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Test: Focusrite Red 4Pre, Audiointerface

(ID: 154610)

Nicht ganz geglückt finde ich auch die Abhörfunktion. Falls das standalone erfolgen soll, lassen sich die Eingänge in der Software direkt auf die Ausgänge legen, allerdings nur paarweise. Somit erscheint das Signal meines Mikros nur auf einem Ohr. Eine Monotaste im Monitorausgang und den Headphones würde dem abhelfen.

Normalerweise hört man aber über die DAW ab, da ist das kein Problem. Mit dem Red 4 sind extrem niedrige Latenzzeiten zu erreichen. So erreiche ich in Logic X mit minimalem Puffer von 32 Samples bei einer Samplerate von 44,1 kHz 3,1 ms Roundtrip und 1,4 ms am Ausgang, mit 88,2 kHz reduziert sich das sogar auf 1,8 ms bzw. 0,9 ms.

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Latenzen

Was mir direkt auch noch fehlt, ist ein Mute in den Eingangskanälen. Gerade beim Mikrofon Umstecken ist das nützlich. Hier kann man sich natürlich dadurch behelfen, dass dafür einfach Line oder Instrument als Eingang gewählt wird.

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Schwierig ist auch die Ansteuerung eines zweiten Monitorpaares. Zwar können dafür die Line-Ausgänge benutzt werden und die entsprechenden Ausgänge lassen sich auch dem Monitor-Regler zuordnen, allerdings ist hier keine unabhängige Pegelkontrolle möglich. Die Pegelangleichung und Mute der beiden Boxenpaare muss also in der Software erfolgen.

Im Grunde sind Hard- und Software gut miteinander verzahnt. Ich war zunächst durchaus davon angetan, dass Focusrite auch das neue Flaggschiff mit der vertrauten und einfach zu bedienenden Focusrite Control steuert. Im Laufe des Tests hat es sich dann aber doch gezeigt, dass so ein umfangreiches Audiointerface evtl. ein Aufbohren des bekannten Konzepts erfordert hätte.

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Fazit

Das Focusrite Red 4Pre ist ohne Wenn und Aber ein sehr gut klingendes Interface mit umfangreicher Ausstattung. Hervorheben möchte ich die tollen Preamps, die durch den großen Gain-Bereich und die extreme Rauschfreiheit sehr viel Headroom ermöglichen.

Auch die restlichen Ein- und Ausgänge agieren auf ebenso hohem Niveau. Nicht getestet habe ich die Dante Anbindung und einen Betrieb unter ProTools, weil mir da schlicht die Geräte nicht zur Verfügung stehen. Wer diese Funktionen ebenso nicht nutzt, zahlt sie trotzdem mit. Ein modularer Aufbau des Interfaces könnte hier Kosten reduzieren.

Mit dem Red 4 positioniert sich Focusrite durchaus in der oberen Liga der Audiointerfaces. Das Red 4 ist nicht günstig, bleibt aber im Preisbereich vergleichbarer Produkte. Wer die Features Dante und ProTools Anbindung nutzen kann, kommt sogar vergleichsweise günstig weg.

Plus

  • hervorragende Preamps
  • große digitale Schnittstellenauswahl
  • gute Bedienung am Gerät
  • prima Verarbeitung

Minus

  • Software etwas überaltert
  • kein zweiter unabhängiger Monitorausgang

Preis

  • Ladenpreis: 2.267,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    dr noetigenfallz

    Ich habe eine Frage zu Dante. Ich dachte, auf dem PC muss ich nur eine entsprechende Software von Audinate um 30 € installieren. Dann kann ich, zum Beispiel dieses Gerät im Test, mit einem Netzwerkkabel mit dem Computer verbinden, und die Sache läuft. Oder ist das komplizierter?

    • Profilbild
      Armin Bauer AHU

      @dr noetigenfallz Ich hab´s, ehrlich gesagt, nicht ausprobiert. Da Audinate nun aber keine Bastlerklitsche ist, sondern das Dante-Protokoll entwickelt hat sollte es wie versprochen funktionieren.

    • Profilbild
      AD-Converter

      @dr noetigenfallz Um Zugang zum Dante-Netzwerk zu bekommen muss in die DAW entweder eine PCIe Card von Audinate bzw. Drittanbietern (Focusrite bietet auch eine Karte an) oder die Dante-Virtual-Soundcard (ein Treiber) installiert werden. Die PCIe Lösung wird um die 1000,- Euro gehandelt, die DVS kostet 29$ bzw. wird bei Focusrite mitgeliefert. Es gibt auch technische Unterschiede beider Lösungen was z.B. übertragbare Kanalanzahl und Latenz angeht.

  2. Profilbild
    tubeheat

    Danke für die Review. Also bei dem Preis würde ich dann doch eher zum RME UFX+ greifen und auf die Kombination aus USB3/Thunderbolt und MADI setzen mit der Möglichkeit später mit bis zu 8 OctaMic XTC zu erweitern (mit MADI fiber bis zu 2km). Dass Focusrite alleinig auf Thunderbolt setzt und USB3 ausläßt finde ich nicht so gut und schränkt den Einsatz arg ein. Sowohl UFX+ und OctaMic XTC sind vollständig standalone bedienbar. Die neue Advanced Remote Control (ARC USB) erlaubt sogar den Anschluß direkt an den Rechner. Bis zu 8 XTC können direkt angeschlossen werden und die Premps sind dann auch direkt in TotalMix FX als Aux. Device integriert und somit in den wesentlichen Funktionen (Gain, PAD, Instr.) fernsteuerbar via MIDI over MADI. Mit MADI ist man dann auch völlig losgelöst von sonstigen potentiellen Problemen im Netzwerkbereich, sei es QoS, Spanningtree, etc .. Im übrigen vermisse ich beim Focusrite normale analoge Buchsen. Daß man da bereits zu DB25 Stecker auf Slotblende gehen muss erhöht m.E. den Platzbedarf im Rack und bringt weitere Zusatzkosten mit sich. Genauso wie die Geschichte mit den Dante Netzwerkkarten. TotalMix FX bietet mE auch eine bessere Übersicht als das Focusrite Kontrollzentrum.
    RME schnürt hier beim gleichen Preis m.E. das deutlich bessere Bundle aus Qualität und Features.

    • Profilbild
      Armin Bauer AHU

      @tubeheat In diesem Preisbereich tummeln sich einige Hersteller, die tolle Produkte anbieten. Der Schwerpunkt liegt jeweils etwas anders, so dass hier jeder sein passendes Interface finden kann.
      Ich persönlich arbeite auch gern mit den RME Sachen, Total Mix FX ist großartig, dem Einen oder Anderen aber schon fast zu kompliziert.

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