Praxis
Starten wir zunächst mit der Verkabelung. Den HP-A8C schließe ich per USB-Kabel an meinen Windows 7 Rechner an. Dieser benötigt zunächst einen Treiber, den ich schnell auf der Fostex Website finde. Mac-User haben es einfacher, ab OSX 10.6.1 werden keine extra Treiber benötigt. Der Treiber ist installiert, nun also den HP-A8C an den Rechner hängen. Siehe da, dieser wird sofort erkannt und taucht in der Systemsteuerung als Wiedergabegerät auf. Starten wir den ersten Hörtest mit normalen 320 kbps MP3s. Sicherlich nicht das beste Format für solch ein High End Gerät, aber mal sehen. Tatsächlich bin ich zunächst nicht sonderlich positiv überrascht, egal ob ich das Signal über die analogen Ausgänge oder meinen Kopfhörer Shure SRH-940 abhöre. Die Wiedergabe ist ohne Frage sehr gut, aber vom Hocker haut mich das erstmal nicht. Erstaunlich ist aber die Power mit der der Fostex meinen Shure Kopfhörer versorgt.
Per Input Select Knopf entscheidet man, welcher der Eingangskanäle gerade aktiv ist. Neben USB sind das logischerweise die beiden optischen bzw. der coaxiale Eingang, AES/EBU oder die SD-Karte. Im Display wird der entsprechende Name stets angezeigt, ebenso die Samplerate. Auf der Ausgangsseite muss man sich zwischen den analogen Ausgängen und den Kopfhörern entscheiden, parallel kann man nicht abhören was ich sehr schade finde.
Aber geben wir dem HP-A8C nun mal etwas besseres Material zur Verarbeitung, immerhin sind Wandlungen mit bis zu 24 Bit/192 kHz möglich. Beim Mac sogar mit 32 Bit. Diesmal kommt das Dateiformat FLAC mit 24 Bit/96 kHz zum Einsatz, dafür lade ich mir auch gleich mal den kostenlosen Fostex Audio Player herunter, denn nicht alle Programme unterstützen Dateien mit solch hohen Abtastraten. Und siehe da, hier zeigt der Fostex HP-A8C, was in ihm steckt. Auf einmal kommen deutlich mehr Details zur Geltung. Unglaublich, wie sauber der HP-A8C das ans Ohr bringt, egal ob über Kopfhörer oder Monitore. Da leisten die zum Einsatz kommenden AK3499 Wandlerchips von AKM wirklich gute Arbeit. Zum Vergleich: Der kleine Bruder, der Fostex HP-A4, arbeitet mit einem Texas Instrument PCM1792A.
Im nächsten Schritt teste ich die digitalen Eingänge durch koaxiale Übertragung von meinem Sony CD-Player, ebenso der optische Weg aus meinem Audiointerface heraus. Alles kein Problem, überall das gleiche positive Bild und selbst bei (gut gemixten) Audio CDs, d.h. 16 Bit/44,1 kHz hat man das Gefühl, dass der HP-A8C deutlich mehr an Detailreichtum rüber bringt, als man es gewohnt ist.
Wer über DSD-Dateien (2,8 MHz) verfügt, wird sich freuen, dass der HP-A8C auch diese unterstützt. Dies kann entweder über den Umweg der SD-Karte bewerkstelligt werden bzw. ab Firmware Version 3.0 auch über einen Windows Rechner. Unterstützt werden dabei nur SDHC-Karten, Fostex empfiehlt Karten ab Class 6. SDXC-Karten werden nicht unterstützt, was laut Hersteller an der deutlich teureren Lizenz liegt. Außerdem hätte das Gerät dadurch keinen nennenswerten Vorteil erlangt.
Jede SD-Karte kann bis zu 10 Ordner mit jeweils 30 Dateien beinhalten, das macht im Ganzen also 300 Songs. Die maximale Speicherkapazität liegt bei 32 GB. SD-Karten haben natürlich den Vorteil, dass man Songs benennen kann und der Name sogar im Display angezeigt wird.
Na ja, als Nahtstelle zwischen PC und Stereoanlage ist der Fostex sicher eine sehr gute Lösung für den HiFi Kunden oder auch den vermögenden DJ. Ein Gerät ohne symmetrischen Anschlüsse will ich aber nicht im Studio haben. Dafür gibts ja den SPL Phonitor, der als Mini sogar noch einiges günstiger ist als der Fostex.
Auch wenn das Teil sehr gute Daten hat und sonst gut ausgestattet ist, sind die fehlenden XLR Ansclüsse ein zu erwähnender Minuspunkt.