Komfortables In-Ear-Monitoring auch ohne Funk
Beim Fischer Amps Mini Body Pack XLR handelt es sich um einen passiven In-Ear-Lautstärkeregler, der mit dem Fischer Amps In Ear Amp 2 oder anderen Kopfhörerverstärkern zusammenarbeitet. In Kombination mit dem Fischer Amps Guitar In Ear Cable wird auch kabelgebundenes In-Ear-Monitoring für Saiteninstrumentalisten endlich komfortabel.
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Fischer Amps Mini Body Pack XLR
Die meisten werden bei dem Thema In-Ear-Monitoring höchstwahrscheinlich auch direkt an eine Funkstrecke, bestehend aus einem Empfänger und einem Sender, denken. Es gibt allerdings auch Situationen, wo die körperliche Freiheit, die eine Funkstrecke bietet, gar nicht vonnöten ist. Zum Beispiel bei Theateraufführungen oder aber bei Musikern, die zwangsweise oder aber per Anordnung sich auf der Bühne gar nicht großartig bewegen sollen oder dürfen. In diesem Fall ist es deutlich besser, auf eine kabelgestützte Verbindung zurückzugreifen und sich den Problemen der Funkstrecke, wie zum Beispiel Frequenzwahl, Dropout, Batterieverbrauch und ähnlichen Sachen, nicht stellen zu müssen.
Für solche Situationen wurde der Fischer Amps Mini Body Pack XLR in Zusammenarbeit mit dem Fischer Amps Guitar In Ear Cable entwickelt. Der entscheidende Punkt ist die Möglichkeit der nahezu unbegrenzten Verländerung der In-Ear-Strecke über eine spezielle Kabellage, um damit eine deutlich entfernte Position von seinem Verstärker einnehmen zu können, ohne auf ein In-Ear-Monitoring zu verzichten.
Um das System jedoch nutzen zu können, bedarf es eines Kopfhörerverstärkers, denn wir haben es hier nicht mit einem Verstärker mit aktiver Elektronik, sondern mit einem passiven Lautstärkeregler zu tun. Außerdem wird ein TRS/TRS-Kabel oder ein Adapter benötigt, der von einem Stereoklinke TRS-Stecker auf XLR mit der passenden Belegung adaptiert, denn das Body Pack besitzt eine Combo-Buchse mit einem kombinierten TRS-Klinke/XLR-Eingang. Solche Kabel gibt es im gut sortierten Fachhandel.
Noch einfacher geht das aber mit dem bereits getesteten Fischer Amps In Ear Amp 2 Kopfhörerverstärker oder dem Fischer Amps In Ear Amp 8 Achtfachverstärker, die bereits auf eine Verwendung mit dem Fischer Amps Mini Body Pack XLR vorbereitet sind und neben TRS-Ausgängen auch XLR-Kopfhörerausgänge besitzen.
Anschluss des Mini Body Pack XLR
Das Fischer Amps Mini Body Pack XLR wird mittels eines Clips am Gürtel, Hosenbund oder ähnlichem befestigt und dann über ein XLR-Kabel von unbegrenzter Länge an den Kopfhörerverstärker, wie zum Beispiel den Fischer Amps In Ear Amp 2, angeschlossen. Parallel zu dem XLR-Kabel ist beim Fischer Amps Guitar In Ear Cable mittels mehrerer Schrumpfschläuche ein hochwertiges Instrumentenkabel von gleicher Länge befestigt. Die Längen dieser Kabelkombination variieren zwischen 6 und 10 m. Durch diese Kabelkombination verhindert man Kabelsalat auf der Bühne und hat letztendlich nur ein einziges Kabel, was sowohl das In-Ear-System als auch den Gitarren- oder Bassverstärker mit einem entsprechenden Signal versorgt.
Warum XLR?
Nun werden sich vielleicht einige fragen, warum man auf eine solche Lösung zurückgreifen sollte. Im Prinzip wäre es doch möglich, einen ganz normalen Kopfhörerverstärker, der in der Regel über einen Stereoklinkenausgang verfügt, zu nutzen und den Kopfhörer über eine lange TRS-Kopfhörerverlängerung anzuschließen. Das ist im Prinzip richtig, allerdings bietet die XLR-Kombination einen unschätzbaren Vorteil.
Im Normalfall sind auf jeder Bühne und jedem Festival XLR-Kabel aufgrund der Mikrofonierung im Übermaß vorhanden. Das heißt, man kann jederzeit von überall Kabel ausborgen und sich eine Verlängerung zusammenstecken. Das Ganze ist bei einem normalen Kopfhörerverstärker mit Klinkenausgang nicht der Fall, zumal eine Klinkenverlängerung erstens bei Weitem nicht so stabil in der Verbindung ist und zweitens so gut wie nie auf irgendeinem Festival oder in einem Club aufzutreiben ist. In diesem Fall muss man die gesamte Kabellage selber mitbringen und hat zudem nicht die Möglichkeit, den In-Ear-Kabelanteil in seiner Länge zu variieren.
Das Fischer Amps Mini Body Pack XLR in der Praxis
Zunächst einmal ist festzuhalten, dass das Fischer Amps Mini Body Pack XLR ein klassisches „Made in Germany“ mit all seinen positiven Eigenschaften an den Tag legt. Das Produkt ist extrem massiv verbaut und auch der Clip lässt sich selbst mit massivem Reißen und Drücken nicht aus der Fassung bringen. Der Volume-Regler ist nicht nur angenehm schwergängig, sondern auch noch zusätzlich gerastert, was nochmal eine bessere Haptik mit sich bringt.
Insbesondere die Rasterung lässt ein angenehmes Gefühl aufkommen, so dass man bei Lautstärkeänderungen nicht nur am Ohrhörer einen Unterschied merkt, sondern auch mit den Fingerspitzen sehr fein die Veränderung durchführen kann. Da sich das Body-Pack wahrscheinlich sehr häufig auf der Rückseite des Körpers befindet und man ohnehin nicht sehen kann, an welchem Punkt sich der Regler befindet, sind haptische Rückmeldungen sehr wichtig. Insgesamt sind zudem alle Schrauben, Anschlüsse und Buchsen auf höchstem Niveau, von daher gibt es hier absolut gar nichts zu bemängeln, sondern nur alles zu loben.
Die gleiche Qualität setzt sich auch beim Fischer Amps Guitar In Ear Cable fort, wobei die Kabel genau den richtigen Mittelweg zwischen Steifheit und Flexibilität treffen. Ein zu labbriges Kabel ist genauso unangenehm wie eine halbe Eisenbahnschiene, die sich nicht mehr biegen lässt, sobald das Kabel einmal seine Position eingenommen hat.
Was es bei der 10 m Ausführung noch zu berücksichtigen gibt, ist, dass bei der Nutzung passiver Gitarrentonabnehmer alles über 6 m Kabellänge in irgendeiner Form immer klanglich eine Auswirkung hat. Meistens haben wir es mit einer Höhenbedämpfung zu tun, die aber je nach klanglicher Ausrichtung des Tonabnehmers durchaus wohlwollend auf den Gesamtklang einwirkt. Es bleibt allerdings zu berücksichtigen, dass eine komplette neutrale Wiedergabe mit passiven Tonabnehmern nur bis ca. 6 m möglich ist. Aktive Tonabnehmer, bei denen Kabellängen bis weit über 30 m klanglich keinerlei Problem darstellen, sind eine Alternative.