Wie ein Fisch im Wasser
Allzu lange ist der deutsche Hersteller mit den markanten Rackohren noch nicht am Markt. Ferrofish entwickelt und baut in Linz am Rhein vorwiegend Konverter. Dass sich auch ein Orgelexpander im Portfolio befindet, ist der Historie geschuldet. So wurden nach dem Ende des Audio-Pioniers Creamware einige Produkte weitergeführt. Unter anderem wurde der bekannte und beliebte Creamware A 16 Konverter als A 16 MKII aktualisiert und neu aufgelegt. Der Pulse 16 führt die Geschichte nun weiter, mit der Version Ferrofish Pulse 16 MX ist nun serienmäßig eine MADI-Schnittstelle verbaut, die bisher schon optional zu ordern war.
Konzept
Der Pulse 16 MX ist ein AD/DA-Wandler, der zunächst einmal 16 Kanäle von analog auf ADAT und zurück anbietet. Die analogen Ein- und Ausgänge stehen komplett einzeln mit symmetrischen Klinkenbuchsen zur Verfügung. Um auch bei höheren Abtastfrequenzen alle Kanäle übertragen zu können, ist der Pulse 16 mit vier ADAT-Paaren ausgestattet. Hinzu kommt eine digitale MADI-Schnittstelle, deren Umfang und Möglichkeiten wir uns weiter unten ansehen.
Zur Wordclock-Synchronisation finden sich die BNC In- und Out-Buchsen, auch MIDI ist mit zwei Buchsen vertreten.
Gesteuert wird der Ferrofish Pulse 16 MX mit einem Menütaster und einem Select-Drehpoti, die Anzeigen werden über zwei kleine TFT-Displays visualisiert. Zum Abhören der Signale ist auf der Vorderseite ein Kopfhöreranschluss vorhanden. Ein Power-Button, flankiert von einer recht hellen LED, vervollständigt die Ausstattung
Lieferumfang und Verarbeitung des Ferrofish Pulse 16 MX
Neben dem 19“ Gerät enthält der Umkarton ein 12 Volt Netzteil, das mittels Schraubverbindung sicher am Gerät arretiert wird. Mit dabei auch zwei DIN A5 Bedienungsanleitungen in Deutsch und Englisch. Auch ein MADI-Kabel mit ca. 180 cm Länge wird beigelegt. Zum Schluss brfinden sich noch vier aufklebbare Gummifüße in der Verpackung.
Das 1 HE Gehäuse des Ferrofish Pulse 16 MX ist aus richtig dickem Stahlblech mit seitlichen Lüftungsschlitzen gefertigt, auch die Alufrontplatte ist ausreichend stabil. Die kontrastreichen Displays lassen sich sehr gut ablesen. Schalter und Poti arbeiten sauber; sehr schön ist, dass der Hersteller dem Gerät einen Power-Button auf der Vorderseite spendiert hat.
Das Handbuch gibt es auch online als PDF, es entspricht der Papierform. Nicht auffindbar ist hier aber die im Handbuch erwähnte Remote-Software für den Konverter. Eine kurze Nachfrage beim Hersteller verweist auf einen baldigen Veröffentlichungstermin.
Leistung des Ferrofish Pulse 16 MX
Das Pulse 16 MX basiert auf dem ursprünglichen Pulse 16 ohne MADI-Anbindung. Die 16 analogen Ein- und Ausgänge können jeweils auf ADAT gewandelt werden. Für Samplefrequenzen über 48 kHz werden dafür alle vier ADAT-Schnittstellen benötigt, somit arbeitet der Konverter bis 96 kHz mit voller Kanalzahl. Durch die MADI-Option können die ADAT-Schnittstellen nun auch bis 192 kHz genutzt werden, dann stehen pro ADAT-Buchsenpaar 2 Ein- und Ausgänge zur Verfügung.
Die MADI-Schnittstelle selbst bietet unter SMUX/1 bis 48 kHz 64 + 64 Kanäle, die sich bei SMUX/2 (bis 96 kHz) auf 32 + 32 und bei der Auflösung bis zu 192 kHz unter SMUX/4 auf 16 + 16 reduzieren.
Im Routing-Menü lassen sich nun alle Ein- und Ausgänge, analog wie digital, in 8er Blöcken frei zuteilen, also z.B. auch von ADAT zu MADI. Auch eine Kaskadierung von mehreren Pulse (Pulsen? Pulses?) ist möglich.
Zur Wordclock-Steuerung kann der Pulse 16 MX als Master oder Slave agieren. Dazu befinden sich auf der Rückseite ein BNC-Pärchen. Aber auch ADAT oder MADI können zur Synchronisation verwendet werden. Die Einstellungen dazu mit der Auswahl der Samplefrequenz werden im Menüpunkt CLOCK getroffen.
Über die MIDI-Buchsen lässt sich der Pulse fernsteuern, wenn dann die Remote-Software zur Verfügung steht. Dabei lässt sich auch ein in den MADI-Datenstrom eingebundenes MIDI-Signal auf die MIDI-Buchsen routen.








































Hallo Armin,
mir scheinen die SC/LC LWL Stecker nicht sonderlich robust, flexibel auf starr sollte immer besonders abgesichert sein. Knickschutz, Zugentlastung. Inbesonders bei Kleb und Steckverbindungen. Die Dinger brechen mal gerne weg. Und das maximale Gewicht von max. 64*~1m Kupferkabel im Rack reicht um die Kupplung zu brechen. Da gibts vom Kabel und den Verbindern her, bessere Qualitäten.
@TobyB Naja, das sind stinknormale Lwl-Verbinder aus der Netzwerkecke.
Sowas ist in jedem größerem Netzwerkschrank verbaut.
Die Kabel sind günstig und gut verfügbar.
Toslink-Kabel sind da deutlich (!) fragiler…
Bei dem Anspruch würd ich mir eher Sorgen um das externe Netzteil machen.
Für den aufgerufenen Preis finde ich das absolut in Ordnung.
@midifail Hallo Midifail,
ich hau sowas nicht ohne Grund raus ;-) Exakt diese Ausführung ist nach vier Wochen in einem Netzwerkschrank gebrochen. Der Fehler, der Rittalschrank war für tiefe 120 cm 19″ Pizzableche konfiguriert. Das hatte zur Folge das die Tür gegen die Knickschutztülle drückte und exakt am Übergang fest auf beweglich ein Ermüdungsbruch auftrat. In der Folge zickte ein Core Switch rum und die LAN Performance ging gegen 0b/s. In Folge dessen wurden 12 Verteilungen geprüft und umgebaut, diese Kabelausführung(4.95€) wurde durch eine wesentlich robustere ersetzt für 13.95€. Schaden, Produktionsausfall einer kompletten Förderstrecke und 3284€ für Umbau der Schränke.
Und in einem Studio oder Live Rack ist sicher noch weniger Platz, ich hab jedenfalls noch kein 180cm hohen Rack auf Rollen gesehen. Insofern habe ich hier bedenken.
@TobyB Hallo Armin,
Beide :-) Die Anforderung wurde nicht geprüft und das Material war dafür nicht ausgelegt. Hier hab ich jeden Falls einen Satz heiße Ohren verteilt. Weil ich wird schon klappen und wird schon halten gar nicht mag. Und auf der Bauzeichnung war eindeutig ausgeführt 19″ Rack 150HE Einbautiefe Rackschienen 80cm.
@TobyB Klassische Nullung gefunden… Schwarz, Blau und Braun verwechselt. Kreuzschaltung falsch aufgelegt, Grüngelb nicht aufgelegt. Potential zwischen Erde und Nullpunkt. Kabelquerschnitt zu gering. Usw. Welches Schweinderl hättens denn gerne? Wer auch immer den Bestandsschutz in die VDE 0100 und TGL200-0602 rein diskutiert hat, sollte sich im sibirischen Winter als 16^2 Kupferkabelbieger verdingen. Ich kenne viele Installateure, da schüttel ich auch immer mit dem Kopf.
@TobyB Autsch. kommt mir bekannt vor. Das Gute ist, irgendwann ist es fertig. Und dann hast du viele lustige Geschichten für Parties. Aufregen bringt nichts, macht nur Falten und Alt. :)
Ich habe eine Frage zum Thema Routing:
Verstehe ich das richtig, dass man neben den 16 analogen I/Os auch alle vier Adat-Ports separat auf die Madi-Schnittstelle routen kann?
Fallbeispiel: Ich habe den Ferrofish per Madi an meinem Rme Ufx+ und habe dann 16 analoge I/O und 32 digitale I/Os via Adat zusätzlich zur Verfügung?
@midifail Das ist natürlich wirklich ein nettes Goodie – vielen Dank für die Info!
„Ein schönes Feature ist die Kopfhörerbuchse auf der Vorderseite, so kann hier schnell mal das Signal gecheckt werden, z.B. wenn eine Fehlersuche ansteht. Etwas mehr Dampf könnte der Preamp vertragen, aber andere Wandler bieten dieses Feature erst gar nicht.“
Das ist sehr nett formuliert! Die Pulse 16 ist wirklich in allen Belangen top, nur die Kopfhörerbuchse taugt wirklich nur zum Abhören, ob ein Signal kommt. Die Qualität des Kopfhörer-Preamps ist dermaßen unterirdisch, dass ich zuerst dachte, die Kopfhörer sind defekt.
Selbst das Iphone oder Ipad bieten hier deutlich mehr Sound, ja so schlecht ist er!
Schade, ich hätte mit gerne einen dedizierten Kopfhörerverstärker gespart, so leider nicht…