F603B EQ
Der F603B ist ein vierbandiger Equalizer. Die Filterfrequenzen sind mit passiven LC-Filtern realisiert.
Das Low- und das High-Band ist als Shelving-Filter ausgelegt und kann in jeweils vier Frequenzen arbeiten. Die beiden Mittenbänder sind Bandpass und greifen auf sechs Festfrequenzen zu. Das Gain kann pro Band +/-15 dB betragen.
Der Equalizer ist semi-parametrisch beschaltet, das heißt die Güte liegt auf einem festen Wert. Hier liegt der Q-Faktor bei 0,8, damit gerät die Beeinflussung recht breit. Mit einer Güte von Q = 2.0 ist der Equalizer auch unter den Bezeichnung F603A für schmalbandige Eingriffe erhältlich.
Die Gain-Änderungen erfolgen klassisch mit je einem Drehpoti, die Anwahl der Frequenzen erfolgt mit einem Kippschalter und wird mit LEDs angezeigt. Da auch der F603 mit dem Bento 6D Display zusammen arbeitet, lassen sich hier alle Werte auf einen Blick ablesen.
Mit dem Bypass-Button kann der F603B auch komplett aus dem Signalweg genommen werden.
Soundcheck
Los geht es mit dem F601A und einem Großmembranmikrofon, dem AKG C414 B-ULS. Sofort machen sich die Übertrager im Signal bemerkbar, die den Mitten ein ordentliches Pfund mitgeben und so die Stimme voll und kräftig erscheinen lassen. Der Höhenbereich ist zwar schön aufgelöst, hält sich aber etwas bedeckt. Das ändert sich bei abgeschaltetem Input-Transformer. Die Höhen treten deutlicher zutage, gleichzeitig nehmen sich die Mitten zurück. Das Signal klingt deutlich neutraler, verliert aber auch etwas an Wärme und Direktheit. Noch mehr Höhen, schnell ansprechende Transienten und eine schöne Durchzeichnung des kompletten Signals liefert die Deaktivierung beider Übertrager. Das dürfte die geeignete Einstellung für die Abnahme von Saiteninstrumenten sein. Nicht ganz so gut gefällt mir die alleinige Umgehung des Output-Transformers. Hier gewinnen die Höhen nicht wirklich dazu, gleichzeitig wird der schöne Punch in den Mitten zurück genommen.
Wenig ins Klanggeschehen greift der LowCut ein, der mit 60 Hz recht tief sitzt. Damit wird tieffrequentes Rumpeln eliminiert, dazu ist er da und genau das macht er auch. Eine Verschlechterung des Klanges liefert der Low-Z. Das ist nicht verwunderlich, soll die Impedanzverminderung doch zur Anpassung von dynamischen und Bändchen-Mikrofonen dienen.
Das wird nun gleich anhand eines Beyerdynamic M88 getestet, ein dynamisches Mikro, das sehr universell eingesetzt werden kann.
Diese Funktion wirkt sich hier weitaus weniger aus, wobei auch mit dem M88 die direktere Ansprache ohne Aktivierung von Low-Z gelingt. Die beim C414 gefundenen Charakteristiken lassen sich so auch auf das dynamische Mikrofon übertragen.