Praxis
Was für ein Sustain! Egal worauf man als User seinen persönlichen Focus legen mag: Das ellenlange Schwingungsverhalten, welches die Hybrid an den Tag legt, ist exorbitant! Ob Singlenotes oder Akkordspiel, die „Langlebigkeit“ der angeschlagenen Töne ist weit über dem Durchschnitt einer klassischen Massivholzgitarre. Dabei legt das Instrument durch ihre verwendeten Baustoffe eine ungemeine Spritzigkeit an den Tag. Das Instrument „klebt“ geradezu an den Händen des Musikers und verfügt über eine extrem schnelle Tonansprache.
Apropos kleben, der Hals legt ein sehr angenehmes Gefühl bezüglich der „Klebrigkeit“ bei schwitzigen Händen an den Tag. Entgegen zu voll lackierten Hälsen, welche gerne schon mal die Reibung bei eingespielten Händen erhöhen, tendiert die finnische Lösung mehr zu dem Gefühl einer offenporigen Lösung, ohne deren Problem wie zum Beispiel die Verschmutzung durch Schweiß und Hautreste zu teilen.
Überhaupt fühlt sich das ganze Instrument sehr gut an. Wer sich im Lager der Stratocaster zu Hause fühlt, wird schnell mit der Hybrid warm werden, jedoch nicht ohne die Eigenständigkeit des Instrumentes zu bemerken. Die Flaxwood verfügt noch über einen Extra-Punkt mehr „Klick“ im Tonansatz, will heißen, der Höhenbereich des Instrumentes ist einen Tick deutlicher ausgeprägt als bei dem „Godfather“ aus den USA. Die Gitarre klingt etwas moderner mit einem absolut ausgeglichenem Frequenzspektrum und einer hohen Durchsetzungsfähigkeit im Bandkontext.
Die Bespielbarkeit gestaltet sich ebenfalls ausgezeichnet bis hinauf in die höchsten Lagen, keine Kanten, keine Ecken oder anderen Mikrowiderstände, welche die Spielfreude mindern könnten. Das Vibratosystem erfüllt seinen Zweck und erweist sich bei regulärem Einsatz als absolut stimmstabil. Durch die Tatsache, dass das System nicht in free-floating ausgeführt wurde, steht auch einer geordneten Dämpftechnik durch Auflegen des Handballens nichts im Wege.