ANZEIGE
ANZEIGE

Test: FLUX MiRA, Analyzer-Software

Alles so schön bunt hier!

4. April 2025
flux mira analyzer software test

FLUX MiRA, Analyzer-Software

Die Software FLUX MiRA ermöglicht quasi eine Synästhesie für alle. Das Standalone-Programm für macOS und Windows bietet alle erdenklichen Visualisierungen, die man aus einem Signal extrahieren kann. Es ist also primär zur Visualisierung von Audiosignalen gedacht, kann aber auch für Messungen von Räumen und das Erstellen von Impulsantworten sowie den dazugehörigen Transferfunktionen genutzt werden. Da das Ganze auch über ein LAN-Netzwerk funktioniert, bietet es sich zudem für den Einsatz bei mittleren und großen Veranstaltungen an, wo eine perfekte Abstimmung des Sounds auf den Veranstaltungsort Pflicht ist. Und sogar beim Mastering kann es gute Dienste leisten.

ANZEIGE

Installation von FLUX MiRA

Die Installation von FLUX MiRA funktioniert sehr gut, gestaltet sich allerdings etwas langwierig. Zunächst muss auf der FLUX-Website (übrigens eine Tochter von Harman International) ein Konto angelegt, danach ein iLok-Account verknüpft werden. Danach wird die Aktivierung im iLok-Account vorgenommen, um schließlich das FLUX-Center herunterzuladen.

Nach der Installation wird hier nochmals das Website-Passwort abgefragt, um schließlich die Software, die aus dem Hauptprogramm und einem DAW-Brücken-Plug-in besteht, herunterladen zu können. Beim ersten Start ist dann nochmals die Lizenzbestätigung nötig.

Einsetzbar ist FLUX MiRA ab macOs 10.13 und Windows 10, eine Linux-Version gibt es nicht. FLUX MiRA hat verschiedene Versionen, die einen unterschiedlichen Funktionsumfang bieten und sich damit auch preislich unterscheiden.

Flux MiRA - Versionen Unterschiede

Unterschiede der verschiedenen Versionen

Die hier getestete Ultimate-Version beinhaltet sowohl die MiRA Studio als auch MiRA Live-Versionen, die sich in der Fähigkeit unterscheiden Impulsantworten und Messungen generieren zu können (MiRA Live).

  • MiRA Session: 175,- Euro
  • MiRA Studio: 259,- Euro
  • MiRA Live: 509,- Euro
  • MiRA Ultimate: 609,- Euro

Es gibt auch ein Abo-Modell und eine Rent-to-own-Option, diese sind aber optional.

  • Für den Heimanwender, der lediglich seine Musik mischen oder mastern möchte, ist die FLUX MiRA Session-Version sicherlich ausreichend, denn hier reichen zwei Audiokanäle und 48 kHz Abtastrate.
  • Um ein komplexes Studiosystem im Blick zu behalten, ist die FLUX MiRA Studio-Version die richtige Wahl, die auch Immersive-Audio- und Dolby-Atmos-Optionen bietet. Hier gibt es 24 Kanäle mit bis zu 192 kHz Sampling-Rate.
  • Die FLUX MiRA Live-Version schließlich kann mit dem richten Setup Räume messen und die Ergebnisse zur späteren Analyse abspeichern. Das eignet sich für Veranstaltungen, aber auch für Film- und Fernsehproduktionen. Auch hier gibt es 24 Kanäle mit bis zu 192 kHz Sampling-Rate.

Das eigentliche Programm ist zwar eine Standalone-Applikation, das Brücken-Plug-in ermöglicht aber das Analysieren von Signalen direkt aus einer DAW. Dazu stehen die Formate VST2/3, AU und AAX Pro Tools/Venue zur Verfügung. Für die Nutzung des Sample-Grabber-Plug-ins ist auch keine iLok-Registrierung nötig, so dass auch andere Rechner mit der Netzwerkfunktionalität des Plug-ins arbeiten können.

Preset-Verwaltung von FLUX MiRA

Jede Darstellung und jedes Funktionsfenster von FLUX MiRA bietet eine eigene Preset-Verwaltung und diese ist auch notwendig, da die kombinierten Optionen, alleine für die Darstellungen, in die Hunderte geht. Diese Einstellungen können selbstverständlich auch gespeichert und so auf andere Instanzen übertragen werden. Hier nur ein paar der Setup-Dialoge.

ANZEIGE

Sehr wichtig ist auch der Import von I/O-Konfigurationen, besonders bei komplexen Szenarien mit mehreren Kanälen.

Eingänge und Netzwerkfunktionen von FLUX MiRA

Diese Sektion ist für den Einsatz von FLUX MiRA sehr wichtig, vor allem in Verbindung mit verschiedenen Mehrlautsprechersystemen. Dafür bietet die Software alle erdenklichen Konfigurationen bereits an.

Flux MiRA - IO Channel Layout

Alle gängigen Surround-Konfigurationen sind möglich, hier alle mit 6 Kanälen

Wie erwähnt, können nicht nur die Hardware-Eingänge des angeschlossenen Audiointerfaces genutzt werden, sondern auch Signale, die über eine Netzwerkverbindung via des Sample-Grabber-Plug-ins eingehen. Das funktionierte im Test einwandfrei, sowohl auf demselben Rechner sowie einem Rechner im lokalen Netzwerk. Dazu muss als Audio-Source nur die entsprechende Netzwerk-Quelle gewählt werden.

Was jedoch nicht möglich ist und mich insbesondere im Zusammenhang mit der Netzwerkfunktionalität gewundert hat, ist die Zusammenfassung verschiedener Eingänge zu einem Mehrspursystem. Die Sample-Grabber-Plug-ins können zwar bis zu 24 Kanäle senden und erkennen automatisch, wieviele Kanäle die sendende Spur hat, in der FLUX MiRA Software kann aber immer nur eine Audioquelle ausgewählt werden.

Gerade bei großen Setups (stellt euch eine Arena vor) wäre es doch unglaublich praktisch, an verschiedenen Stellen Rechner mit Audiointerfaces zu haben, deren Signale alle in einem zentralen Rechner zur Analyse zusammenlaufen. Aber genau das ist mit FLUX MiRA nicht möglich, eine dahingehende Erweiterung ist vom Hersteller auch nicht angedacht, zudem es vielerlei professionelle Audio-over-IP-Lösungen gibt.

Analyse-Tools von FLUX MiRA

Flux MiRA - layout Essential

Das Essential-Layout von FLUX MiRA

Wo FLUX MiRA absolut glänzen kann, ist die Vielfalt der Darstellungen von Frequenzdiagrammen, Oszilloskop-Ansichten und Phasenmessern wie Goniometern und deren Anpassbarkeit. Hier ist wirklich alles zu finden, was es ermöglicht, ein Signal zu visualisieren. Und hier merkt man FLUX MiRA auch an, dass es sich eindeutig an die professionelle Audiotechnikn richtet, was die aufgerufenen Preise für die Live- und Ultimate-Versionen, die höhere Samplerates fahren können auch durchaus deutlich machen.

Jedes der Analyse-Werkzeuge kann in einen Fullscreen-Modus gebracht werden und verfügt über vielerlei Optionen. Um z. B. den Frequenzabdruck eines ganzen Liedes zu erstellen, gibt es im FFT-Spektrum eine Hold-Funktion, die alle Frequenzen über die Zeit aufsummiert.

Das „Nebula / Spatial Spectogram“ möchte ich hier besonders hervorheben, bietet es doch eine sehr schnelle Einsicht über die Stereolage eines Signals und den unterschiedlichen Lautstärken in den verschiedenen Frequenzbereichen.

Flux MiRA - spatial power grading display mode

Die Anordnung der verschiedenen Elemente ist zwar nicht frei wählbar, unter den vorgefertigten Layouts finden sich aber 20 Zusammenstellungen die jedem Zweck genügen werden. Hier eine kleine Auswahl.

Messungen mit FLUX MiRA

Eines der Layouts ist dann auch das Live-System-Tuning, für das die MiRA Live-Version zwingend notwendig ist.

Hier können Messungen der Transferfunktion/Impulsantwort von zeitinvarianten Systemen vorgenommen werden. Sie dient in erster Linie zum Ausmessen der Frequenz- und Zeitunterschiede in einem großen System. Hier zwei Abbildungen aus der Anleitung, die als Online-Dokument zur Verfügung steht und von dort auch als PDF ausgedruckt werden kann.

Flux MiRA - Measurement basics

Typisches Setup für die Messung

Messungen in FLUX MiRA können in einer sogenannten Session aufgenommen und zur späteren Analyse auch abgespeichert werden. Was aber auch geht, ist eine Impulsantwort aufzunehmen und als WAV-Datei abzuspeichern. Die Daten werden intern als proprietäre Hex-Dateien abgesichert und ich konnte auch keine Dokumentation über das Dateiformat finden.

Um den Raum oder die Signalkette anzuregen, können als Testsignale entweder eigene Dateien oder der eingebaute Signalgenerator genutzt werden, der auch empfohlen wird.

Probleme mit dem Sample-Grabber-Plug-in von FLUX MiRA

Ich habe das Sample-Grabber-Plug-in von FLUX MiRA auf verschiedenen DAWs und verschiedenen Rechnern ausprobiert, wobei ich gemischte Ergebnisse erzielte. In einem Fall (macOS 10.14, Reaper 7) wollte sich das GUI in den VST-Versionen nicht zeigen, obwohl das Plug-in an sich funktionierte. Auf dem gleichen System brachte auch ein Entfernen des AU-Plug-ins aus der Signalkette einen Absturz hervor.

Erst nach der Aktivierung aller Kompatibilitäts-Optionen in Reaper lief das AU-Plug-in. Und auch erst dann wurde die Verbindung zwischen Plug-in und Analyse-Software nach einem Loop nicht zurückgesetzt und unterbrochen.

Unter Ableton-Live oder Bitwig 4 erzielte ich bessere Ergebnisse, obwohl das AU unter Bitwig 4 nicht gefunden wurde. Hier liefen allerdings die VST-Versionen einwandfrei und auch im Loop.

Auf einem Rechner mit macOS 15 funktionierte das AU-Plug-in wiederum sofort, allerdings auch mit den Unterbrechungen bei einem Loop. Da ich gerade an einem Mastering-Projekt arbeite, ist das Untersuchen bestimmter Stellen des Liedes unerlässlich und dafür brauche ich eine unterbrechungsfreie Visualisierung.

Die Arbeit mit FLUX MiRA

Nach ein wenig Einarbeitung konnte ich schnell in FLUX MiRA das richtige Layout für die richtige Aufgabe einsetzen und auch die Loop-Funktion lief nach etwas Optimierung. Die Anbindung über das Netzwerk ist ohne Konfiguration möglich und klappt auf Anhieb.

Die Erstellung einer Impulsantwort/Transferfunktion ist beim Einmessen von Räumen oder Veranstaltungsorten sehr praktisch, zumal auch automatisch die zeitliche Verschiebung des aufgenommenen Signals errechnet wird, womit dann Laufzeitunterschiede kompensiert werden können.

Obwohl die Anforderungen an die Hardware recht zahm sind, ist doch ein System mit einer guten Grafikkarte zu empfehlen, da ansonsten die CPU für die Visualisierung recht stark belastet wird und der Rechner zu schnaufen beginnt.

ANZEIGE
Fazit

FLUX MiRA ist definitiv ein Analyse-Werkzeug, das nicht zwingend auf den Homestudio-Betrieb zielt. Obwohl die Software auch hier gute Dienste leisten kann und in der Session-Variante mit 175,- Euro auch sehr erschwinglich ist, kenne ich genug andere Plug-ins, die in diesem Anwendungsbereich für Heimanwender ungefähr Vergleichbares leisten und zudem noch meist Teil der DAW sind – die schiere Anzahl an Tools und Einstellungsmöglichkeiten sind aber einzigartig und ich sehe Flux MiRA eher im professionellen Studio- oder Venue-Bereich. FLUX MiRA spielt seine stärken bei komplexen Systemen aus und der Untersuchung von Problemen im Setup. So können über die Analyse-Anzeigen schnell Probleme in Phasen-, Lautstärken- oder Frequenzbereichen festgestellt werden.

Das größte Manko in diesem Einsatzbereich sehe ich dann in der Implementation der Netzwerk-Audioeingänge. Hier wäre eine Zusammenfassung von mehreren Rechnern, die über das Netzwerk alle an eine zentrale Stelle senden, zu einem Mehrspur-Stream sehr von Vorteil gewesen.

Plus

  • große Fülle an möglichen Visualsierungen
  • mehrkanalfähig (nicht FLUX Sessions)
  • Raum- und Laufzeitmessungen (nur FLUX Live)

Minus

  • Netzwerkquellen könnnen nicht zu einem Mehrkanal-Stream zusammengefasst werden (mit dem SampleGrabber Plug-in)

Preis

  • MiRA Session: 175,- Euro
  • MiRA Studio: 259,- Euro
  • MiRA Live: 509,- Euro
  • MiRA Ultimate: 609,- Euro
ANZEIGE
Affiliate Links
Flux Mira Session Download
Flux Mira Session Download Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Flux Mira Studio Download
Flux Mira Studio Download Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Flux Mira Ultimate Download
Flux Mira Ultimate Download Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Flux Mira Live Download
Flux Mira Live Download Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Forum
  1. Mehr anzeigen
Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung. Wir behalten uns die Löschung von Inhalten vor. Dies gilt insbesondere für Inhalte, die nach unserer Einschätzung gesetzliche Vorschriften oder Rechte Dritter verletzen oder Diffamierungen, Diskriminierungen, Beleidigungen, Hass, Bedrohungen, politische Inhalte oder Werbung enthalten.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X