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Test: Ferrofish Pulse 16 MX, AD/DA-Wandler DAC

(ID: 214732)

Technische Daten und Einstellungen des Ferrofish Pulse 16 MX

Fassen wir hier kurz die wichtigsten Daten zusammen. Die Abhängigkeit der Kanalzahl zur Samplerate habe wir ja schon im vorherigen Abschnitt geklärt.

Die analogen Ein- und Ausgänge lassen sich von +20 dBu bis -8 dBu regeln. Die Latenzen für die Digitalwandlung betragen 0,25 ms bei 48 kHz, 0,09 ms bei 96 kHz und 0,03 ms bei 192 kHz. Gewandelt wird mit zwei Cirrus Logic CS5368 im A/D-Bereich und vier Cirrus Logic CS4365 in der D/A-Wandlung. Bei den OP-Amps wurden RC4580 von Texas Instruments verwendet.

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ferrofish pulse 16 mx

Der neue Pulse 16 MX mit MADI-Schnittstelle

Eine aktive Jitter-Reduktion überwacht die Phasenabweichung der Phasenregelschleife (PLL = phase-locked loop).

Der Pulse lässt sich bequem mit dem Drehpoti SELECT und dem Taster MENU bedienen. Ein kurzer Druck auf den Button öffnet das Auswahlmenü, dann mit SELECT die Page auswählen und wieder mit einem kurzen Druck bestätigen. Ein langes Drücken führt zurück auf die Startseite mit den analogen Pegelanzeigen.

Die erste Seite dient der Auswahl der Wordclock-Einstellungen. Mit GAINS können die analogen Eingangspegel bis zu 28 dB angehoben werden. Das kann sowohl einzeln als auch in 2er-, 4er- oder 8er-Blöcken erfolgen, die Auswahl wird mit dem SELECT-Poti vorgenommen. Bei LEVELS werden die Ausgänge angepasst, eine Pegelreduzierung von bis zu 28 dB kann hier erfolgen.

Inputs und Outputs sind pro Kanal separat pegelbar

Unter ROUTING werden die Ein- und Ausgänge in 8er Blöcken zugeordnet. Diese Page ist etwas klein geraten, da hoffe ich auf die Remote-Software. Einfach und logisch zu bedienen ist sie allemal.

Die MADI SFP Seite gibt allerlei Wissenswertes über die Schnittstelle preis, mit SETUP werden die grundlegenden Einstellungen gewählt. Hier ist z.B. auch eine Delay-Kompensation einstellbar, wenn mehrere Pulse 16 MX kaskadiert werden. Bei PRESETS ist die Speicherung von sechs Voreinstellungen möglich.

Die Setup-Einstellungen

Wird das SELECT-Poti aus dem Startfenster heraus bedient, gelangt man auf die Pegeleinstellung des Headphone-Amps. Hier lassen sich dann anwählen, welches Einzelsignal oder Stereopaar abgehört werden soll.

Mit einem langen Druck auf den Button kommt man auf die LOCK-Seite und kann das Gerät da gegen unerlaubten Zugriff sperren. Aber Vorsicht, bei verlorenem Code kann nur der Hersteller da kostenpflichtig weiterhelfen und die Unit wieder betriebsbereit schalten.

Die Bedienung des Geräts mit nur zwei Bedienelementen ist sehr gut und praktikabel gelöst und geht schon nach kurzer Eingewöhnung reibungslos von der Hand.

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Praxiseinsatz des Ferrofish Pulse 16 MX

Der Pulse 16 MX lässt sich schnell und problemlos in eine bestehende Studioumgebung einfügen. Durch die TFTs hat man alle analogen Signale immer im Blick. Durch die 4 ADAT-Paare ist man bis 96 kHz in der Kanalzahl nicht eingeschränkt. Als Bonus bietet die MX-Version nun auch Wandlung bis 192 kHz an, hier halbiert sich dann die Kanalzahl an den ADAT-Buchsen.

Die analogen Signale werden über symmetrische Klinkenbuchsen geführt, das erspart teure D-Sub Strippen und dürfte dem avisierten Klientel entgegen kommen.

Ein schönes Feature ist die Kopfhörerbuchse auf der Vorderseite, so kann hier schnell mal das Signal gecheckt werden, z.B. wenn eine Fehlersuche ansteht. Etwas mehr Dampf könnte der Preamp vertragen, aber andere Wandler bieten dieses Feature erst gar nicht.

Kopfhörerbuchse auf der Frontplatte

Bevor wir nun reinhorchen, wie sich der Pulse klanglich schlägt, sei noch auf ein Detail hingewiesen: Das 1 HE Gerät arbeitet ohne Lüfter, es kann also wirklich auf einer Höhe platziert werden, so dass man auch von den schönen Displays etwas hat.

Klanglich liefert der Ferrofish Pulse 16 MX einen sehr neutralen, gut aufgelösten Klang, der völlig ohne digitale Artefakte auskommt. Hier scheint sich die aktive Jitter-Reduktion bezahlt zu machen. Auch mit den Wandlerbausteine und Operationsverstärkern wurde eine gute Wahl getroffen.

Im direkten Vergleich zu meinem RME ADI-8 DS Wandler scheint dieser in den tieferen Mitten eine kleine Spur plastischer zu agieren, aber das sind kleinste Nuancen und hier sollte man auch den erheblich höheren Anschaffungspreis des RME berücksichtigen.

Prima ist beim Ferrofish die permanente Pegelkontrolle auf den gut ablesbaren Displays. Die pro Kanal steuerbaren Pegel sind ebenfalls eine gute Hilfe, um einen optimalen Arbeitspunkt zu finden.

Nicht vergessen werden darf, dass der Pulse 16 MX für recht geringen Aufpreis gegenüber dem eigentlichen Pulse 16 durch die MADI-Schnittstelle die verfügbare Kanalzahl drastisch erhöht. Selbst Usern, die ohne MADI arbeiten, bietet der neue Pulse 16 MX durch den SMUX/4 Modus bei den ADAT-Schnittstellen einen Mehrwert. Übrigens lassen sich alte Pulse 16 recht günstig durch den optionalen Zukauf des MADI SFP in den neuen MX verwandeln.

ferrofish pulse 16 mx

Die digitalen Anbindungen

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Fazit

Ferrofish liefert mit dem Pulse 16 MX einen ausgereiften AD/DA-Wandler aus deutschen Landen, der zum sehr günstigen Preis einen neutralen, gut klingenden Sound bietet.

Die Bedienung ist vorbildlich, die Ausstattung an Ein- und Ausgängen in dieser Preisklasse wohl unschlagbar.

Wer einen stressfreien Wandler sucht, sollte sich den Pulse 16 MX auf jeden Fall ansehen und anhören.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • guter, neutraler Klang
  • große Schnittstellenauswahl, viele Kanäle
  • perfekte Bedienung
  • gute Verarbeitung

Preis

  • Ladenpreis: 1.099,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Armin,

    mir scheinen die SC/LC LWL Stecker nicht sonderlich robust, flexibel auf starr sollte immer besonders abgesichert sein. Knickschutz, Zugentlastung. Inbesonders bei Kleb und Steckverbindungen. Die Dinger brechen mal gerne weg. Und das maximale Gewicht von max. 64*~1m Kupferkabel im Rack reicht um die Kupplung zu brechen. Da gibts vom Kabel und den Verbindern her, bessere Qualitäten.

    • Profilbild
      midifail

      @TobyB Naja, das sind stinknormale Lwl-Verbinder aus der Netzwerkecke.
      Sowas ist in jedem größerem Netzwerkschrank verbaut.
      Die Kabel sind günstig und gut verfügbar.
      Toslink-Kabel sind da deutlich (!) fragiler…

      Bei dem Anspruch würd ich mir eher Sorgen um das externe Netzteil machen.

      Für den aufgerufenen Preis finde ich das absolut in Ordnung.

      • Profilbild
        TobyB RED

        @midifail Hallo Midifail,

        ich hau sowas nicht ohne Grund raus ;-) Exakt diese Ausführung ist nach vier Wochen in einem Netzwerkschrank gebrochen. Der Fehler, der Rittalschrank war für tiefe 120 cm 19″ Pizzableche konfiguriert. Das hatte zur Folge das die Tür gegen die Knickschutztülle drückte und exakt am Übergang fest auf beweglich ein Ermüdungsbruch auftrat. In der Folge zickte ein Core Switch rum und die LAN Performance ging gegen 0b/s. In Folge dessen wurden 12 Verteilungen geprüft und umgebaut, diese Kabelausführung(4.95€) wurde durch eine wesentlich robustere ersetzt für 13.95€. Schaden, Produktionsausfall einer kompletten Förderstrecke und 3284€ für Umbau der Schränke.

        Und in einem Studio oder Live Rack ist sicher noch weniger Platz, ich hab jedenfalls noch kein 180cm hohen Rack auf Rollen gesehen. Insofern habe ich hier bedenken.

        • Profilbild
          Armin Bauer RED

          @TobyB Hi Toby,

          vielleicht war´s dann ja einfach der falsche Schrank, Türen sollten nie auf Stecker drücken, da ist doch der Ausfall vorprogrammiert, früher oder später, stabil oder fragil.
          Ich hatte letztes Jahr auch einen Fall, hatte eine PA für 2 Wochen vermietet, die Anwender haben das CAT-Core über einer Tür zur Musikergarderobe verlegt. Irgendwann hat das nach gegeben und wurde eingeklemmt. Ergebnis: Jede Aufführung mehrere kurze Ausfälle. Wer ist da schuld? Das Kabel, weil es hätte ja robuster sein können oder derjenige, der es suboptimal verlegt hat?

          Grüße
          Armin

          • Profilbild
            TobyB RED

            @Armin Bauer Hallo Armin,

            Beide :-) Die Anforderung wurde nicht geprüft und das Material war dafür nicht ausgelegt. Hier hab ich jeden Falls einen Satz heiße Ohren verteilt. Weil ich wird schon klappen und wird schon halten gar nicht mag. Und auf der Bauzeichnung war eindeutig ausgeführt 19″ Rack 150HE Einbautiefe Rackschienen 80cm.

            • Profilbild
              Armin Bauer RED

              @TobyB Kann dich da sehr gut verstehen. Wir sanieren gerade unser Haus und ich hätte den Vorbesitzer, seines Zeichens Installateur, schon -zig mal an die Wand klatschen können.
              Da kommt man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus.

              • Profilbild
                TobyB RED

                @Armin Bauer Klassische Nullung gefunden… Schwarz, Blau und Braun verwechselt. Kreuzschaltung falsch aufgelegt, Grüngelb nicht aufgelegt. Potential zwischen Erde und Nullpunkt. Kabelquerschnitt zu gering. Usw. Welches Schweinderl hättens denn gerne? Wer auch immer den Bestandsschutz in die VDE 0100 und TGL200-0602 rein diskutiert hat, sollte sich im sibirischen Winter als 16^2 Kupferkabelbieger verdingen. Ich kenne viele Installateure, da schüttel ich auch immer mit dem Kopf.

                • Profilbild
                  Armin Bauer RED

                  @TobyB Rede von Gas, Wasser, Scheiße, wenn ich dran denke, dass der Kandidat Gas-Installationen abnehmen darf, wird mir übel. Seine frisch installierte Wasserleitung zum Badezimmer hat die Nachfolgefirma direkt wieder raus gerissen und war nur schwer davon abzubringen die Innung zu informieren.
                  Strom haben mir meine Jungs direkt lahm gelegt, der obere Stock z.B., Büro/Studio war zweiadrig auf einer Sicherung. Garage wird im Moment Freileitung über den Hof versorgt, bei „geht hier 3-adrig los und kommt da hinten zweiadrig an“ haben die Jungs nicht mit gespielt. Indoor-Dosen und -Schalter im Außenbereich fanden sie auch nicht so lustig…
                  Ein Gutes hat die Sache, ich rege mich inzwischen einfach nicht mehr auf, macht ja keinen Sinn, ich bessere halt aus.

                  • Profilbild
                    TobyB RED

                    @Armin Bauer Autsch. kommt mir bekannt vor. Das Gute ist, irgendwann ist es fertig. Und dann hast du viele lustige Geschichten für Parties. Aufregen bringt nichts, macht nur Falten und Alt. :)

  2. Profilbild
    midifail

    Ich habe eine Frage zum Thema Routing:
    Verstehe ich das richtig, dass man neben den 16 analogen I/Os auch alle vier Adat-Ports separat auf die Madi-Schnittstelle routen kann?
    Fallbeispiel: Ich habe den Ferrofish per Madi an meinem Rme Ufx+ und habe dann 16 analoge I/O und 32 digitale I/Os via Adat zusätzlich zur Verfügung?

    • Profilbild
      Armin Bauer RED

      @midifail Dafür zitiere ich einfach Jürgen Kindermann von Ferrofish:

      Die 64+64 MADI Kanäle kann man recht vielseitig nutzen:
      – Man kann mehrere Pulse16MX hintereinander schalten, in den Settings gibt man dabei die Position des jeweiligen Gerätes für den Delayausgleich an.
      – Man kann in 8er Gruppen frei zwischen analog/ADAT/MADI routen, also z.b. auch ein ADAT Gerät an die Pulse anschliessen, und dieses in den MADI Strom mit einbinden. Die Pulse16MX hat ja 4 komplette ADAT Ports für ummerhin 32 ADAT Kanäle, so dass man mit einem Gerät immerhin schon 48 Kanäle sinnvoll füllen kann.
      – Bei höheren Frequenzen halbiert/viertelt sich ja die Zahl der MADI Kanäle, die Pulse16MX kann bei MADI bis zu 192kHz arbeiten (die Pulse16 ohne MADI geht „nur“ bis 96kHz).

  3. Profilbild
    Axel Tasler RED

    „Ein schönes Feature ist die Kopfhörerbuchse auf der Vorderseite, so kann hier schnell mal das Signal gecheckt werden, z.B. wenn eine Fehlersuche ansteht. Etwas mehr Dampf könnte der Preamp vertragen, aber andere Wandler bieten dieses Feature erst gar nicht.“

    Das ist sehr nett formuliert! Die Pulse 16 ist wirklich in allen Belangen top, nur die Kopfhörerbuchse taugt wirklich nur zum Abhören, ob ein Signal kommt. Die Qualität des Kopfhörer-Preamps ist dermaßen unterirdisch, dass ich zuerst dachte, die Kopfhörer sind defekt.
    Selbst das Iphone oder Ipad bieten hier deutlich mehr Sound, ja so schlecht ist er!
    Schade, ich hätte mit gerne einen dedizierten Kopfhörerverstärker gespart, so leider nicht…

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