Kleine Fostex ganz groß?
Aktive Studiomonitore gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und ob die neuen Fostex PM0.4d und Fostex PM0.5d nun eher Sandkörnchen oder Sandburgen sind, soll dieser Test zeigen.
Was übrigens nicht so bekannt ist: Fostex ist ein bedeutender Hersteller von Lautsprecherchassis und baut dementsprechend seine eigenen Teile in die Gehäuse.
Fostex PM0.4d
„Mei, ist die liiiieb“ möchte man ausrufen, wenn man dieses Böxchen das erste Mal in Händen hält. Dennoch wirkt alles solide verarbeitet, der Input-Regler besitzt eine spürbare Rasterung und der Hauptschalter macht einen ebenso soliden Eindruck.
Hier die technischen Daten, welche ich der englischen Fostex Website entnommen habe:
Speaker Section
Enclosure type: 2 way bass reflex
Units:
Tweeter: 3/4” soft dome tweeter
Woofer: 4” fiber glass diaphragm
Frequency Response: 60 Hz – 30 kHz
Amplifier Section
Rated Output Power: Low: 25 High: 16W
Input Connector: TS phone (unbalanced), RCA pin (unbalanced), XLR (balanced)
Impedance: 10K ohm or higher
Nominal Input Level: -10dBV
Cross-over Frequency: 2kHz
General
Dimensions: 220 (H) x 130 (W) x 169 (D) mm
Weight: 2.8 kgs
Power Requirement:US: 120 VAC, 60Hz
EUR/UK: 230 VAC, 50/60Hz
Power Consumption: 50 W (0.5W or less in standby mode)
Ein schöner Testbericht. Aber:
Der Vergleich zu den Genelecs hinkt sehr. Einmal wäre bei der auf den Fotos zu beobachtenden Aufstellung ein fairer Vergleich überhaupt nicht möglich. Die Fostex Monitore stehen viel zu hoch in Bezug auf die Abhörposition und außerdem wesentlich höher als die Genelec 8040. Ein Sweet Spot in Bezug auf die Höhenwiedergabe ist so nicht zu erreichen. Des Weiteren fällt auch auf, dass keine der Boxen in einem für die Stereo-Wiedergabe günstigen Winkel steht.
Bei der Beurteilung der Höhenwiedergabe im Vergleich zu den Genelecs ist dann noch anzumerken, dass in Tests der 8040 immer wieder auf eine leichte Überzeichnung der Höhen bzw. eine leichte Mittenschwäche hingewiesen wird (die wiederum Bässe und Höhen leicht hervortreten lässt). Für manche ist es DER Genelec Sound, für andere störend. Im Testbericht von Delamar und Bonedo wird z. B. sehr ausführlich darauf hingewiesen. Die Genelec Monitore wirken somit immer etwas direkter, bissiger, einige sagen auch aggressiver dazu. An den Formulierungen merkt man schon, wie subjektiv die Höhenzeichnung beurteilt wird.
Was für den einen Hörer direkt ist, klingt für den anderen Hörer aggressiv.
Griass Di Amaros,
die gezeigte Aufstellung ist für die Fotos gewählt worden und spiegelt nicht 1:1 die Testaufstellung. Allerdings habe ich zum Spaß haben die Lautsprecher auch wie gezeigt betrieben, da sie so am gleichmäßigsten den Raum beschallen.
Im Test habe ich die Monitore dann leicht nach innen gedreht, um einen brauchbaren Sweet Spot an der Mischpultposition zu erhalten, zudem habe ich auch zeitweise die Fostex abwechselnd anstelle meiner Samson Media One auf die Genelec gestellt. Auch habe ich die „Tschennies“ mal ganz runtergenommen (bei der Gelegenheit wurden sie gleich mal gründlich geputzt) und die Fostex-Brüllerchen dort betrieben.
Zudem:
Sowohl die Position auf der Genelec als auch auf den Racks ist stark angewinkelt, somit strahlen die Boxen wieder in eine zum Mischen brauchbare Position.
Und:
Die Auffassung zur angeblich vorhandenen Mittensenke der Genelec kann ich nicht teilen, die Mitten sind excellent präsent. Auch finde ich die Höhen keineswegs überzogen, sie klingen eben sehr „strahlend“ und offen. Das mag nicht jedem taugen, meine Lauschlappen lieben sie jedenfalls.
Musikalische Grüße
„Onkel Sigi“ Schöbel