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Test: Focusrite Liquid Saffire 56

Liquid Saffire 56

17. August 2009

Die von Rupert Neve gegründete Firma Focusrite erlangte in den 80er Jahren Weltruhm durch Geräte wie z.B. den ISA110. 1989 wurde die Firma dann verkauft und wird dennoch immer mit dem Namen Neve in Verbindung gebracht. Heute stellt Focusrite neben hochwertigen analogen Vorverstärkern und Channelstrips auch Audio-Interfaces und Plug-ins her.

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Den Namen Saffire tragen die Audio-Interfaces, und unter dem Sub-Brand Liquid verkauft Focusrite eine Geräteserie, die mittels dynamischer Faltung analoge Geräte hochwertig emulieren soll. Mit dem Liquid Saffire hat diese Technik nun Einzug in ein Audio-Interface erlangt.

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Das Liquid Saffire 56 (LS56) ist das derzeitige Flagschiff der Saffire Serie. Es verfügt über acht Line/Mikrofon-Eingänge, die sehr unterschiedlich aufgebaut sind. Die ersten beiden Eingänge 1+2 besitzen die Liquid-Technik, d.h. hier werden auf digitaler Ebene verschiedene Effekte direkt bei der Aufnahme eingerechnet, dazu später mehr. Die Eingänge 3+4 verfügen zusätzlich über Instrumenten-Inputs für den Anschluss hochohmiger PickUps. Die Eingänge 5-8 verfügen noch über Mikrofonvorstufen. An der Abbildung können Sie erkennen, welche Funktionen pro Eingangskanal verfügbar sind, z.B. Hochpassfilter, -20 dB Absenkung, Phase usw.

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Zusätzlich stehen acht symmetrische Line-Ausgänge zur freien Verfügung, sowie ein weiter Line-Ausgang zum Anschluss von aktiven Monitoren, die auf der Front pegelbar sind.

Des weiteren finden wir einen SPDIF I/O, einen Wordclock I/O, einen MIDI I/O sowie gleich zwei ADAT I/Os, womit die Ausstattung schon komplett wäre.

Das Gehäuse macht genau wie die teilweise verschraubten Buchsen einen soliden Eindruck, einzig die Potis hätten für meinen Geschmack mechanisch von höherer Güte sein können.

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Liquid

Die Liquid Technologie von Focusrite emuliert auf digitaler Ebene analoge Schaltkreise, so wie es viele andere Plug-ins auch tun. Dabei werden hier im LS56 verschiedene PreAmps simuliert. Je nach angewählter Emulation wird auch die Eingangsimpedanz der analogen Vorstufe per Relais so umgeschaltet, wie es beim Original der Fall wäre. Liquid bedient sich für die DSP-Emulation normalerweise der dynamischen Faltung, ob dies auch beim Saffire 56 der Fall ist lässt sich nicht sagen.

Ob es generell überhaupt Sinn macht, zunächst mit einem analogen PreAmp das Mikrofonsignal qualitativ hochwertig zu verstärken, dann A/D zu wandeln, direkt durch einen DSP zu schicken und dann erst aufzuzeichnen, mag ich stark bezweifeln. Die Emulation, die im DSP getätigt wird, besteht aus einer Equalizer-Kurve und einem Verzerrermodul, mit welchem Algorithmus auch immer berechnet. Die Kunst der Focusrite Ingenieure besteht nun darin, die Parameter so anzupassen, dass sie den Originalen ähnlich werden. Warum man dies aber ausschließlich bei der Aufnahme zur Wahl bekommt und nicht die Möglichkeit hat, diese DSP-Funktionen (z.B. per Plug-in) der Aufnahme nachträglich hinzuzufügen, erschließt sich mir leider nicht. Flexibler wäre allemal ein manueller Eingriff in die Impedanz des Preamps.

Ich persönlich halte dieses Liquid-Feature jedenfalls für unnötig, auch wenn die PreAmps tendenziell ganz gut getroffen werden, denn wenn ich mein Material verfremden möchte, gibt es bereits genügend exzellent klingende Plug-ins, um dies zu erreichen.

5_Mixer-Routing.jpg

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    r.biernat RED

    Hi,
    ich hätte es als sinnvoller empfunden, die Audiobeispiele nicht für die schlechten mitgelieferten Plugins zu verschwenden und vielmehr die Preamp-Emulationen zu Gehör zu bringen.
    Deine Kritik zur Sinnhaftigkeit dieses Features finde ich darüber hinaus angebracht.

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