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Test: Framus Panthera Supreme GPS Tobacco, E-Gitarre

Hightech mit Seele aus deutschen Landen

20. April 2017

Mit der Framus Panthera Supreme GPS erreicht unsere Redaktion ein Instrument  des Traditionsherstellers aus Markneukirchen, dem einstigen Mittelpunkt des deutschen Musikinstrumentenbaus. Viel ist ja nicht übrig geblieben vom Heer der Instrumentenbauer hierzulande, zu übermächtig war und ist die Konkurrenz aus Fernost und den USA bis heute. Durch eine hohe Qualität in der Fertigung und zeitgemäßes Design kann sich Framus aber gut auf dem internationalen Markt behaupten und auch im Preis-Leistungs-Verhältnis sind die zum großen Teil in Handarbeit hergestellten Instrumente mehr als konkurrenzfähig – das haben einige Modelle von Framus bereits in unseren Tests unter Beweis gestellt. Ob und wie die Framus Panthera Supreme GPS Tobacco diesen überaus guten Ruf fortführen kann, soll der folgende Test zeigen.

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Facts & Features

Die Framus Panthera Supreme GPS Tobacco entspringt der Teambuilt-Serie, sie ist damit eine Vertreterin der mittleren Gitarrenlinie von Framus. Am unteren Ende der Skala befinden sich die in Fernost kostengünstig hergestellten Instrumente, ganz oben dagegen die sündhaft teuren und in absoluter Handarbeit gefertigten Gitarren und auch Bässe, die unter dem allseits bekannten Label Warwick vertrieben werden. Unser Testmodell sitzt also genau dazwischen und bietet somit zu einem Teil eine maschinelle und zum anderen eine Fertigung von Menschenhand in ihrem Entstehungsprozess.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn schon auf den ersten Blick macht die Framus Panthera Supreme einen verdammt guten Eindruck! Die kräftig konturierte Ahorndecke ist umgeben von einem nur leicht gebeizten „Fake-Binding“ und strahlt zusammen mit der verchromten Hardware und der Hochglanzlackierung nur so um die Wette. Das Finish unseres Testinstruments nennt sich „Tobacco“, ein wunderbar kräftiges Braun, erhältlich ist die Panthera Supreme zudem in sieben weiteren Farben.

— Any colour you like —

Der Singlecut-Body besteht aus einem einteiligen Stück attraktiv gemasertem Mahagoni und besitzt auf seiner Rückseite das wohlbekannte „Bierbauch-Shaping“, mit dem sich das Instrument sehr angenehm an den Körper des Benutzers anschmiegt. Einen kleinen Schönheitsfehler gibt es dann doch auf der Rückseite zu vermelden, denn das Fach für die Elektronik wurde leider nicht versenkt angebracht. Das ist nichts wirklich Weltbewegendes, aber doch eher ungewöhnlich für eine derartig gut verarbeitete Gitarre. Als Trost bleibt da der leichte Zugang zur Elektronik der Panthera Supreme GPS übrig, denn der Deckel des Fachs ist nur mit zwei kleinen Clips gesichert. Der Schraubendreher kann im Falle eines Falles also stecken bleiben. 

— Ganz easy: der Zugang zur Elektronik —

Hals und Griffbrett der Panthera Supreme GPS

Einteilig geht’s weiter, denn auch für den Hals wurde ein massives Stück Mahagoni verwendet und dieses besitzt eine nicht minder schöne Maserung, wie es beim Korpus der Fall ist. Die Verleimung am Hals-Korpus-Übergang ist gerade zu meisterhaft ausgeführt, zudem ist dank des ergonomischen Übergangs und des ausreichend großen Cutaways ein Bespielen bis hinauf zum 22. Bund mühelos möglich. Stichwort Bundstäbchen – die Jumbobünde der Panthera Supreme GPS sind nicht nur vorbildlich in das Ebenholzgriffbrett eingesetzt, sondern wurden auch mit dem PLEK-Verfahren bearbeitet. Die Firma Framus verfügt über solche Möglichkeiten der computergesteurten Bundbearbeitung, die eine bequeme Saitenlage frei von Schnarren und anderen Artefakten ermöglicht.

— Abalone-Perlmutt Inlays auf Ebenholzgriffbrett – Luxus kann so schön sein —

Elipsenförmige Inlays aus Abalone-Perlmutt sorgen zum einen für die Orientierung auf dem Griffbrett und zum anderen für einen weiteren Akzent in der insgesamt sehr gelungenen Optik der Panthera Supreme.

Pickups und Hardware der Framus Panthera Supreme GPS

Seymour Duncan steuert die beiden Pickups für die Framus Panthera Supreme bei. Am Steg sitzt ein SH-4, die Position am Hals übernimmt das Modell SH-1. Beide Tonabnehmer besitzen verchromte Blechkappen und werden über einen Dreiwegeschalter angesteuert. Der sitzt gut erreichbar im oberen Cutaway und ist qualitativ von der ganz feinen Sorte, nichts wackelt hier und die Schaltvorgänge laufen durch das satte Einrasten der drei Stufen äußerst präzise ab. Auch eine Singlecoil-Schaltung hat man der Panthera Supreme erfreulicherweise spendiert, sie wird durch das Anheben des Tonpotis aktiviert und ermöglicht beiden Tonabnehmern somit den Betrieb als Einspuler.

— Tonpoti mit Push-Pull-Funktion —

Eine Steg/Tailpiece-Konstruktion mit ToM-Brücke sorgt für die Aufnahme der Saiten. Beide Bauteile liegen sehr eng zusammen, sodass der rechten Hand bzw. dem Handballen ein angenehmer Auflagepunkt zur Verfügung steht. Am anderen Ende der Drähte sitzen die sechs Klemmmechaniken aus dem Hause Graphtech, die mit ihren unterschiedlichen Übersetzungen ein völlig neuartiges Stimmgefühl vermitteln. Der Sinn dahinter ist, dass jede Saite der Hand einen gefühlt gleichen Drehwiderstand vermittelt, egal ob man nun gerade die tiefe oder die hohe E-Saite stimmt. Zudem sind die Saiten durch die geänderten Übersetzungsverhältnisse enorm schnell aufgezogen, ein Nachteil auf das Halten der Stimmung konnte während der Testdauer ebenso zu keiner Zeit festgestellt werden. Die folgende Grafik zeigt die unterschiedlichen Übersetzungen („Ratio“) der Graph Tech Ratio Machineheads, die es auch für akustische Gitarren gibt.

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— Die unterschiedlichen Übersetzungen der einzelnen Graphtech Klemmmechaniken —

— Und hier sind sie montiert – die Kopfplatte der Framus Panthera Supreme GPS Tobacco —

Zwischenzeugnis

Unsere Framus Panthera Supreme GPS Tobacco besticht durch eine handwerklich perfekte Verarbeitung, die sich in einem extrem hochwertigen Erscheinungsbild äußert. Das Instrument wirkt von Kopf bis Fuß wie aus einem Guss und es gibt einfach keine Mängel in der Verarbeitung zu entdecken. Sei es nun an den Holzteilen oder der verbauten Hardware oder daran, wie beides zu einem stimmigen Ganzen zusammengesetzt wurde. Damit also Feuer frei für den Praxischeck!

Sound & Praxis mit der Framus Panthera Supreme GPS Tobacco 

Mit ihrem Gewicht von 3,7 kg ist unsere Panthera Supreme GPS zwar kein wirklich leichtes Instrument, dafür aber saugt sich der auf der Decke und der Rückseite konturierte Korpus, egal ob das Instrument nun am Gurt hängt oder auf dem Schoß ruht, regelrecht an den Körper des Spielers an. Das Halsprofil ist sehr moderat ausgefallen und dürfte für viele Spieler kein Problem darstellen, zumal auch die Lackierung der Halsrückseite zu keiner Zeit zum Kleben neigt, hier ist den Instrumentenmachern bei Framus beim Lackmischen ein guter Kompromiss zwischen Schutz des Holzes und einem angenehmen Spielgefühl auch mit feuchter Greifhand gelungen.

Ein klein wenig Anlass zur Kritik bietet das Werkssetting unseres Testinstruments, aufgrund der penibel genauen Verarbeitung der Bundstäbchen sind hier nämlich wahre Rekordwerte in Sachen angenehm flacher und schepperfreier Saitenlage möglich!

Die Gitarre klingt im trockenen Zustand schon herrlich resonant, voller Attack und mit einem kräftigen Sustain. Zudem fällt das stark ausgeprägte und „frische“ Höhenspektrum sofort auf, mehrstimmige Akkorde z.B. klingen bereits ohne Verstärker erstaunlich obertonreich und daher klar artikuliert und stets sauber intoniert.

Am Verstärker setzt sich dieser gute Eindruck nahtlos fort, die beiden Duncans fördern den sehr vitalen Grundsound der Panthera Supreme ohne große Verluste an den angeschlossenen Amp und färben dabei den Ton mit ihrem leichten Vintage-Touch, der sich besonders beim SH-1 am Hals bemerkbar macht. Hier gelingen fette Blueslinien im Nu und auch im Singlecoil-Betrieb lässt der Druck kaum nach, wenn auch dann, was in der Natur der Sache liegt, das „klassische Einspulerbrummen“ das Klangbild etwas trübt.

Durch die vorhandene Singlecoil-Schaltung und aufgrund der Tatsache, dass der Sound auch beim Zurücknehmen der Lautstärke (durch das sahnig-weich laufende Volumepoti) keine nennenswerten Einbußen im Frequenzbild und der Dynamik hinnehmen muss, sind den Einsatzgebieten der Framus Panthera Supreme GPS Tobacco praktisch keine Grenzen gesetzt. Der Blueser dürfte sie genau so lieben lernen wie der Hardrocker oder der Gitarrist, der einen sehr flexiblen Sound für Bühne UND Studio benötigt.

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Fazit

Die Framus Panthera Supreme GPS Tobacco legt bei uns im Test einen wirklich beeindruckenden Auftritt hin. Holzauswahl, Verarbeitung, Bespielbarkeit und vor allem der Klang der Gitarre befinden sich auf einem sehr hohen Niveau. Einem solch hohen, dass die Konkurrenz aus den USA oder Japan in keiner Weise scheuen muss. Dabei ist der Preis von rund 2000,- Euro mehr als angemessen und wäre sicher noch höher, würden die Instrumente nicht ohne Zwischenhändler direkt vom Hersteller in den Handel gelangen. Unterm Strich ist die Framus Panthera Supreme GPS daher eine echte Empfehlung für alle Musiker, die eine Alternative zu den Edelklampfen von Gibson, Fender oder PRS suchen! Wenn sich die Gelegenheit ergibt, dann unbedingt antesten!

Plus

  • Klang
  • Verarbeitung
  • Holzauswahl
  • Qualität Hardware
  • Bespielbarkeit
  • Flexibilität
  • robuster Gigbag im Lieferumfang

Minus

  • -

Preis

  • Ladenpreis: 2.099,- Euro
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