anzuschließen. An der Unterseite des Chassis finden wir die entsprechenden Klinkenbuchsen. Eine ist für den internen Lautsprecher zuständig, die andere Buchse ermöglicht den Anschluss einer externen Box.
Fender Hot Rod Deluxe IV – Sound und Praxis
Die dreibandige Klangregelung ist gut ausgelegt. Selbst bei voll aufgedrehtem Bassregler erzeugt der Verstärker kein „Wummern“. Gleichfalls wird der Verstärker auch bei viel Treble noch nicht wirklich unangenehm schrill.
Bei allen Audiobeispielen steht der Hallregler auf 2. Oberhalb der Marke 3 wird der Klang zumindest bei verzerrten Sounds zu schwammig. Die Abstufung des Hallreglers könnte cleverer gelöst werden, allerdings war dies z. B. schon bei meinem alten Deluxe (Tweed) aus den 1990ern gleichfalls unbefriedigend.
Hören wir zunächst einen cleanen Sound. Der Bright-Schalter ist nicht gedrückt. Die drei Potis der Klangregelung stehen auf 12 h:
Der klare Kanal bietet genau das, was man vom Deluxe kennt. Einen typischen klassischen Fender Sound. Bei Bedarf kann der Bright-Schalter aktiviert werden, wenn wirklich einmal Höhen fehlen sollten, aber das ist normalerweise eher nicht der Fall. Dreht man den Volume-Regler weiter als 13 h auf und langt man ordentlich rein, wird der Sound dann etwas crunchy. Das gilt jedoch nur für Pickups mit recht hohem Output, also im Allgemeinen Humbucker.
Nun hören wir den zweiten Kanal. Zunächst mit Drive-Regler auf Position 4:
Man ahnt, dass die verzerrte Fraktion ein kleines Upgrade erhalten hat, da der Sound insgesamt etwas konkreter und etwas weniger „kratzig“ ist. Der Sound des „gelben“ Kanals kann ein hochwertiges Overdrive-Pedal locker ersetzen und schaffte damit sogar geringfügig mehr Platz auf dem Pedalboard.
Jetzt reißen wir den Drive-Regler einmal voll auf, wir befinden uns noch immer im (gelben) Drive-Kanal:
Der Crunchsound klingt voll aufgerissen sicherlich sehr ansprechend und eignet sich hervorragend für viele Stilrichtungen.
Nach Betätigen des kleinen, weißen Druckschalters befinden wir uns im dritten Kanal (MORE DRIVE). Dieses wird uns durch das Aufleuchten eines roten Lämpchens signalisiert: Der Gain-Regler (Drive) steht auf 5:
Nun hören wir die maximale Verzerrung des „MORE DRIVE“ Kanals. Hier kommt der Steg-Pickup meiner Strat zum Einsatz (DiMarzio Chopper). Der Gain-Regler steht auf Rechtsanschlag, die Mitten habe ich bei diesem Beispiel etwas zurückgenommen. Etwas Delay wurde nachträglich hinzugefügt:
Hier wird dann doch eine sehr ordentliche Verzerrung erzeugt, auch wenn der Fender Verstärker generell nicht als Zerrbestie bekannt ist. Der Sound ist druckvoll, ausgewogen und eignet sich auch bestens für singende Solopassagen. Somit bringt der Hot Rod Deluxe IV eine wirklich gute Palette an hochwertigen Klängen an den Start. Hört man sich vergleichsweise die Generationen III vs. IV des Deluxe im Netz an, kann man feststellen, dass die Unterschiede der beiden Serien vergleichsweise gering sind. Der deutlichste Unterschied im Sound ist beim „MORE DRIVE“-Kanal festzustellen, der jetzt etwas knackiger klingt und dabei etwas mehr Bässe bereitstellt.
Die „Pedalverträglichkeit“ des klaren Kanals eines Fender Deluxe ist seit jeher bekannt, das ist sicherlich ein wichtiger Faktor beim Kauf eines Verstärkers. Viele Gitarristen verwenden ausschließlich den klaren Kanal eines Verstärkers in Kombination mit ihrem Pedalboard. Auch meine eigenen Erfahrungen bestätigen die Pedalfreundlichkeit des Deluxe , da ich in den 90ern einen solchen über eine Dekade als Hauptverstärker einsetzte, jedoch nur dessen klaren Kanal nutzte, da mir der zweite Kanal klanglich überhaupt nicht gefiel.
Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:
Stratocaster SSH – Fender Hot Rod Deluxe IV – Shure SM57 – Apogee Duett – Mac mit Logic (Delay hinzugefügt).
Ich habe einem Freund einen Fender Deluxe Hot Rod Emerald abgkauft, laut Seriennummer Bj ca 2006. Wohl der beste Gitarrenverstärker, den ich je spielten. Eine sehr prompte Ansprache, ein Hall zum darin zu ertrinken. Habe mein Delay grad vom Pedalboard entfernt. Der Hall hat`s mir angetan. Grundsätzlich brauche ich für Rock`n`Roll einen cleanen Sound, was der Deluxe bis in hohe Lautstärken locker liefert. Für dann und wann einen crunchigen Sound, gefällig? Kein Problem. Dass der Deluxe IV etwas leichter ist als meiner, stört nicht wirklich. 5 von 5. Ohne Abstriche. Und das Smardgdgrün steht dem Teilchen gut.