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Test: Focusrite Saffire PRO 24 DSP

(ID: 2151)

(DSP-) Effekte

Wie den meisten Audio-Interfaces liegt auch bei diesem inzwischen eine beachtliche Software-Ausstattung bei. In diesem Fall sind das neben Live Lite, Novation Bass Station und einigen Loops und Samples vor allem 4 Focusrite Effekt-Plug-ins, die im VST und AU Format vorliegen und somit in jedem Sequenzer eingesetzt werden können. Es handelt sich dabei um einen Kompressor, ein Gate, einen EQ und ein Reverb.

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Alle Plug-ins sind sowohl optisch als auch von der Art und Anzahl der Parameter her ganz klar an Vintage-Geräten orientiert. Das sieht zwar schön aus, aber ich persönlich finde es etwas ärgerlich, wenn ich z.B. bei einem EQ-Plug-in keine resultierende Frequenz-Kurve sehen kann, bloß weil man eben ein „klassisches“ Gerät nachbildet.

Alle 4 Plug-ins sind daher auch eher simpel ausgestattet. Während man beim Gate nicht viel vermisst, hätte ich beim Kompressor gerne eine Lookahead-Funktion und Knee einstellbar. Als Limiter ist er nur bedingt brauchbar, zwar ermöglicht er extrem hohe Ratios, hat aber als kürzesten Attack-Wert 2ms (für Limiter viel zu langsam). Der EQ hat wie bereits erwähnt keine grafische Anzeige und „nur“ 4 Bänder, von denen die beiden äußeren nur semiparametrisch sind – ganz klassisch eben. Das Reverb ist noch wesentlich simpler aufgebaut als die anderen Effekte, hier findet man nur 3 Regler: Size, Pre-Filter und Air.

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Trotz all dieser Einschränkungen: Die Effekte sind klanglich allesamt wirklich brauchbar! Hier hat man nicht nur bei der Optik und der Parameteranzahl, sondern auch beim Klangcharakter klar die analoge Vintage-Hardware im Blick gehabt.

Die mitgelieferte Software MixControl erlaubt diverse Simultan-Mixe, flexibles Routing sowie Zugriff auf die DSP-Funktionen.

Die mitgelieferte Software MixControl erlaubt diverse Simultan-Mixe, flexibles Routing sowie Zugriff auf die DSP-Funktionen.

Das eigentlich Tolle ist aber, dass man dank des integrierten DSPs die Effekte nicht nur als Plug-in im Sequenzer, sondern auch direkt in der Hardware nutzen kann! So kann man z.B. direkt bei der Aufnahme den Kompressor und den EQ auf das Signal anwenden oder bei der Erstellung des Kopfhörermixes dem Sänger direkt das Reverb auf seinen Mix geben – alles ohne spürbare Latenz. Man bekommt also hier schon fast ein Arsenal Hardware-Effekte mit dazu, das sich nur über Software (in diesem Fall wieder MixControl) bedienen lässt.

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Fazit

Im Laden kostet das PRO 24 DSP ca. 80 Euro mehr als sein kleiner Bruder ohne DSP. Ist es den Aufpreis wert? Die VRM-Funktion ist für den einen oder anderen vielleicht nützlich, aber wirklich überzeugt hat sie mich nicht, denn auch damit kann man nicht vernünftig ausschließlich über Kopfhörer mischen.

Allerdings gibt es sicherlich viele Anwender, die von der Möglichkeit, die mitgelieferten Effekte latenzfrei über die Hardware nutzen zu können, bei Aufnahmen gerne Gebrauch machen werden. Für mich lohnt sich der Aufpreis allein deswegen, und auch der zweite Kopfhörerausgang, der einen unabhängigen Mix erhalten kann, ist sicherlich für viele Interessenten wichtig.

Wer all das nicht braucht, kann sich das Geld sparen und getrost zum kleinen Bruder greifen. Denn beiden Geräten ist eine sehr gute Klangqualität und eine gute Ausstattung zum angemessenen Preis gemein. Wer mehr von den guten Mikrofonvorverstärkern braucht, muss eben zum PRO 40 greifen oder das Gerät einfach über die ADAT-Schnittstelle erweitern.

Plus

  • Klang
  • gute Vorverstäker
  • integrierter DSP ermöglicht verschiedene Anwendungen
  • Mix-Control Software ermöglicht viele simultane Mixe und flexibles Routing
  • 4 simple, aber gut klingende Effekte als VST- und AU-Plug-ins mitgeliefert
  • brauchbare Meter an Gerätefront
  • 2 unabhängige Kopfhörerausgänge
  • Preis/Leistung

Minus

  • VRM ermöglicht keine wirklich überzeugende Lautsprecher-Simulation

Preis

  • UVP: 429,- Euro
  • Ladenpreis: ca. 380,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Vielen Dank für diesen Test!

    Nützlichkeit der VRM-Funktion hin oder her, allein das Preis-Leistungsverhältnis dieses Gerätes ist wirklich spitze!
    Hervorragender Klang, stabile Treiber und sehr gute Vorverstärker. Bei RME zahlt man für vergleichbare Performance schnell den doppelten Preis.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    „– VRM ermöglicht keine wirklich überzeugende Lautsprecher-Simulation“. Mit welchen Kopfhörern wurde das VRM getestet?

    • Profilbild
      j.stoffers

      Hallo Owens,

      als Kopfhörer wurde bei dem Test der AKG K-240 DF verwendet, der seit Jahren als Studio-Standard gilt.

      Viele Grüße, Jens Stoffers

  3. Profilbild
    unifaun

    OK, die VRM-Simulation habe ich noch nie genutzt, aber das Gerät ist ansonsten ein sehr zuverlässiges und variables Audiointerface mit einem Top-Preis-Leistungsverhältnis.

    Für mobil habe ich noch ein Saffire 6 USB, auch das Teil ist sehr zu empfehlen.

    Schade, dass ich Focusrite nicht schon vorher entdeckt habe.

  4. Profilbild
    roseblood11

    Ich frage mich, ob ich das Pro 24 DSP heute noch kaufen sollte.

    Benutzt es jemand mit Windows 10? Laut Homepage sollte es funktionieren..

    Meine Konfiguration wöre ein (älterer) Dell Latitude e6420 mit Win 10 Pro (64bit) und Cubase Elements 8.
    Sind da Probleme zu erwarten?

    • Profilbild
      BrandisX

      @roseblood11 Ein wenig spät, aber für den einen oder anderen noch interessant: Ich nutze das Interface unter Windows 10 an einem Desktoprechener mit I7 (4700) und einem Lenovo T420 auch mit I7 (QM2670) ohne Probleme oder Einschränkungen.

      • Profilbild
        roseblood11

        @BrandisX Danke für die RRückmeldung! Hab mich allerdings inzwischen für das Saffire Pro 26 entschieden.

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