So schön sich das Gehäuse von vorne präsentiert, um so überraschender wirkt die Rückseite auf das Auge des Betrachters und das eher im negativen Sinne. Denn sage und schreibe 15 (!) Senkkopfschrauben wurden verwendet, um die zwei Holzplatten und den Verstärkereinschub zu befestigen. Das hätte man sicher eleganter lösen können, vor allem bei einem sogenannten „Boutique Amp“, mit dem wir es hier zu tun haben und dessen Verkaufspreis sich knapp unter der 3000-Euro-Marke befindet.
Ein schmaler Spalt zum „atmen“ des Speakers wurde zwischen den Birkenholzplatten freigehalten, verbaut wurde ein 12″ Celestion G12M Creamback Speaker, der eine Impedanz von 16 Ohm aufweist und direkt mit der Endstufe per Klinkenkabel verbunden wurde. Ein weiterer Speakerausgang steht zur Verfügung, die gewünschte Impedanz der angeschlossenen Box(en) kann über einen entsprechenden Ohm-Regler ausgewählt werden. Und schon sind wir bei den Anschlüssen des Friedman Small Box Combo angelangt!
Die Anschlüsse auf der Rückseite des Friedman Small Box Combo
Neben den zwei Lautsprecherausgängen wurde auch an einen Effektweg gedacht. Das ist prima, denn der Small Box Combo verfügt über keinerlei Onboardeffekte. Eine weitere Buchse trägt die Bezeichnung Line Out und führt das Signal der Vorstufe – allerdings ohne jegliche Speakersimulation. Die Stärke dieses Signals regelt das letzte Poti, der Line Out Level Regler. Sollte man also vorhaben, den Sound des Verstärkers ohne Mikrofonabnahme direkt in den Rechner bzw. Mixer zu schicken, ist ein entsprechender Speakersimulator in der Signalkette unverzichtbar. Zu beachten gilt auch, dass der eingebaute Celestion Creamback trotz der Nutzung der Line Out Buchse weiter vor sich hin lärmt. Insofern fallen mitternächtliche Aufnahmesessions in Mietshäusern wohl eher flach.
Sämtliche Anschlüsse der Rückseite sitzen ziemlich verborgen an der Unterseite des Verstärkereinschubs, somit ist Bücken und ein Ankippen des Gehäuses angesagt, um die Kabel korrekt einstecken zu können. Nun ja, das macht man ja auch nicht jeden Tag. Nerviger ist da eher schon die Beschriftung des Bedienpanels, womit wir auf der Oberseite des Amps angekommen wären.
Das Ding klingt ja echt ma richtig geil, aber die Rückseite sieht aus als habe der Praktikant Überstunden gemacht (??)