F602 Tube Compressor
Der Fredenstein F602 arbeitet mit einer 6386LGP, eine Doppeltriode, die auch im berühmten Fairchild 660/670 eingesetzt wird. Während der Eingang übertragerlos ausgelegt ist, wurde im Ausgang ein Lundahl-Transformer verbaut.
Die sechs Regelwege sind mit drei Doppelpotis realisiert worden. Paar 1 bedient Threshold und Ratio. Die Ratio reicht von 2:1 bis 20:1. Darauf folgen Attack (0,2 – 25 ms) und Release (12 – 5000 ms). Durch Linksanschlag des entsprechenden Potis lässt sich die Release auch automatisch steuern. Das letzte Potipaar bietet Level mit einer Anhebung bis 20 dB und einen stufenlosen Überblendregler zwischen trockenem und bearbeitetem Signal.
Die Aussteuerung erfolgt wie beim F609 mit VU-Meter und Clip-LED. Dabei kann die Nadel entweder den Ausgangspegel oder die Gain-Reduktion anzeigen, umgeschaltet wird mit dem obersten Kippschalter. Der nächste Schalter wählt die Kennlinie „Soft“ oder „Hard“ des Kompressors aus. Die nächste Wippe verfügt über drei Schaltzustände. Mit „Link“ werden zwei Geräte gekoppelt, in der Mittenposition ist das Gerät in Betrieb und „Standby“ nimmt die Stromversorgung von der Röhre. Darunter sitzt noch der Drucktaster „Bypass“, der das komplette Modul deaktiviert.
Wenn der F602 im Bento D Rack betrieben wird, werden seine Einstellungen komfortabel im Display angezeigt. Neben den aufgezeigten Parametern ist hier auch die Betriebstemperatur der Einheit ablesbar. Wird der Kompressor in einem Fremdrahmen betrieben, informiert eine LED über das Erreichen der Maximaltemperatur von 76°. Hier schaltet sich das Gerät dann selbsttätig in den Standby-Modus. Um das zu verhindern, ist ein kleiner Lüfter eingebaut, der allerdings unhörbar werkelt.
Verarbeitung und Optik entspricht dem Preamp-Modul. Trotz des geringen Platzbedarfs ist der Kompressor dank der Doppelpotis gut zu bedienen.