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Test: FMR Audio RNC 1773, Kompressor

Der wirklich nette Kompressor

9. Dezember 2024
fmr audio rnc1773 kompressor tonstudio test

FMR Audio RNC 1773, Kompressor

Der FMR Audio RNC 1773 ist auf den ersten Blick ein eher unscheinbares, kleines schwarzes Kästchen, das aufgrund seines schlichten Äußeren nicht automatisch auf einen der ernst zu nehmenden Audio-Kompressoren schließen lässt. Aber hoppla, weshalb diese Aussage schon im Einstiegssatz? Aufklärung folgt später.

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FMR Audio RNC 1773: Äußere und innere Werte

Der FMR Audio RNC 1773 ist grundsätzlich einmal ein Stereo-Kompressor, alle Einstellungen steuern immer zwei Kanäle. Natürlich ist das Gerät auch Mono (also einkanalig) zu betreiben, indem man nur einen Kanal verwendet. Diese Bauweise hat den Vorteil, dass man auch bei einem Stereokanal nur einen Satz Regler einstellen muss. Der Nachteil: Man hat keine zwei separat einzustellenden Monokanäle.

fmr audio rnc1773 test kompressor tonstudio

Die Bezeichnung „RNC“ bedeutet tatsächlich „Really Nice Compressor“ und lässt schon im Vorfeld vermuten, dass es sich hier eher um einen Audio-Kumpel denn einer Audio-Diva handelt.

Das Gerät ist nicht „Made in China“, sondern wird bei FMR Audio in Austin im Bundesstaat Texas, USA, gefertigt. In unserer Branche ist das mittlerweile ja schon direkt eine Meldung wert, wenn etwas nicht aus dem Reich der Mitte kommt.

In einem stabilen, zweiteiligen Metallgehäuse mit den Maßen von ca. 14 x 16,5 x 4 cm befindet sich das gesamte Innenleben. Rückseitig gibt es vier Klinkenbuchsen für die beiden Ein- und Ausgänge sowie eine separate Buchse für die Sidechain-Funktion, an eine kleine Netzbuchse wird das externe Netzteil angeschlossen.

Stromanschluss und Sidechain

Die Ein- und Ausgänge des FMR Audio RNC 1773 sind unsymmetrisch, die beiden Eingänge haben jedoch eine Besonderheit: Schließt man an die Eingangsbuchsen ein TRS-Insert-Kabel (Stereoklinke auf 2 Monoklinken) an, gelangt über die Spitze des Stereo-Klinkensteckers das Signal in den RNC 1773 und über den Ring wieder hinaus. So braucht man nur dieses eine TRS-Kabel anstatt zwei einzelner Klinkenkabel. Praktisch. Wer es aber lieber konventionell verschalten mag, kann ebenso mit insgesamt vier (bei Monobetrieb zwei) unsymmetrischen Klinkenkabeln arbeiten.

Audioanschlüsse

Auf der Vorderseite befinden sich fünf Drehregler, die erstaunlich buttrig laufen und die Einstellerei auch haptisch positiv unterstützt. Zwei kleine Druckschalter (eigentlich sind das Taster) für Bypass und „Super Nice“ (Erklärung folgt) sowie eine 8-stellige Anzeige für die Pegelreduktion vervollständigen die Frontplatte.

Die Drehgeber laufen schön satt

Eine besondere Besonderheit (was für eine Wortschöpfung) des kleinen Kompressors ist sein Aufbau. Das Gerät hat zwar einen komplett analogen Signalpfad, alle Regelungen werden aber von einem Mikroprozessor gesteuert. So sind die frontseitigen Drehregler auch keine Potentiometer im klassischen Sinne, sondern eigentlich Drehgeber zur Werteeingabe.

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Wie klingt der FMR Audio RNC 1773?

Ganz klar gesagt: Nach nichts! Das bearbeitete Signal kommt hinten klanglich so raus, wie man es vorne hineingeschickt hat. Die beinahe gleichbleibende Transparenz ist eines der Hauptgründe, weshalb sich der RNC 1773 innerhalb der Jahre (oder eher schon Jahrzehnte) beinahe schon zu einer Legende entwickelt hat. Stellt man ihn nicht komplett idiotisch ein, ergibt sich als Klangresultat ein sanfter Druck, eine luftige Verdichtung, eine fast unmerkliche Anhebung der Lautheit in der Einzelspur. Hat man mit ihm einige Aufnahmespuren erstellt, erhält man in der Gesamtsumme dann einen merklichen Lautheitsgewinn, ohne dass es plötzlich mumpfig oder matschig klingt.

Natürlich kann man den RNC 1773 auch für „Brutaleffekte“ missbrauchen. Wer also pumpende Kickdrums und extreme Atemeffekte beim Sänger haben will: Bitte sehr, geht alles. Aber seine wahre Stärke liegt mehr in der eleganten Verdichtung als in einer derben Effektkompression.

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Was ist „Super Nice“?

Hier arbeitet der RNC 1773 noch smoother und unaufdringlicher als ohnehin schon, was besonders beim Einsatz auf Subgruppen positiv zum Tragen kommt. Sogar der Stereosumme kann man diese Betriebsart anvertrauen. Der eingebaute Mikroprozessor ist in diesem Mode so programmiert, dass er wie drei hintereinander geschaltete Kompressoren mit sanfter Regelcharakteristik arbeitet und somit extrem unauffällig zu Werke geht. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen mit niedrigen Ratiowerten um die 2:1 in Subgruppen gemacht, damit arbeitet er extrem unauffällig und macht dennoch eine angenehme Verdichtung des Klangmaterials.

Onkel Sigi und der FMR Audio RNC 1773

Es gibt kaum ein von mir getestetes Gerät, das ich so gut kenne wie den RNC 1773. Aufgrund des erstaunten Geraunes innerhalb der Branche ob dieser kleinen „Spielzeuge“ legte ich mir im Jahre 2008 auf gut Glück zuerst 4 Stück zu und stockte nach ersten Einsätzen nochmals auf. Und nach all den Jahren  im Einsatz kann ich den Geräten klanglich nur Bestnoten aussprechen: Egal ob Schlagzeugspuren, Gesang, Bläser, Bässe, Percussion, akustisches Piano/Flügel: Die Kleinen sind groß!

Onkel Sigi ist bekennender Fan des RNC 1773

Meine RNCs haben noch das zuerst verwendete graue Plastikgehäuse, das nun mittlerweile durch das wesentlich solider wirkende Metallgehäuse ersetzt wurde. Einziger Vorteil der „Plastebomber“: Sie waren sehr leicht. Klanglich gibt es aber keinen Unterschied zwischen dem jetzigen und den meinigen. Positiv ist bei den neuen Geräten zu vermerken, dass die externen Netzteile nun merklich dezenter und leichter sind als meine „Quadratblöcke“. Auch die Anzeige für die Gain-Reduktion ist größer und auch heller geworden, wobei mir die dezentere Anzeige meiner „alten“ etwas besser taugt.

Insgesamt wirkt der FMR Audio RNC 1773 aus der aktuellen Generation nun deutlich professioneller, durch das Metallgehäuse und die solide, optisch ansprechende Seitenverschraubung ist der „Elektronikbaukasten-Look“ der vorigen Serie beinahe gänzlich verschwunden.

Sieht gut und solide aus und ist es auch

Als kleiner Schwachpunkt haben sich bei meinen Geräten die Schalter für den Bypass herausgestellt: Bei zwei meiner Geräte sind diese über die Jahre ein gutes Stück Richtung Gehäuseinneres eingetaucht und ich kann sie mittlerweile nur noch mit der Nagelspitze schalten. Ob das bei der neuen Serie nun nicht mehr vorkommt, wird erst die Zukunft zeigen.

Was noch zu erwähnen ist

Man kann drei Geräte nebeneinander in eine spezielle Rackwanne schrauben, die es aber fast nirgendwo gibt. Fündig bin ich beim Schweizer Audiohändler „Musix“ geworden, der die Teile meist auf Lager hat. Und im übrigen sind das supernette Leute dort. Die Schraube für dieses Racktray liegt übrigens jedem RNC 1773 bei.

Eine Anleitung ist nicht beigelegt, diese muss man sich auf der Website von FMR Audio herunterladen. Sie ist kurz, knapp und mit einigen Einstellbeispielen relativ leicht nachzuvollziehen.

Es mag mancher die Nase rümpfen, dass die Anschlüsse beim RNC 1773 unsymmetrisch ausgeführt sind. Allerdings ist zu bedenken, dass bei 90% aller Mischpulte die Insert-Punkte ebenso unsymmetrisch ausgeführt sind, was genauso für die meisten Audiointerfaces mit Insert-Schleifen gilt. Mein eigenes Mischpult (TL Audio M4) hat zwar symmetrische Inserts, aber auch hier hatte ich über die Jahre nie das kleinste Problem mit dem unsymmetrischen Anschluss.

Für wen ist der FMR Audio RNC 1773 richtig?

Das kleine Kästchen ist klanglich ein Vollprofi, auch wenn dies das schlichte Design nicht sofort in die Welt schreit. Aufgrund der leichten Bedienbarkeit und des budgetfreundlichen Preises ist es aber auch ein idealer Kompressor für die Neulinge im Recording. Zudem: Den RNC 1773 verkauft man garantiert nicht wieder, er überzeugt einfach auf ganzer Linie.

Kleiner Alleskönner in Sachen Kompression

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Fazit

Für einen überaus günstigen Preis erhält man mit dem FMR Audio RNC 1773 Kompressor-Qualitäten der Oberklasse in einem kompakten und stabilen Kästchen. Das Regelverhalten ist superb und die Vielseitigkeit enorm, von Schlagzeug bis klassischem Gesang kennt der kleine Amerikaner keinerlei Kompressions-Grenzen. Ein heißer Tipp und persönlicher Liebling des Autors.

Plus

  • hohe Transparenz
  • musikalische Verdichtung
  • Vielseitigkeit
  • Preis

Preis

  • 229,- Euro
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FMR Audio RNC 1773
FMR Audio RNC 1773
Kundenbewertung:
(248)
Forum
  1. Profilbild
    mahlefiz

    Ahoi!
    Danke für den Artikel. Da drängt sich mir direkt eine Frage auf:
    Passt das Teil auch in ein kleines Live DAWless Setup?

    Ich speile immer mal wieder in Clubs mit einem kleinen Set Grooveboxen.
    Nach einem DJ, welcher mit CDJ3000 und co. auflegt, bin ich immer etwas leise.
    Die CDJs scheinen diesowieso schon gemasterten Tracks noch einmal gehörig zu komprimieren.
    Es ist also laut, dann kommt der Nerd und der ist gefühlt sehr leise.
    Aktuell versuche ich mit dem Compressor im Octatrack (ist mein Mixer) und danach dem Analog Heat das Signal ein wenig zu verdichten und dadurch die Lautheit etwas Konkurrenzfähig zu machen.

    Wenn jetzt der RNC das noch besser könnte, würde ich ggf. so ein Teil kaufen…

    Was sagt Ihr?

    • Profilbild
      [P]-HEAD AHU

      @mahlefiz Für die Summe würde ich den Bruder empfehlen: FMR Audio RNLA 7239 Kompressor. Das ist für mich der Beste Einstieg in eine Summenkompression für Live Events. Portabel, günstig und kann mit Stereo-Kompressoren bis 1000 EUR locker mithalten. Das Teil hängt bei mir als letztes am Eurorack (Groovebox-System).

      • Profilbild
        Atarikid AHU

        @[P]-HEAD Ja, das ist wirklich der Hammer! Oder einfach beim Aufnehmen hinter eine Drummachine packen. Da wird das noch mal ne ganze Ecke lebendiger!

        • Profilbild
          RAL9005

          @Atarikid Den RNLA benutze ich genau dafür. Danach noch den Analog Heat. Seitdem ist der Boum fast arbeitslos.

      • Profilbild
        zirkuskind

        @[P]-HEAD Hast Du einen Tip, warum bzw was die Unterschiede sind? Ich nehme an den LA wegen dem Log-Release? Danke vielmals im voraus fürs Erläutern.

    • Profilbild
      martin stimming

      @mahlefiz es gibt auf sinee.de eine masterclass von mir, bei der ich ziemlich ausführlich auf dieses thema eingehe (stimming – dawless liveset oder so heisst sie)
      in einem kapitel vergleiche ich drei varianten: mein teures imc, eine Mini Rechner-Lösung und den rnc mit der stauration stage der filterbox3 von erica.

      • Profilbild
        mahlefiz

        @martin stimming oh mein Gott Stimming hat geantwortet ;) dankeschön.
        Ich werde wohl weiter den Analog Heat MK2 für die Sättigung nutzen. Dann sollte ja der RNC dahinter für noch etwas Verdichtung reichen.

        den IMC habe ich schon eine Weile im Blick. Nun ist der aber ja etwas empfindlich was die Eingangslautstärke angeht. Und da kommt mein Problem, meine Tracks laufen manchmal live etwas aus dem Ruder….

        …ich sehe gerade mein Bild -> das ist auf einem Dorf in Sachsen Anhalt beim Meeting des Sequencerforum…wahrscheinlich 2009 und ohne jeden Compressor. Just Elektron MD (UW) und ein Micro Q…

        • Profilbild
          martin stimming

          @mahlefiz setze den rnc vor den heat (bzw den rnla, worauf penishead zu recht hingewiesen hat), dann schneidet
          die Sättigung die Spitzen, die durch den kompressor rutschen, ab. da sollte es nen sehr nützlichen sweetspot geben, musst du aber mit nem loudness meter in ruhe ausprobieren.

          md und microQ waren tolle kisten! :)

          • Profilbild
            mahlefiz

            @martin stimming Danke, dass probiere ich aus.

            Ist das von dir angesprochene Video in deiner Masterclass zum Dawless Set enthalten? Würde ich ja sogar mal Geld ausgeben dafür ;)

            Ja, als Minimalset mit MD und Micro Q ging einiges und man musste kreativ sein. Beide Kisten waren in einem Case verbaut und bereits verkabelt. Ich konnte also am Ort des Auftritts ankommen Case auf, Rackschienen hochklappen, Summe ran und fertig.

            Hab das dann später als Set verkauft…und bereue das sehr.

      • Profilbild
        Jens Hecht RED 1

        @martin stimming Hab mir eben zu der Masterclass mal die Previews auf der Homepage angesehen und bei ‚Track Idee & Arrangement‘ eine tolle Anregung bekommen. Danke erstmal dafür! Ich werde mir das wohl mal zu Gemüte führen müssen bei Gelegenheit :)

    • Profilbild
      TobyB RED

      @mahlefiz , ich würde den RNC oder RNLA auch vor den Analog Heat setzen. Und dann anschliessend für den Feinschliff einen BBE Sonic Maximizer 882 oder 482. Das gibt dem Sound noch mal Definition und Punch. Letztere sitzen hier immer auf den FX Bussen.

    • Profilbild
      Fabulous Fab

      @mahlefiz Aus einigen Jahren Erfahrung mit RNC/RNLA kann ich noch ein paar Dinge ergänzen.

      Die verbreitete Empfehlung den RNLA für die Summe zu nutzen, kommt mMn davon, dass der RNC den Bass viel „stärker komprimiert“ und deshalb nicht zu deinem Ziel führt. Der RNLA färbt den Klang zusätzlich, was bei deinem Genre (knackige Kicks und fette Bässe oder?) durchaus passen kann.

      Nun haben beide aber einen Sidechain I/O auf der Rückseite. Dort geht das Signal raus und wieder rein. Der Kompressor hört auf das Signal welches reinkommt. Wenn man ein HPF dazwischen hängt, werden tiefe Frequenzen nicht komprimiert und du kriegst die Dröhnung, die du verdienst.
      Auf diese weise kann auch der RNC auf der Summe glänzen. Mit dem „Super Nice Mode“ kann dann deine Summe auch 100% clean komprimiert werden.
      Im Studio gehen meine Comps durch die Filter eines Drawmer DS201 (effizinter wäre ein DS404) der im Rack gleich darunter liegt. Für Live durch einen passiven HPF.

      Nebenbei: ich nutze die Comps auch für Kick-Sidechaining. Wenn man beim Sidechain I/O den Stecker nur „halb“ (bis er das erste Mal einrastet) einsteckt, reagiert er auf ein „fremdes“ Signal. So sende ich von der TR8s „trigger“ die simultan zum Kick feuern und das gewünschte Signal z.B. Bass wegdrückt. Pro Tip: Trigger um ca. 1/128 vor den Kick setzen und dem Comp ein wenig Attack geben. Dann hat man keine ungewünschten Klicks. Die besten Resultate kommen klar vom RNLA im „Log Mode“ 🚀

      • Profilbild
        kometh

        @Fabulous Fab Woher hast du das mit dem “Stecker nur “halb”” reinschieben? Gilt das fuer TRS Kabel? Erreicht man das gleiche Ziel (SC Ducking) nicht auch, indem man einfach mit Monoklinke das Triggersignal reinfuettert und den Ausgang am RNC ausser acht laesst?

        • Profilbild
          Fabulous Fab

          @kometh Ich verstehe nicht ganz wie deine Variante funktionieren soll?

          Der Stecker wird fürs DUCKING beim SIDECHAIN-Eingang nur halb eingesteckt, denn der Input für ein externes Signal ist bei einem TRS-Stecker der Ring. Die Idee ist ja, dass dieser in einem Loop funktioniert. Du könntest auch ein y-Kabel nehmen und deine Kick/Trigger beim roten/rechten/Ring Kanal reinschicken und der andere ist „ohne Funktion“.

          Meine Anwendungen nochmals Zusammengefasst:
          HPF im Sidechain Loop
          Zu komprimierendes Signal in den Input vom Comp und aus dem Comp wieder raus (entweder I/O Anschlüsse klassisch verwenden oder TRS beim Input). Der Comp reagiert immer auf ein Mono Signal, sprich die beiden Kanäle werden summiert. Bevor er auf dieses „hört“ und entsprechend komprimiert, schickt er es zum Sidechain out, welcher ohne Kabel mit dem Sidechain in „normalisiert“ ist. Wenn du beim SIDECHAIN nun ein Kabel einsteckst, kannst du bestimmen, was beim Comp ankommt und auf was er somit reagieren soll. In meinem Fall ein HPF und er komprimiert nur wenn das Signal Frequenzen über 100Hz aufweist.

          SC DUCKING
          Hier wird der Sidechain-Loop „misbraucht“ indem du in den Input ein fremdes Signal schickst und gar nie das summierte Signal aus dem Comp rausholst. Dies erreichst du eben mit einem Stecker nur „halb“ drin oder ein Y-Kabel wo du den „Trigger“ über das Ring-Kabel schickst

  2. Profilbild
    dAS hEIKO AHU

    Ein Gerät „wie früher“ halt. Keiner der Musikerkollegen, wußte genau, wofür der Kompressor gut ist. Es reichte, wenn der Mann/Frau am Pult damit umgehen konnte und das Endprodukt irgendwie besser klang, ohne dass gleich Godzilla durchs Wohnzimmer stapft.
    Nur dachte ich beim Vorschaubild an was lakepeopleiges, was für umsomehr Freude beim Preisschild sorgte.

    P.S.: Atemgeräusche können ja (manchmal) ganz nett sein. Aber wenn Stimmen dann zu lispeln scheinen, kann man sich vorstellen, wie unterernährt die da ins Micro gesäuselt haben. Und alle feiern „die Großartige Stimme von…“.

  3. Profilbild
    kometh

    Ob der Test jetzt aelter ist oder nicht: ein paar Worte zum Sidechain Eingang waeren gut gewesen, der funktioniert naemlich komplett anders, als man das anhand der Bezeichnung vemuten wuerde. Hat Herr Ritt beim Test des RNLA damals leider auch nicht gemacht.

    • Profilbild
      Leverkusen

      @kometh Wenn ich das richtig verstanden habe verbirgt sich hinter der Sidechain Buchse ein TRS Send/Return, um in das Steuersignal zum Beispiel noch einen EQ einzuschleifen. Wenn ein klassisches Sidechainsignal wie eine Kickdrum am Ring des Steckers anliegt, sollte das Gerät genau so funktionieren, wie man es anhand der Bezeichnung vermuten würde, oder? Aber es stimmt natürlich, dass das gut zu wissen wäre.

      • Profilbild
        kometh

        @Leverkusen Also, ich nutze das so, dass ich das Signal vorm Eingang splitte und den abgezweigten Teil mit EQ bearbeitet per normaler Klinke in den Sidechain Eingang speise. Der Frequenzanteil, der vom EQ gecuttet wurde (in meinem Fall Bass bcs Techno :)) wird dann vom Kompressor nicht bearbeitet.

        Was passiert, wenn man mit nem TRS Kabel reingeht, weiss ich ehrlich gesagt nicht.

      • Profilbild
        kometh

        @Leverkusen OK jetzt habe ich mich nochmal auf die Suche begeben, und bin in den FAQs auf der FMR Page endlich fuendig geworden – im Manual findet man naemlich zu Sidechain gar nichts.

        Es verhaelt sich tatsaechlich so, wie du es beschreibst. Allerdings kann man es auch so machen wie ich, und erhaelt dann den gleichen Effekt, wie beim Einschleifen eines EQs per TRS Kabel.

        Ich dachte ehrlich gesagt immer, der RNC kann kein Ducking. Und hab mich krumm getweakt mit custom LFO shapes auf dem Octatrack 😂. Danke fuer den Fingerzeig!

  4. Profilbild
    UAP

    Womöglich sitze ich hier einem Missverständnis auf, aber wenn das Gerät eine Option zum Einschleifen des Audio-Signals via TRS-Stecker hat, dann müsste ich doch „symmetrische Verhältnisse“ erreichen können? Oder liegt das weniger am Stecker als an der Buchse, zumal im Text die Rede davon ist, dass Insert-Anschlüsse an Mischpulten mal symmetrisch und mal nicht ausgeführt sein können? Ich persönlich dachte immer, dass eine symmetrische Signalübertragung per Klinkenstecker gegeben ist, so lange ein Klinkenkabel mit TRS-Verbindung genutzt wird. 🤷‍♂️ Aber ich kenn mich ja auch nicht aus… 😄

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @UAP Nee, ist leider nicht möglich. »Symmetrisch« bedeutet ja, dass zwei identische aber gespiegelte (!) Signale per TRS-Stecker (oder XLR) übertragen werden. Störungen von außen wirken sich dadurch auf beide Signalwege identisch aus und fallen nicht (oder kaum) ins Gewicht.

      Bei dem RNC 1773 wird stattdessen einfach nur das Stereo-Signal auf eine Buchse geführt. Also zwei völlig unterschiedliche Signale auf eine TRS-Buchse. Damit ist symmetrisch leider nicht möglich.

      • Profilbild
        UAP

        @Flowwater Danke für die Erläuterung! 😊👍 Da sieht man’s mal wieder: Man lernt nie aus.

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        Nvelope

        @Flowwater Sorry, aber sieh‘ doch mal die (eigentlich ja eindeutige) Beschriftung der relevanten IN-Buchsen auf der Geräterückseite an; BEIDE Eingangsbuchsen haben die klare Beschriftung, dass sie in TRS-Technik ausgeführt sind … und auf dem Stecker-RING das Signal wieder aus dem Gerät herausgeführt wird!
        Im Fall der Nutzung dieser Verkabelungstechnik liegt dann auf dem RING des TRS-Steckers dasselbe Signal an wie an der OUT-Buchse des Kanals … !

        Sicher sehr außergewöhnlich – ich kenne wohl kein weiteres tontechnisches Gerät, das über eine solche Beschaltung der eigentlich ja MONO (es gibt ja ZWEI Kanäle in diesem Gerät, die über individuell umrahmte Anschlussbuchsen verfügen) nutzenden Eingangsbuchse verwendet – aber es ist ja dasselbe Grundidee wie an einer INSERT-Buchse eines (Analog-)Mixers: das Signal wird über ein zweipoliges Kabel über den TIP in den 1773 eingespeist – und über den RING wieder aus dem Gerät herausgeführt.

        Was ist der Vorteil hier?
        Ein (Standard-)Insert-Kabel (TS oder unsymm. XLR auf TRS und von dort wieder zu TS oder unsymm. XLR) kann verwendet werden, um den 1773 an seine Umgebung anzuschließen.
        Wenn man ihn allerdings als externes Gerät eines Mixers über eine seiner Insert-Buchsen anschließen will, bräuchte man ein spezielles Kabel – auf BEIDEN Seiten TRS-STECKER; so ein Kabel ist fertig konfektioniert nicht bis sehr schwer erhältlich …
        Na ja: ich löte fast alle meine Kabel selbst … kein Problem!

  5. Profilbild
    Numitron AHU

    danke für die Erinnerung!
    den sollte ich mir schon lange ,holen!
    passt gut u meinem jv1010 (mit dem Insomnia pizzicato Sound!) und dem Boss se 70 (übrigens von the Prodigy benutzt) :-)

  6. Profilbild
    Cycles

    Noch ein nützlicher Tipp von meiner Seite, falls jemand Lust auf eine kleine Bastelei hat:
    Man kann sich aus einem TRS-Stecker und einem simplen RC-Netzwerk einen Hochpassfilter basteln, den man in die Sidechainbuchse stecken kann. So macht der RNC auf der Summe eine noch viel sportlichere Figur und zappelt bei tieffrequenten Anteilen nicht so sehr rum. Funktioniert auch gut als Hochpassdongle für Mischpulte mit Insert :)

  7. Profilbild
    Man in black

    Und was ist daran besonders, dass ein Boss SE70 uvm. zB. The Prodigy verwendeten?
    Das haben/werden tausende Andere wohl auch mal verwendet haben die Musik machen!
    Immer witzig wenn von irgendwelchen bekannten Leuten mal was verwendet wurde was ohnehin Massenware war/ist und das dann von irgendwelchen Spinnern zum sogenannten „Kultobjekt“ mutiert und glauben es wäre was Besonderes!

    • Profilbild
      Numitron AHU

      @Man in black Bin halt ein grosser fan der 90s prodigyalben..,.
      Der se 70 hat eine analoge (!) distortioneinheit zusätzlich zu den restlichen digitalen effekten!
      hab übrigens den se 70 und den jv 1010 zusammen für 200€ bekomnen.
      Finde ich ein tolles Schnäppchen!
      aber jeder wie er mag…
      Vielleicht kannst du mir ein anderes Effektgerät mit einer analogen distortion plus digitalen fx nennen. Ich kenne keins zu dem preis, bin aber kein profi…
      Nut hobbymusiker.

  8. Profilbild
    Tombo42

    Das Problem mit dem eingetauchten Druckknopf kenne ich von meinem (ebenfalls sehr guten) FMR Audio Really Nice Mic Pre. Hier ist es der Schalter für Phantom Power.
    Abhilfe:
    1. Gerät aufschrauben
    2. Drucknopf auf dem Schalter wieder in die ursprüngliche Position schieben und
    3. mit einem Tropfen Sekundenkleber vorsichtig fixieren.

  9. Profilbild
    FaderMode

    Ich nutze das RNLA seit über 12 Jahren bei live Auftritten im Master Insert. Das funktioniert sehr gut, jedoch wer transparentes bzw. klanglich neutrales bevorzugt, sollte dann lieber zum RNC zurückgreifen, da der RNLA dementsprechend färbt und meines Erachtens nicht für jedes Genre geeignet ist, aber wie sagt man doch so schön: Das Ziel ist wichtig.

  10. Profilbild
    Nvelope

    Ich (Techniker) finde es sehr interessant (und wirklich gut !), dass viele Kommentatoren (endlich) mit dem sinnvolleren Begriff ‚TRS'(-Steckverbindung) arbeiten – anstatt mit dem eher fragwürdigen Begriff ‚Stereo-Klinke‘.
    TRS bedeutet nur, dass außer Masse/Grund = Sleeve noch 2 für tontragende Signale verfügbare Kontakte/Pole vorliegen.
    Dem Stecker ist’s egal, wie er genutzt wird …

    In einer symmetrischen Verkabelung – das beschreibt @Flowwater goldrichtig – werden die beiden Pole eben für das phasenrichtige und für das dazu phaseninvertierte Signal genutzt (genau wie bei XLR-Steckverbindungen) – wodurch eine maximale Störeinstrahlungssicherheit erreicht wird – wobei diese NICHT vom Kabel oder von der Steckverbindung selbst erreicht wird, sondern vom Eingangs-Vorverstärker, der (um diese Störsicherheit zu erreichen) zwingend in der sog. ‚Differenzialverstärker‘-Technik ausgeführt sein MUSS. Nur diese Technik im Eingangs-Verstärker (klar: wiederum NUR in Verbindung mit Original- plus dazu phasenverkehrten Signal) erreicht diese maximale Störsignal-Unterdrückung.
    Beim 1773 wird die TRS-Steckerausführung eben auch nicht für ein Stereo-Signal genutzt, sondern ein Pol des Steckers als ‚IN‘ und der andere Pol als ‚OUT‘ – exakt so wie in (Analog-)Mischpulten die “INSERT“-Buchse funktioniert (Tip = Out, aus dem Mixer / RIng= IN, wieder zum Mixer zurück).
    Etwas verwirrend – und im Insert-Betrieb nun nur über ein spezielles TRS-TRS-Kabel !

      • Profilbild
        Nvelope

        @Numitron Hmmmm – leider nicht – denn eine TRS-Verbindung muss ja nicht zwingend ’nur‘ für ein Stereo-Signal benutzt werden; in einer TRS-Verbindung stecken ja noch ganz andere Möglichkeiten, die in tontechnischen Geräten sehr viel Sinn machen . . . (zumal die in der Audiotechnik verwendeten Standard-Steckverbindungen historisch in der Regel auf 2-poligen Steckern fußen (Cinch/RCA … Klinke/TS …); nur die Studiotechnik verwendete schon viele Jahre symmetrische Eingangs- & Ausgangsverstärker und folglich die 3-poligen (Symmetriesignal-tauglichen) XLR-Verbindungen.

        Der Begriff “Stereo-Klinke“ ist eben genau DANN nicht richtig, wenn ein TRS-Stecker (respektive eine TRS-Buchse) eben NICHT mit einem Stereo-Signal gefahren wird … wie dies z.B. in einem “Insert“-Weg eines Mixers oder wie hier bei diesem Kompressor, dessen ‚IN‘-Buchse (über ihre 2-Poligkeit) gleichzeitig eine ‚OUT‘-Buchse darstellt.
        Auch bei einer symmetrischen Signalführung über einen ‚Klinken‘-Stecker ist der Stecker eben kein Stereo-Stecker …

        Ich sehe, dass es für viele äußerst mühsam ist, ‚alte Gewohnheiten‘ (hier ungenaue technische ‚Bezeichnungen‘) aufzugeben und abzulegen – und sich etwas präziser auszudrücken, zumal klare Begriffe (wie eben TS oder TRS) zur Verfügung stehen.

        Gerade deswegen freute mich die auffällig häufige Nutzung des technisch genauen Begriffs TRS im Artikel und in vielen Kommentaren.

    • Profilbild
      Nvelope

      @Numitron Wikipedia ist keine wirkliche Referenz, weil es ja von Nutzern selber verfasst und/oder erweitert werden kann; wenn also der/die Verfasser des Textes dort die anderen Anwendungsbereiche eines TRS-Steckers schlichtweg nicht kennt/en (oder in der ja stets eher volkstümlichen Erklärung dort nicht erwähnt/en), dann wird die Erklärung des Klinkensteckers einfach nicht vollständig sein.

      Ja, der ‚Stereostecker 3-polig‘ wird dort erklärt mit “Weiterentwicklung des Monosteckers. Um den dritten Kontakt für den zweiten Kanal unterzubringen, wurde ein Ring abgetrennt“; daneben findet man – der eindimensionalen Erklärung im Satz oben voll entsprechend – den Hinweis > L – Linker Kanal / R – Rechter Kanal < Somit fehlt dort jeglicher Hinweis, dass außerhalb der Nutzung dieses Steckers in einer Stereoanwendung seit vielen Jahrzehnten (Großmischpulte gibt's seit mehr als 50 Jahren!) dieselbe Steckverbindung für gänzlich andere Anwendungen genutzt wird, die mit 'Stereo' absolut nichts zu tun haben - dabei ja auch die Nutzung dieser 'Stereo'-Steckverbindung für ein symmetrisches Signal, das ansonsten die robusteren aber größeren XLR-Steckverbindungen erfordert. Wikipedia ist somit (na ja:) nicht 'falsch', sondern einfach nicht vollständig in der Anwendungsbeschreibung dieser dreipoligen (TRS) Klinkensteckverbindung, die seit Jahrzehnten auch andere Nutzungen erfährt. Deswegen ist für mich 'TRS' eben neutraler, somit klarer.

      • Profilbild
        Numitron AHU

        @Nvelope du hast ja erwähnt, das du Techniker bist.
        ich bin ja nur ein (interessierter) hobbymusiker mehr oder weniger…
        ich habe also nur sehr selten Kontakt mit Leuten die auch in dem Bereich Geld verdienen.
        aber in meinem Umfeld hab ich auf deutsch immer nur von der klinke gehört oder gelesen.
        den Begriff „TRS“ hab ich dann erst auf Englischen Webseiten gelesen
        aber du hast natürlich Recht, bei der Wikipedia kann ja jeder mitschreiben!

  11. Profilbild
    swellkoerper AHU

    Einige Kommentatoren denken die Sache unnötig kompliziert oder lassen sich von Bezeichnungen von Kabel- oder Signaltypen verunsichern. Dabei ist das in dem Fall ganz einfach:

    Für den Einsatz an unsymmetrischen Inserts einfach ein symmetrisches Kabel (sprich: TRS oder Stereo-Kabel) verwenden. Dabei ist die Pin-Belegung am FMR so gewählt, dass Eingänge zu Ausgängen und andersrum führen. Das ist eine elegante Lösung, da nur 2 statt 4 handelsübliche Kabel benötigt werden.

    Fürs Sidechaining einfach per Y-Kabel (sprich: Insert-, 2xTS zu TRS-, 2xMono zu Stereo-Kabel) an eine normalisierte Patchbay legen. So lässt sich einfachst ohne lästiges Umstecken am Kompressor oder gar „Halb-Einstecken“ das Signal zu einem EQ routen oder ein externes Signal fürs Ducking zuführen.

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