Fryette Sig:X Head
Steve Fryette ist den Meisten, wenn überhaupt, bekannt als Macher der Firma VHT Amplification, einer amerikanischen Verstärker-Schmiede ansässig an der Westküste der USA. Schon seit rund zwanzig Jahren im Geschäft, ist die Philosophie immer noch „keep it simple“ oder „less is more“. Somit war der Grundsatz gelegt, und alle bis heute gebauten Verstärkermodelle sollen den Sound, sprich die Individualität des einzelnen Spielers, „durchklingen“ lassen.
Mit der Erfahrung der letzten zwei Jahrzehnte, entschloss sich Steve Fryette, zum 1. Januar 2009 seine Firma in Steve Fryette Design umzubenennen. Der schon 1989 entwickelte Pitbull Classic war wohl einer, wenn nicht der erste echte Dreikanal-Röhrenamp, der auf dem Markt erschien. Und genau auf dieser Technologie baut der hier im AMAZONA.de-Test zu besprechende Fryette Sig:X (G100SX) auf. Sig:X steht für „Your Signature-Amp“, also ein Verstärker, der mit seinen facettenreichen Einstellmöglichkeiten jedermanns eigener „Signature- Amp“ sein könnte. Wenn das mal nicht neugierig macht!
Konstruktion/Lieferumfang
Im klassischen Schwarz präsentiert sich das Topteil kurz nach dem Auspacken. Weniger ist mehr, fällt mir dazu ein. Das Design ist sehr einfach und geschmackvoll gehalten. Der Kunstleder-Überzug ist gut verarbeitet und mit dünnen Plastik-Eckschonern versehen, die zwar gut aussehen, aber wahrscheinlich nicht ganz so stabil sind und weniger gut Transportstöße abfangen können wie andere aus Metall oder dickerem Hartplastik. Der Sig:X steht fest auf vier großen Gummifüßen und ist mit einem stabilen, gut zu greifenden Gummigriff versehen. Die Verarbeitung ist generell top! Die schicken Potis haben eine gute Haptik, und die Mini-Toggle-Switches sprechen auch für Qualität. Zum Lieferumfang gehört noch ein Fünffach-Fußschalter aus Metall mit fest installiertem Kabel, eine deutsche Bedienungsanleitung und ein Kaltgerätestecker, that’s it.
Für einen 100 Watt Vollröhrenverstärker ist der Fryette mit den Maßen von 74,3 x 24,1 x 26,7 cm in der üblichen Größe, und mit 24 kg, was das Gewicht betrifft, auch eher im Mittelfeld angesiedelt.
Wie es bei den meisten Röhrenverstärkern so ist, hat der Amp einen Power- und einen Standby-Schalter. Hier wird empfohlen, nach Betätigen des Powerschalters mindestens sechzig Sekunden zu warten, bis der Standby-Schalter aktiviert wird, um die Lebensdauer der Röhren zu verlängern. Für manche ein alter Hut, doch für den einen oder anderen Einsteiger doch auch mal wichtig zu hören. Wie schon in der Einleitung erwähnt, bekommen wir hier drei Kanäle geboten: einen Clean-Kanal, einen Rhythm-Kanal und einen Lead-Kanal. Alle drei verfügen über eine klassische Dreiband-Klangregelung mit Treble/Middle/Bass, über eine Boost-Funktion und jeweils (!) eine Schaltmöglichkeit von 40 auf 100 Watt Leistungsabgabe.
Beim Clean–Kanal gibt es neben dem Volume- und dem Dreiband EQ-Reglern noch zwei weitere, einen für Presence (regelbarer Höhengehalt der Gegenkopplung in der Endstufensektion) und einen Depth-Regler, welcher auch der Endstufe noch tiefe Frequenzen hinzufügt. Vier Mini Toggle-Switches sorgen für Nuancen in der Klangreglung. Hiermit kann man noch vor dem Volume-Regler die Klangcharakteristik des Kanals bestimmen. Die Voicings gehen von FAT und OPEN bis zu SPANK, BRITE und BLOOM. Der Boost ist per Hand und Pedal schaltbar, und der Powershift, wie schon bereits erwähnt, gibt einem die Möglichkeit, zwischen 100 oder 40 Watt Ausgangsleistung zu wählen.