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Test: Freecom ToughDrive Pro

ToughDrive Pro

25. Juli 2008

Man hat es nicht leicht als DJ, das muss an dieser Stelle mal gesagt werden. „Was anderes als 1210er brauchst du dir nicht zu kaufen“, bekommt man zu hören. Also wird gleich zu Beginn der Karriere das Sparkonto geplündert. Anschließend steckt man jahrelang jeden Euro in teures Vinyl, nur um dann zu hören: „Virtual-Vinyl ist der neue Shit, du brauchst auch so was!“. Na gut, Sinn macht es ja – endlich keine teuren Imports mehr, den Rücken schont es allemal. Doch mit diesem Entschluss gehen die Schwierigkeiten munter weiter: Welches der ein Dutzend Systeme soll es denn sein? PC oder MAC? Dazu noch ein MIDI-Controller?

Die Vielfalt der angebotenen Lösungen ist schier undurchschaubar. Da ist es schön, dass sich wenigstens in einigen Bereichen Standards etabliert haben, auf die man bedenkenlos zurückgreifen kann. Der Hersteller Freecom versucht jetzt, sein neuestes Produkt zu einem solchen Standard zu machen: Nicht weniger als die einzige externe Festplatte, der DJs ihre wertvolle Musik anvertrauen, will das ToughDrive sein. Ob dieses Vertrauen gerechtfertigt ist, wird der Amazona-Belastungstest zeigen.

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Das ToughDrive, daneben ein Kugelschreiber

Das ToughDrive, daneben ein Kugelschreiber

Design

Beginnen wir mit Äußerlichkeiten: Die 2,5-Zoll Festplatte ist in ein kleines, leicht abgerundetes Gehäuse aus gummiertem Kunststoff verpackt. Das getestete ToughDrive Pro in weiß sieht dabei wirklich gut aus und macht sich hervorragend neben einem neuen MacBook. Es gibt keine Firewire-Buchse, sondern einen kleinen Gummifinger, an dem bereits der Stecker angebracht ist. Dieser lässt sich am Gehäuserand verstecken und macht die Platte zu einem kompakten Objekt, das keine weiteren Kabel benötigt. Der Anschluss an einen Rechner ist mit dem „FireFinger“ allerdings nicht ganz einfach: Neben dem Notebook benötigt man genügend Platz für das anschmiegsame Teil, und am Desktop-Rechner hängt die Platte zwangsläufig gefährlich wackelnd in der Luft. Hier macht ein Verlängerungskabel definitiv Sinn.

Hinter dem Minikabel verbirgt sich beim ToughDrive Pro noch ein Mini-USB-Anschluss. Der macht aber in Verbindung mit manchen Rechnern (im Test: MacBook Pro) Probleme, die Festplatte weigert sich dann zu mounten. Freecom ist sich dieser ungewöhnlichen Problematik bewusst, wann mit Abhilfe zu rechnen ist, weiß man nicht.

Zumindest läuft die Platte sowohl über Firewire als auch per USB ohne externe Stromversorgung. Nicht einmal ein Y-Kabel wird beim USB-Betrieb benötigt.

Geschwindigkeit

Die Übertragungsgeschwindigkeit liegt im mittleren bis oberen Bereich für Platten dieser Bauart: 32,2 MB/s Lesen und 26,6 MB/s Schreiben. Für den reinen Gebrauch als Musiklieferant ohnehin nicht sehr relevant: selbst bei unkomprimierten Musikdateien könnte das ToughDrive noch mehr Spuren gleichzeitig streamen als ein DJ verkraften kann.

Viel Lärm macht die Platte auch unter Volllast nicht – was bei DJs wohl ebenfalls als nebensächlich gelten kann.

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Tough?

Kommen wir endlich zum interessanten Teil: Freecom verspricht, dass das ToughDrive Stürze aus bis zu 2 Metern Höhe unbeschadet übersteht. Wollen wir doch mal sehn …

Begonnen haben wir allerdings mit einem „Belastungstest unter simulierten Club-Bedingungen“, oder zu deutsch: Wie verhält sich die Festplatte, wenn sie auf einer schleudernden Waschmaschine liegend eine Videodatei abspielen soll? Die Antwort lautet: Hervorragend. Trotz intensiver Vibrationen in allen Frequenzbereichen brach die Übertragungsrate zu keinem Zeitpunkt ein. Kräftige manuelle Stöße im laufenden Betrieb beantwortet die Platte zwar mit einem Abfall in der Übertragungsrate, liefert aber auch unter hoher Belastung noch ordentliche Leistung. Man darf das Teil beim Auflegen also getrost direkt auf den Subwoofer legen, das ToughDrive hält das aus.

Doch was ist mit den 2 Metern Fallhöhe? Vorweg: Es erfordert ein ganzes Stück Überwindung, um eine Festplatte aus zwei Metern auf einen Fliesenboden fallen zu lassen. Deshalb haben wir uns langsam vorangetastet und mit 50 Zentimetern begonnen. Der Aufprall macht gehörig Lärm, doch danach mountet die Platte problemlos – alle Daten sind vorhanden. Auch einen Meter Fallhöhe übersteht das ToughDrive unbeschadet.

Jetzt wollen wir es wissen: Sturz aus zwei Metern Höhe. Die Festplatte hüpft beim Aufprall einmal quer durch den Raum. Doch offenbar haben sich die Entwickler hier wirklich was einfallen lassen: Das ToughDrive mountet, liest und schreibt Daten, als wäre nichts geschehen. Eine beeindruckende Leistung.

Das Toughdrive NACH dem Fallexperiment

Das Toughdrive NACH dem Fallexperiment

Fazit

Ganz billig ist das ToughDrive mit 135 Euro für die Firewire-Version mit 250 GB nicht, und das Anschlusskabel ist eher gewöhnungsbedürftig. Doch ein schönes Design, die solide Übertragungsrate und natürlich die beispiellose Robustheit hinterlassen einen sehr guten Eindruck. Wer sein Equipment gerne mal – ob unabsichtlich oder nicht – durch die Gegend wirft, dem sei das ToughDrive wärmstens ans Herz gelegt.

+++ Robustheit
++ Design
++ Übertragungsrate

o Mini-Anschlusskabel: Kompakt aber gewöhnungsbedürftig

– Preis

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Wobei ich mal behaupten möchte das eine normale externe Platter auch ein »paar Stöße« aushält. Zugegeben es mag sein, das diese hier danach länger funktioniert, bei dem Preis sollte man sich allerdings fragen ob es das wirklich wert ist, oder ob man stattdessen lieber zwei Platten kauft und notfalls live umsteckt, das Backup daheim ist jedenfalls unumgänglich… so oder so

    • Profilbild
      Florian Dobler

      Mit dem Backup liegst du völlig richtig. Die Zweitplatte auf dem Gig halte ich allerdings für wenig praktikabel.

      Der Preis ist hoch, zugegeben. Daher auch die "-" Bewertung. Aber wir sprechen auch nicht von ein "paar Stößen", sondern wiederholten Stürzen aus bis zu 2 Meter Höhe. Das ist schon innovativ.

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