Frage: Wieviel Gain? Antwort: Ja!
Beim Fortin Meshuggah Distortion und Preamp-Pedal handelt es sich um einen Preamp auf Pedalbasis, der für die Band Meshuggah als Signature-Ausführung konzipiert wurde und sich primär um den High-Gain-Bereich bei extremem Downtuning kümmert.
Kurz & knapp
- High-Gain: Das Pedal ist speziell für extremen Metal-Sound und Downtuning entwickelt.
- Preis: Mit 449 Euro im Hochpreissegment angesiedelt, aber bietet einen authentischen Meshuggah-Sound.
- Verarbeitung: Hochwertige Bauteile und robuste Regler sorgen für Langlebigkeit.
- Sound: Bietet maximalen Gain mit klarer Kontrolle, allerdings mit Nebengeräuschen im High-Gain-Bereich.
- Flexibilität: Kann als Preamp vor Verstärkern genutzt werden, mit zwei Kanälen und umfangreicher Klangregelung.


Inhaltsverzeichnis
Das Konzept des Fortin Meshuggah Distortion-Pedals
Wenn es darum geht, den traurigsten Posten innerhalb des Musikbusiness zu formulieren, dann dürfte es wahrscheinlich der des Bassisten bei der Band Meshuggah sein. Warum? Nun, zum einen leiden die meisten Hard- und Heavy-Bassisten ohnehin schon unter der Tatsache, dass sie in einem High-Gain-Bereich von teilweise zwei Gitarren ohnehin kaum noch wahrnehmbar sind.
Insbesondere, wenn sich die Gitarristen zu einem Down-Tuning entschieden haben, bzw. Orchester- und Keyboard-Backingtracks alles zukleistern, ist jeder Bassist dankbar, wenn er auf Platte überhaupt noch wahrzunehmen ist, vom Live-Bereich ganz zu schweigen. Bei der Band Meshuggah geht dieses allerdings noch mal eine Stufe weiter, da die Band bekannt ist für ihren achtsaitigen Gitarreneinsatz, sodass der tiefste Ton von der Gitarre (F#) der dritttiefste Ton eines normalen Viersaiterbasses ist.
Dies bedeutet gleichzeitig, dass selbst ein Fünfsaiterbass nicht mehr, wie im normalen Einsatzbereich, eine Oktave unter der Gitarre ansetzt, da dies tontechnisch absolut sinnlos wäre. Dies bedeutet auch gleichzeitig, dass man einen regulär oder marginal umgestimmten Fünfsaiterbass bei Meshuggah nimmt und im Prinzip nur die Gitarrenfiguren doppelt. Hier muss man schon verdammt viel Selbstbewusstsein haben, um seinen Job nicht als ABM-Maßnahme definiert zu sehen. Denn tontechnisch braucht man den Bassisten in dieser Band tatsächlich überhaupt nicht mehr.
Umso mehr ist es allerdings hervorzuheben, dass gerade im extremen High-Gain-Bereich alles, was mit Verzerrung zu tun hat, beim Meshuggah auch im Tiefbassbereich funktionieren muss. Dies ist sowohl von der Transparenz als auch vom Resonanzverhalten her eine hohe Herausforderung für alle tontechnischen Bereiche, insbesondere was den Verstärker- und Lautsprecherbereich angeht. Bei früheren Konzerten griff die Band auf stark modifizierte Marshall-like Produkte zurück, bis die Firma Fortin einen Meshuggah-Amp auf den Markt brachte, der speziell auf die musikalischen Vorlieben der Band einging, allerdings mit knapp 7.000,- Euro außerhalb jeglicher rationalen Anschaffungsmöglichkeiten lag.
Um nun doch einen großen Anteil an Meshuggah-Feeling einzufangen, hat die Firma ein Fortin Meshuggah Distortion-Pedal auf den Markt gebracht, mit dem es möglich sein soll, einen großen Teil des Verstärkergefühls in ein Pedal hinüberzuretten. Allerdings liegt bei Fortin die preisliche Messlatte, ähnlich wie bei seinem Verstärker, vergleichsweise sehr hoch. Mit 449,- Euro ist das in den USA gefertigte Pedal schon in der absoluten Hochpreisliga angesetzt. Sollte es jedoch möglich sein, mit dem Pedal zumindest ansatzweise den Original Fortin Amp-Sound zu reproduzieren, wäre es im Vergleich zum Amp immer noch ein Schnäppchen.
Die Konstruktion – Preamp und Distortion
Um es direkt vorneweg zu sagen: Beim Fortin Meshuggah Distortion geht es ausschließlich darum, so viel Gain wie möglich aus einem Pedal herausholen zu können, ohne dass es in der totalen Intransparenz bzw. im tonalen Matsch versumpft. Man kann es schon daran erkennen, dass auf der Oberseite des Pedals gleich zwei Gain-Regler angebracht sind und ein zusätzlicher High-Low-Mode, der letztlich nur die Funktion hat, das Maximale an Halbwellenschnitt am Signal anlegen zu können.
Dass es bei einem solchen Pedal zwangsweise zu großen Nebengeräuschen kommt, lässt sich nicht vermeiden. Deshalb hat die Firma Fortin auch eine kleine Version des Zuul Noise-Gate am Pedal angebracht. Überhaupt scheint es mittlerweile der letzte Schrei zu sein, dass Pedale, die vor allen Dingen auf High-Gain ausgelegt sind, generell mit einem intern verbauten Noise-Gate daherkommen. Selbiges ergibt einerseits Sinn, andererseits hat man natürlich immer das Problem, dass, wenn das Noise-Gate ordentlich zu Werke geht, es natürlich zwangsweise auch einen bestimmten Grad der Dynamik abschneidet.
Dies lässt sich nicht verhindern und ist im High-Gain-Bereich mit entsprechendem Palm-Muted-Einsatz auch kein Problem. Möchte man allerdings mit dem Pedal ein wenig an der Verzerrung arbeiten, womöglich mit dem Volume-Regler, hat man das Problem, dass das Noise-Gate, gerade wenn es in den Crunch- oder Heavy-Crunch-Bereich hineingeht, doch sehr viel der persönlichen Dynamik abschneidet. Oder aber man schaltet es aus, was bei geringeren Gain-Stufen auch durchaus möglich ist. Allerdings hat man dann das Problem, dass wenn man in den High-Gain-Bereich geht, man im Nebengeräuschpegel versumpft.


Das Fortin Meshuggah Distortion- und Preamp-Pedal ist zweikanalig ausgelegt. Soll heißen, mit dem linken Schalter kann man zwischen einem Crunch-Kanal und einem High-Gain-Kanal wechseln. Man sollte jetzt allerdings nicht in den Sinn bekommen, dass man im Crunch-Bereich hier einen dezenten Plexi-Ton an den Tag legt. Crunch in Bezug auf High-Gain, mit Meshuggah-Sound? Ja. Crunch im Sinne von vor 50 Jahren? Nein.
Dies ist allerdings auch nicht wirklich ein Problem, denn sind wir ehrlich, wer würde sich ein Meshuggah-Pedal kaufen, wenn es ihm nicht ausschließlich um den High-Gain-Bereich gehen würde. Mit dem zweiten Fußschalter schaltet man das Pedal komplett aus. Hätte man es also vor der Vorstufe eines regulären Verstärkers liegen, könnte man mit diesem Pedal im Prinzip zwei zusätzliche Kanäle erzeugen.
Allerdings ist auch bei diesem der Trend zu verspüren, dass man das Pedal als Vorstufe vor einen entsprechenden Verstärker benutzt. Nicht umsonst wird in der Bezeichnung des Pedals auch das Wort Preamp verwendet. Was früher noch als Unding gewertet wurde, nämlich ein Pedal direkt im Effekt-Loop eines Verstärkers in die Endstufe zu schicken, wird heutzutage immer mehr die Regel.
Dies bedeutet natürlich, dass die Vorstufe des Verstärkers letztlich ausgeschaltet wird und der intern garantierte Pegel verändert werden kann. Für den letztendlichen Klang ist es daher notwendig, dass man sich intensiv mit dem Output-Regler des Pedals auseinandersetzt.
Bedienung des Fortin Meshuggah Distortion und Preamps
Neben den bereits beschriebenen Gain-Reglern, bei denen im Channel 1 Bereich nur ein Gain-Regler aktiv ist, während im Channel 2 beide Gain-Regler im Stacking aufeinander aufbauen, verfügt das Pedal noch über eine aktive 3-Band-Klangregelung, bestehend aus Bässen, Mitten und Höhen. Zusätzlich hat das Pedal auch einen sogenannten Master-Volume-Regler, was auch schon von der Bezeichnung mehr an einen Preamp als an einen Distortion-Pedal erinnert.
Das gesamte Pedal ist in Bezug auf die verwendeten Bauteile und bzgl. der Verarbeitung von sehr hoher Qualität. Die Regler laufen angenehm schwergängig, was die Gefahr des versehentlichen Verdrehens während des Spielbetriebs minimiert. Das Pedal braucht laut Herstellerangaben 126 mA, was bedeutet, dass es wahrscheinlich noch mit den meisten Multinetzgeräten, die 100 mA einspeisen, funktioniert. Ich würde aber auf Nummer sicher gehen und mindestens 150 mA, vielleicht sogar besser 250 mA anlegen, damit die interne Elektronik nicht ins Straucheln gerät.
Der Sound des Fortin Meshuggah Pedals
Für die Klangbeispiele habe ich das Fortin Meshuggah Distortion-Pedal als klassische Preamp-Funktion in den Return des FX-Loop eines Peavey 6505 gesteckt, da die Endstufe klanglich gut in den typischen Metal-Bereich passt und zudem noch etwas Röhrenflair dem Klang hinzufügt.
Zunächst einmal war ich überrascht, wie gut das Pedal im Green Channel den Crunch-Bereich abdeckt, wobei der Ausdruck Crunch hier wirklich sehr weit gefasst ist und bei einigen Musikern als „Lead“ gelten würde. Wenn man bedenkt, dass die Zerre hier primär vom Pedal ausgeht, ist der erste Eindruck gar nicht schlecht, wenngleich der Sound sehr „bissig“ daher kommt. Hier muss jeder für sich selbst herausfinden, ob der Sound zu seinem Setup passt oder ob schon zu viel Metal-Anteil vertreten ist. Die klanglichen Unterschiede zwischen „Lo“ und „Hi“ sind marginal, aber im Bereich Attack und gerade auch im Hochtonbereich deutlich wahrnehmbar.
Im Red Channel kommt dann nun auch der Sound, für den sich alle Käufer das Fortin Meshuggah Distortion-Pedal zulegen werden. Maximaler High-Gain mit einem klaren Fokus auf Downtuning. Ich war überrascht, wie stark das Pedal den Bassbereich in der Grundstellung abschneidet. Wahrscheinlich um dem Bassisten doch noch den Hauch einer Chance innerhalb der Band einräumen zu können. Zumindest in der Schaltung bzgl. einer direkten Einspeisung in die Endstufe musste ich schon die Bässe boosten, um einen ansprechenden Sound zu erreichen. Dies variiert natürlich in jedem Setup und kann je nach Kombination völlig anders ausfallen.
was ist ABM?
@Numitron Arbeitsmaßnahme (meistens ein Gebrauch für Jobs die einen nicht weiterbringen mit niedrigem oder keinen Gehalt: Beispiel wäre Geschäft kehren bei einem Praktika obwohl das Geschäft sauber ist). Hier im Beispiel für Bassisten gedacht.
@Filterpad ah. danke! 😀🤘😎
ist das nur schlecht aufgenommen oder ist es das gerät?
demo 01 & 03 machen ganz seltsam „beep/pieps“ 🙄
@plumperquatsch Kannst du bitte etwas genauer beschreiben, was du mit „beep/pieps“ meinst und bei welcher Sekundenzahl du es vernimmst.
Danke.
@Axel Ritt auf beiden aufnahmen ist ein konstantes beep …
bei demo 01 ab sec 01
ich kann das ganz deutlich sogar ohne kopfhörer auf laptopspeakern hören …
ich hab jetzt nochmal mit Kopfhören nachgehört, es ist nicht meine Einbildung; so ungefähr bei 1 kHz.
der pieps ist auf den demos 1,2& 3, immer der gleiche pieps bei ungefähr 1 kHz
bei demo 4 & 5 im letzten ausklang auch zuhören
ich bin aber auch echt empfindlich was Störgeräusche betrifft.
Mikrophonaufnahmen gibt es in meinem Alltag nicht …
@plumperquatsch Ich frage mal anders, hast du schon mal in deinem Leben eine verzerrte E-Gitarre mit den entsprechenden Nebengeräuschen aufgenommen, die die Kombination Gitarre / Pedal / Verstärker bei einem solchen Sound produziert?
@Axel Ritt von einem Tonmeister hätte ich was anderes erwartet. musste wohl schnell gehen?🤷🏻♂️
unmusikalisches piepsen ist unmusikalisches piepsen, da beißt die maus keinen faden ab.
wie man sowas los wird weißt du selbst.das war keine gute Werbung für dich.
@plumperquatsch Unterschiedliche Meinungen sind natürlich völlig okay. Ich möchte aber nochmal an einen fairen und sachlichen Umgangston erinnern.
@Gereon Gwosdek meine freie schnauze passt nicht jedem, alle meine Kommentare müssen erst von der Redaktion abgenickt werden bevor sie zu lesen sind. 😁
Er hat es also gelesen und fand es ok. 😉
@plumperquatsch Du hast recht, ich hab deinen Kommentar gelesen, abgenickt und freigegeben. Trotzdem nochmal an einen fairen und freundlichen Umgangston zu erinnern, schadet aber natürlich nicht.
@plumperquatsch Du hast mich missverstanden, meine Frage war kein Angriff.
Ich weiß beim besten Willen nicht, welches durchgehende Geräusch du meinst.
@Axel Ritt demo 1
wenn ich bei 1,09 kHz , gain minus 15, q 2.70 filtere ist es fast weg …/ springt mir nicht mehr so ins gesicht
beeep
mein mann hört es auch und der ist kein Musiker
(ich hab ihm allerdings die Frequenz vorgesummt damit es einfacher war)
@plumperquatsch jetzt mach den eq an und aus oder dreh den gain auf anstatt zu
Ich kann gar nicht glauben das du das nicht hörst 🤯
ich dachte schon ich spinne und habs deswegen meinem mann vorgespielt
https://ibb.co/vxGfqXzZ
ich hab keine Ahnung was ich da höre, verstärkerbrummen? feedback? sonst n gerät das im raum war?
sag du es mir;
das Geräusch ist auf jeden fall da. ;)
ich muss mir sowas auf einem synth selbst zusammenstöpseln, deswegen fällt es mir auf, das gehört da nicht hin …
Sehr verwirrend hier Blueslicks in den Soundbeispielen zu hören… 🤔
Die letzten Beiden kann man aber noch als artgerechte Bespielung gelten lassen. 😉