Einsatz und Klang des Focal Listen Professional
Aufgrund seiner geschlossenen Bauweise ist der Listen Professional vor allem fürs Recording geeignet, einem Einsatz als Mix/Mastering-Kopfhörer steht aber natürlich grundsätzlich nichts im Wege. Den mobilen Einsatz gibt Focal selbst auch an. Um den verschiedenen Einsatzgebieten gerecht zu werden, wurde der Listen Professional an einem iPhone, dem Kopfhörerausgang der RME HDSP, einem Mackie 1604 Pult sowie einem Phonitor Mini getestet.
Die vom Hersteller angepriesene Abstimmung des Listen Professional Klangbilds ist nicht übertrieben. Während des Tests wurde schnell klar, dass es kaum Kritikpunkte beim Klangbild des Kopfhörers gibt. Der Bassbereich wird äußerst sauber abgebildet und reicht durchaus noch einige Frequenzen tiefer als bei der Konkurrenz. Der Sound ist sehr transparent und druckvoll, so dass man ihn sehr wohl zum Mixen nutzen kann. Er präsentiert sich somit als echter Allrounder für unterschiedlichste Einsatzgebiete.
Im direkten Vergleich mit dem HD 660 S von Sennheiser zeichnen sich leichte Unterschiede ab. Der Sennheiser schafft es, Transienten noch deutlicher wiederzugeben, auch die räumliche Abbildung gelingt diesem etwas besser. Die Unterschiede sind allerdings immer mit Blick auf den unterschiedlichen Preisbereich zu sehen, insgesamt kann man den Listen Professional nämlich vollends empfehlen.
Bei geschlossenen Kopfhörern ist die Abschirmung von und nach außen nicht unerheblich. Auch hier zeigt der Listen Professional, was er kann. Störende Geräusche bei der Mikrofonaufnahme muss man hier keineswegs befürchten, auch der Sitznachbar in der Bahn wird sich vom Listen Professional und seinem Besitzer nicht gestört fühlen.
Der Listen Professional ist somit wie gesagt ein sehr guter Allrounder. Morgens auf dem Weg zur Aufnahme die neuesten Tracks hören, danach selbst damit aufnehmen und am nächsten Tag alles mixen, da ist der Preis von 249,- Euro vollkommen gerechtfertigt.
Der Spirit Professional (mein Lieblings-Geschlossener) hat am Übergangsbereich „Hörmuschelbügel“ und Headband das bekannte, meiner Meinung nach üble, Designproblem, dass durch die Spannung beim Tragen auf kurz oder lang Risse entstehen und man den Kopfhörer „Marke Eigenbau“ reparieren muss, oder manche sich entscheiden, ihn wegzuwerfen. Anhand der Produktbilder und des Artikels scheint hier dasselbe Problem in Aussicht… oder hab ich ein Detail überlesen? Falls ich richtig liege, finde ich die Verarbeitung mitnichten tadellos…
@colibri. Hallo ,
ja – das Problem beim Spirit Professional hatte ich zweimal: Beim ersten Mal hatte ich noch Garantie, beim Austauschmodell war es dann knapp ein Jahr später an exakt gleicher Stelle wieder soweit … aber nun keine Garantie mehr.
Wie lässt sich dieser Riss denn so reparieren, das der KH wieder mit der nötigen Spannung sitzt?
Ich habe mich tatsächlich nochmal auf das Abenteuer Focal-Kopfhörer eingelassen, und mir den Listen Professional gekauft. Auch bei diesem KH sieht es mir so aus, das es wieder dieses Problem geben könnte. Ich werde das beobachten (es bleiben ja drei Jahre …)
Grundsätzlich aber kann ich sagen, das der Listen Professional dem Spirit Pro gerade im Bassbereich ob seiner sauberen und konturreichen Abbildung überlegen ist – und übertrieben ist der Frequenzbereich nicht, sondern einfach „da“ und straff …
Passend gebogene Alu-Führungsschiene dranbasteln und gut fixieren (z.B. Kombi aus Isoband und Komponentenkleber). Damit ist aber natürlich die Kopfgröße fixiert und ein einfaches Zusammenklappen nicht mehr möglich. Ist eben nur ein Behelf…
Die räumliche Abbildung gelingt dem Sennheiser besser? Und das wegen dem Preisunterschied und nicht weil dieser Offen ist? Eine Frechheit! :-)