Am Verstärker, bei den Soundbeispielen mit einem Bogner Alchemist, habe ich sie auch mit einem Marshall-Setup gespielt. Die Fender Pawn Shop 70s Stratocaster Deluxe schlägt sich wunderbar im Rock Kontext, sie klingt durch die Pickup-Konfiguration und dem Through-Body-Stopptail weitaus mittiger und drahtiger als eine Standard-Strat. Für den einen klingt das evtl. etwas undefiniert, für den anderen schiebt sie sich somit im Gesamtsound schön nach vorne und zeigt sich mit gutem Durchsetzungsvermögen. Auf den ersten Blick ist es eine Strat, doch am Verstärker begibt sie sich in eine andere Richtung. Man bekommt etwas Telecaster und einen Hauch von Gibson, wobei hier der Humbucker alleine natürlich nicht ausreicht. Am Ende steht die durchaus interessante Mixtur der einzelnen Komponenten. Für mich auf jeden Fall einen Ausflug wert!
Neben der ganzen Lobhudelei, die durchaus auch ihre Berechtigung hat, komme ich zum Schluss leider noch zu einem Wermutstropfen. Die Testinstrumente sind in der Regel drei bis vier Wochen in der Obhut des jeweiligen Autors. Normalerweise passiert da nicht mehr so viel, zumindest sollte es so sein. Doch bei der Test-Gitarre fiel mir auf, dass die Bundstäbchen in der oberen Lage leider etwas, wenn auch nur minimal, hervortraten. Dies ist meistens ein Zeichen, dass das Holz bei der Verarbeitung etwas zu frisch war und sich im Nachhinein noch etwas zusammenzieht. Das Ganze ist mit ein paar einfachen Nacharbeiten zu erledigen, sollte aber bei einem Instrument dieser Preisklasse nicht vorkommen.