Die Eingangsimpedanz ist mit 200 kOhm extrem hoch gewählt, kann aber auch mit Low-Z auf recht übliche 1 kOhm gebracht werden. Bei den getesteten Mikrofonen konnte ich da, wenn überhaupt, einen recht marginalen Unterschied raushören.
Dem Klangideal treu bleibt auch der DI-Input. Meine piezobestückte Gitarre klingt genau so, etwas dünn, klirrig, eher undynamisch. Das ist dem Preamp nicht anzulasten, er bildet einfach jede Nuance gnadenlos ab. Zu erwähnen ist noch, dass beim HD MicPre der PAD-Schalter auch auf den DI-Input wirkt, hier können also auch pegelstarke Signale zugeführt werden.
Weiter geht’s mit dem F600A Compressor. Der ist flexibel einzustellen, auf Automatikfunktionen wurde vollständig verzichtet. Was bei verschiedenen Soundtests sofort auffällt ist die Neutralität, mit der das Gerät arbeitet. Auch bei größerer Pegeldezimierung sind keine weitreichenden Klangveränderungen zu hören, das Material bleibt luftig. Auf der anderen Seite ist der F600A nicht als Soundmacher zu sehen. Klar lässt er sich bei entsprechender Einstellung mit einem Drumbeat ans Pumpen kriegen, aber sein Hauptbemühen ist es doch, seine Arbeit möglichst genau und unauffällig zu erledigen. Der F600A bietet sowohl RMS- als auch Peak-Komprimierung, jeweils in Soft- und Hard-Knee. RMS funktioniert besser auf weichen Klängen wie Gesang, der Peak ist eher dazu da, perkussive Elemente im Zaum zu halten. Unterstützt wird er dabei mit einer schnellen minimalen Attack und Release von 1 ms. Weniger deutlich wie die Charakteristik macht sich das Knee bemerkbar, hier sind die Unterschiede eher fein zu nennen.
Erstaunlich ist, dass selbst das Limiting mit Ratio 100:1 ohne Klangeinbußen funktioniert. Durch seine Charakteristik bietet sich der Kompressor natürlich auch im Masteringweg an. Dafür werden natürlich mehrere Einheiten gebraucht, die sich bequem verlinken lassen. Ich habe mein Gerät mit einem komplexen Monomaterial gefüttert und auch hier gute Ergebnisse erzielt.
Als letzte Funktion bietet der F600A noch das Highpass-Filter, das Frequenzen unterhalb seiner Schwelle von der Bearbeitung ausschließt. Auch das arbeitet gut, gewünscht hätte ich mir hier noch den entgegengesetzten Weg, um z.B. aus einem Drumbeat die Kick bearbeiten zu können.