Weitere flaxwood-Gitarren im Überblick:
Liekki – 290-H / 290-T („Liekki“ heißt übersetzt „Flamme“)
Gewann im Juni 2009 eine Fünf-Sterne-Bewertung im Magazin „Premier Guitar“,
ausgestattet mit Seymour Duncan SP90 Vintage Soapbar-Pickups und Schaller LP-Vibrato.
Rautia – 2HB-H / 2HB-T
Benannt nach Flaxwood-Erfinder Veijo Rautia
Seymour Duncan Custom 5 und Jazz Humbucker.
Vasara – DMZ-H (Vasara = Hammer)
Ein echter Hammer für Rock und fette Gitarrensounds
Di Marzio-Pickups, Gotoh Tune-o-matic-Bridge.
Laine – 3LP-T (Laine = Welle)
Strat-orientierte Bauweise, besonders geeignet für Blues bis Funk
Seymour Duncan Lipstick Pickups, Schaller LP-Vibrato.
Voima – HSH-T (Voima = Stärke)
Durch die Kombination aus Seymour Duncan Single-Coils und Humbuckern flexibel einsetzbar.
CC Custom – CC-H
P90-bestückte, Jazz-orientierte Gitarre mit reichlich Tone und Sustain und nur je einem Master- und Tone-Regler.
Hmm, ob so viel Euphorie angebracht ist stelle ich hier zur Frage. Da wird Holz zerschreddert und mit Flaxfasern in ein Trägermaterial gegossen, wahrscheinlich ein Epoxid- oder Polyesterharz und das soll den Planeten retten? Diese Trägermaterialien sind umweltschutztechnisch alles andere als unproblematisch und der hohe Energieaufwand für die Produktion wird auch nicht erwähnt (Spritzgusstechnik ist Energieintensiv und jedes neue Bodyshape braucht eine neue aufwenig herzustellende Stahlform).
Wo hier der Vorteil gegenüber einer artenschutzmäßig völlig unproblematischen Gitarre mit Erle- oder Eschenbody und Ahornhals sein soll ist mir nicht ersichtlich. Wenn einem die Umwelt und der Artenschutz am Herzen liegen sollte (tut es mir), dann sollte man besser so eine Gitarre wählen – mit einer Lakierung auf Wasserbasis.
… Dass überhaupt ein Hersteller sich Gedanken in Richtung Umweltschutz macht, finde ich alleine schon lobenswert.
In dem Test steht aber der Umweltschutz überhaupt nicht im Vordergrund (ich bin kein Wissenschaftler und will´s auch nicht werden). Es geht ja hier um Sound, Klangcharakter, Bespielbarkeit etc pp, also um eine innovative, neue GITARREN-Konstruktion bei der zusätzlich noch Wert gelegt wird auf Umweltschutz. Finde ich großartig.
Das ist immer noch ein Gitarren-Test auf Amazona und nicht auf greenpeace.de. Ich denke, das wird auch eigentlich deutlich und der Schwerpunkt der Euphorie liegt eindeutig im musikalischen Bereich.
… bei dem hier anwesenden Materialgemenge halte ich den expliziten Verweis auf den Umweltschutz für einen Marketing-Gag.
Viel erfreulicher wäre es, wenn man von den Möglichkeiten der Verarbeitung von Kunststoff (letztlich das verbaute Material bei diesen Instrumenten) voll nutzte:
je nach Mischung der Komponenten dürfte es möglich sein, den Grundsound der Instrumente quasi nach Käuferwunsch einzustellen und dies dann in Serie anzubieten.
„Vintage von der Stange“ sozusagen.
Berührungsängste mit Gitarren, die nicht aus „echtem Holz“ gefertigt wurden?
Da hilft vielleicht ein Blick zu Martin – dort baut man im unteren Preissegment Akustische aus den abenteuerlichsten Materialien, scheinbar mit Erfolg.
Da aber Gitarreros so ziemlich die konservativsten Menschen sind, die ich kenne – Flaxwood wird ein Nischenprodukt werden (und ausserdem finde ich ovale dots ungeheuer hässlich :)).