Funk&Soul-Library
Freshtone Lost Tapes Vol.1 ist eine Sample-Library zum Thema „Soul&Funk“ der 60er Jahre.
Die Firma Freshtones wurde von den Film- und Werbemusikern Matthew Corbett und Mike Wilkie gegründet, die einst im Auftrage von Zero-G die Titel „Sounds of the Seventies“, „Vocal Forge“ und „Vocal Foundry“ produziert haben. Time+Space aus Okehamton in Südengland vertreibt die Freshtone-Produktionen weltweit.
Lost Tapes Volume 1 bietet 43 Construction Kits zum Thema „Soul&Funk“ und ist somit sehr looplastig. Das Material wurde über ein EMI Redd Mischpult der DECCA Studios auf eine analoge STUDER-Bandmaschine aufgezeichnet und später digitalisiert. Auch die verwendeten Instrumente, Mikrofone und Verstärker stammen nach Aussage der Produzenten überwiegend aus den Golden Sixties. Derartige technische Raffinessen gehören bei erstklassigen Librarys mittlerweile zum Standard und ermöglichen einen authentischen Sound, der im typischen DAW-basierten Projektstudio nur schwierig nachzubilden ist. Noch wichtiger sind aber die Musikalität und das Spielgefühl solcher Librarys.
Für maßvolle 48 Euro bietet Lost Tapes Vol.1 je 2,3 GB Samples mit einer Auflösung von 44,1 kHz und 24 Bit in den Formaten ACID, AIFF oder WAV; aus allem, was sich irgendwie loopen oder sinnvoll in Einzelnoten zerlegen lässt, wurden 1,4 GB REX2-Futter erzeugt.
Nach Bezahlung erhält man eine E-Mail mit befristeten Download-Links für fünf rund 1GB große RAR-Dateien oder eine preisgleiche DVD, für deren Zusendung Versandkosten zu entrichten sind. Ein Download in den Einzelformaten ist leider nicht vorgesehen: Alles oder nichts.
Wichtig: Vor dem Entpacken müssen auch alle fünf RAR-Dateien komplett auf der Festplatte liegen. Winzip extrahiert daraus automatisch ein Verzeichnis mit vier Unterverzeichnissen für die vier gebotenen Sample-Formate, die in Summe rund 8 Gigabyte Festplattenspeicher benötigen. Nach dem Entpacken sollte man sich aber der nicht benötigten Dateiformate entledigen. Ich habe die WAVs und REX2-Files behalten und mir die REX2er ausgiebig in Stylus RMX zu Gemüte geführt.
Der Import in RMX ist leider wenig straight forward: Da der SAGE Converter und RMX nur je 61 Loops pro Verzeichnis akzeptieren, viele Ordner der Lost Tapes aber deutlich mehr Samples beinhalten, müssen die Ordner beim Import händisch gesplittet werden, am besten sortiert nach den Tempi der betreffenden Loops. Spätestens dabei fällt auf, dass das gebotene Material recht umfangreich ist. Die nachstehende Abbildung zeigt ein mögliches Ergebnis dieser Kleinarbeit.
Eine ganz zweischneidige Schiene. Die Sounds sind gut, aber für Reason-Nutzer eine große Warnung: in der aktuellen Version lassen sich die meisten REX-Files in Reason (Dr. OctoRex) nicht öffnen! Der Grund: die REX-Files haben mehr als 92 Slices. Diese Tatsache war vor dem Kauf nicht ersichtlich und eine sehr enttäuschende Entdeckung NACH dem Kauf. Ich muss also davon ausgehen, dass Freshtone Samples noch ein Update herausgeben werden, um den REX-Dateikonformitäten zu entsprechen.
Hallo,
danke für den Hinweis. Hast Du Dich einmal an den Hersteller Freshtone oder seinen Vertrieb Time & Space gewandt?
Gruß,
Falk.
@falconi Hallo Falk! Ja, ich habe sowohl den Hersteller als auch den Vertrieb auf das Problem angesprochen und nach einem Update gefragt. Der aktuelle Stand der Dinge: ein Update ist bereits integriert; allerdings hat dieses Update mit den Schwierigkeiten rund um die REX-Dateien in Reason nichts zu tun. Bleibt also nichts anderes, als zu hoffen, dass entweder die „Lost Tapes Vol. 1“ irgendwann noch ein weiteres Update erhalten oder dass Propellerheads die Beschränkung auf 92 Slices aufhebt.