Mobiles Licht für wenig Geld
Stimmungsvolles Licht gehört einfach zu einer richtigen Show dazu. Ob für die Band beim nächsten Gig auf der Bühne im Jugendhaus, bei der rockenden Fete mit DJ im Partykeller oder bei der Probe im Übungsraum, farbige Ausleuchtung erzeugt bei Akteuren wie Zuschauern mehr Stimmung als kaltes Neonlicht oder langweilige Deckenbeleuchtung. Doch nicht immer ist gerade bei jungen Musikern das Budget ausreichend und man muss dann wohl oder übel auf diese emotionalen Stimmungs-Booster verzichten. Doch schaut man etwas genauer hin, finden sich am Markt meist Lösungen, die den Geldbeutel nicht so stark belasten und dennoch zu guten Ergebnissen führen. Unter der Hausmarke Fun Generation bietet das Musikhaus Thomann auch im Bereich der Beleuchtung eine Vielzahl von erschwinglichen Produkten an. Sie werden von verschiedenen namhaften Herstellern gefertigt, die auch für andere bekannte Marken produzieren. Die günstigere Preisgestaltung ist hier durch Direktimport ohne Zwischenhändler möglich. In diesem Testbericht stelle ich den preiswerten Akkuscheinwerfer Fun Generation Battery LED Pot QCL vor.
Für größte Mobilität ist ein Akku eingebaut
Den Fun Generation Battery LED Pot QCL gibt es sogar in zwei Ausführungen mit den Abstrahlwinkeln 15 Grad und 40 Grad. Zum punktuellen Ausleuchten bietet sich die engere Variante an, wer lieber flächiger arbeiten möchte, sollte den Scheinwerfer mit 40 Grad Winkel (Wide Flood) einsetzen, um den es in diesem Testbericht jetzt geht. Und weil bei dieser Lampe noch ein Akku (2560 mAh) verbaut ist, geht der Auf- und Abbau ohne großes Verkabeln schnell von der Hand und man ist zudem äußerst flexibel bei der Platzierung des kompakten Scheinwerfers.
Geliefert wird der Battery LED Pot in einem schlichten Karton aus kräftiger Pappe mit einfachem Aufdruck. Darin enthalten sind neben der Lampe das Netzteil zum Laden des Lithium-Ionen Akkus und Bedienungsanleitungen in deutscher und englischer Sprache.
Fun Generation Battery LED Pot QCL mit zwölf LEDs für kräftige Farben
Im kompakten und lüfterlosen Gehäuse aus leichtem Kunststoff sind zwölf 4in1 LEDs (rot, grün, blau und warmweiß) mit jeweils 1 Watt Leistung verbaut. Dadurch erreicht der Scheinwerfer eine ganz ordentliche Leuchtkraft mit gutem Farbspektrum wegen der vierten LED. Die zweiteiligen und in unterschiedliche Winkel verstellbaren Bügel ermöglichen die Stativmontage oder eine Aufstellung auf dem Boden. Natürlich darf diese Lampe nur in trockenen Räumen betrieben werden, denn die Schutzart ist hier auf IP20 beschränkt. Die Abmessungen mit Feststellschrauben und Bügeln betragen 169 x 191 x 130 mm (B x H x T).
Das geringe Gewicht von nur 0,76 kg macht sich vor allem bezahlt, wenn es um den Transport mehrerer Scheinwerfer oder die Montage an einfachen Lichtstativen geht. Für den anständigen Transport und die Aufbewahrung von bis zu vier Lampen bietet das Musikhaus Thomann die Fun Generation LED Pot Bag 4 an. Sie ist für ganz kleines Geld zu haben und mein Tipp für die zusätzliche Anschaffung. Selbst wenn man nicht direkt vier Fun Generation Battery LED Pots auf einmal besitzt, lässt sich die Tasche dank variabler Fachunterteilung (Trennwände sind mit Klettverschlüssen fixiert) für allerlei Zubehör nutzen (zweckentfremden). Hier ist der Link zur Tasche.
Kontrollen und DMX Anschlüsse wie man es kennt
Die Rückseite des Fun Generation Battery LED Pot QCL ist nichts Besonderes. Hier gibt es die typischen Möglichkeiten wie bei vielen Lichtprodukten in gewohnter Art und Weise. Also eine dreipolige DMX-In- und eine dreipolige DMX-Out-Buchse. Das Display mit den vier Funktionstasten Mode, Setup, Up und Down gehört ebenfalls zum üblichen Standard. Und nicht zu vergessen, der An-/Aus-Schalter. Wegen des geringen Gewichts braucht es keine Öse für ein Sicherheitsseil.
Der Akkuscheinwerfer kann über DMX512 mit 4, 6 oder 8 Kanälen betrieben werden. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit der Musiksteuerung oder den Automatik-Modus mit unterschiedlichen Programmen für den unkomplizierten Einsatz. Außerdem sind hier statische Farben wählbar. Dimmer-Effekte oder die Stroboskop-Frequenz lassen sich von 0 bis 100 % einstellen. Und selbstverständlich ist der Betrieb als Master oder Slave möglich.
Alle Einstellungen am Gerät machbar
Die komplette Bedienung der Lampe ist über das Display am Gerät zwar möglich, aber nicht besonders komfortabel. Was übrigens bei derartigen Produkten normal ist. Die beste Performance erreicht man wie üblich beim Einsatz in Kombination mit einem DMX-Controller. Das kann eine Hardware- oder Software-Lösung zur Ansteuerung mehrerer Geräte sein. Hinweise zu allen Einstellmöglichkeiten liefern die ausführlichen Bedienungsanleitungen mit Auflistungen sämtlicher Funktionen in den unterschiedlichen DMX-Modi.
Wer kein DMX einsetzen kann oder sich bisher davor scheut und trotzdem auf eine angenehme Bedienung nicht verzichten möchte, für den gibt es ebenfalls eine passable Lösung. Optional für diesen Scheinwerfer erhältlich ist eine Infrarot Fernbedienung von Stairville. Sie ist für wenig Geld zu haben und ermöglicht bequemes Einstellen ohne Verrenkungen sogar aus gewisser Entfernung. Hier ist der Link zur Fernbedienung.
Funktionen in den verschiedenen DMX-Modi
Im 4-Kanal-DMX-Modus lassen sich die einzelnen Farben (Rot, Grün, Blau und Weiß) jeweils in den Intensitäten von 0 bis 100 % ansteuern, also auch beliebig mischen.
Beim 6-Kanal-DMX-Modus kommen noch dazu der Dimmer (0 bis 100 %) und der Stroboskop-Effekt (0 bis 100 %).
Das volle Farbenspiel ist dann im 8-Kanal-DMX-Modus möglich. Neben Farb-Makros mit unterschiedlichen Ablaufgeschwindigkeiten hat man nun unter anderem Zugriff auf 14 unterschiedliche Programme.
Falls man sich einmal total bei der Programmierung verheddert hat, lässt sich der Fun Generation Battery LED Pot schnell und einfach auf die Werkseinstellungen zurücksetzen.
Die Kernfrage bei allen Geräten mit Akkubetrieb
Die sogenannte „Gretchenfrage“ aus dem Drama Faust (Goethe) führt mich zur alles entscheidenden Frage nach der Betriebsdauer dieses Scheinwerfers. Wie lange leuchtet sie denn nun jetzt bei voller Akkuladung und wie lange muss der Akku aufgeladen werden? Bei vollständiger Entleerung des Akkus ist die Ladezeit in der Bedienungsanleitung mit drei Stunden angegeben. Das habe ich mehrfach ausprobiert und es kommt hin.
Was die Laufzeit betrifft, ist das natürlich ganz stark von der Art der Einstellung, also der Lichtleistung, abhängig. Wird nur eine Farbe genutzt, kann man mit einer Betriebsdauer von mehr als sechs Stunden rechnen, bei mehreren Farben oder Farbwechseln reduziert sich durch den höheren Stromverbrauch die Dauer auf rund fünf Stunden. Alles natürlich bei einem neuen Akku. Dass sich durch Alterungsprozesse im Laufe der Lebensdauer kürzere Zeiten ergeben könnten, davon ist auszugehen, denn das ist bei Akkus nach zahlreichen Lade- und Entladezyklen nicht auszuschließen.
Zur Haltbarkeit des Akkus kann ich natürlich nichts sagen, das zeigt erst eine dauerhafte Nutzung. Die Batterie ist übrigens fest verbaut und lässt sich nicht austauschen, was bei einem Gerät dieser Preisklasse ganz klar nachvollziehbar ist.
Mein spezieller Akku-Test stellte hohe Anforderungen an die Belastung der Batterie. Alle vier Farben standen dabei auf maximale Leistung, also 100 %. Bei zuvor voll geladenem Akku hat der Scheinwerfer dann knappe drei Stunden durchgehalten. Das ist eine akzeptable Leistung. Die Lichtausbeute wurde am Ende nicht schwächer, das Gerät schaltete sich dann plötzlich komplett ab.
Gehäuse komplett aus Kunststoff: Fun Generation Battery LED Pot QCL
Die Lampe macht einen robusten Eindruck, auch wenn das Gehäuse komplett aus Kunststoff besteht. Dieser Werkstoff wird heutzutage ja in vielen Bereichen erfolgreich eingesetzt und bietet neben seiner Widerstandsfähigkeit (Verwendung auch im Lautsprecherbau) obendrein noch die Reduzierung des Gewichts. Die beiden verstellbaren Bügel sind aus Metall gefertigt, ebenso die Gewinde an den größeren Feststellschrauben, die wiederum aus Kunststoff sind.
Neben der Mobilität durch den Akkubetrieb und dem anständigen Preis-Leistungs-Verhältnis sind die Vorteile dieser Lampe die kompakten Abmessungen und das leichte Gewicht. Durch die geringen Maße lässt sich der Scheinwerfer auch bestens in kleinen Ecken verstecken. Von daher wird es bestimmt überall einen Platz für den Einsatz des Fun Generation Battery LED Pot QCL geben. Und weil hier auch kein Lüfter für den Betrieb nötig ist, erledigt die kleine Lampe Stunde um Stunde still und leise ihren Job bis es wieder zum „auftanken“ an das Netzteil geht.
Danke für den Test. Ein Gerät völlig an der Praxis vorbei entwickelt. 3 Stunden Licht? Welche Feier geht nur 3 Stunden? Das schlimmste aber, kein Wechselakku. Das sollte verboten werden!
@DJ Ronny Drei Stunden bei Licht volle Pulle, so wie beschrieben. Ist ja kein Normalfall. Torture Test ;-)
Mmmh, das Gerät hinterläßt bei mir leider einen leicht schalen Beigeschmack. Wie DJ Ronny schon erwähnte sind 3 Stunden Lichtausbeute OHNE Wechselakku (beides schon an sich) ein No-Go. Zusätzlich habe ich ein Problem mit einem Akku-Gerät, also wenn kein Stromkabel erforderlich ist, ABER für DMX ich dann ja doch wieder Kabel legen müsste, weil es neben dem Akku-Betrieb leider kein Wireless DMX besitzt. Sooo leicht sind die Fixtures dann doch nicht zu platzieren. Ja, ich weiß, es gibt Wireless DMX Adapter, die man anschließen kann, aber dann kaufe ich doch lieber gleich ein Gerät was beides hat: (Austausch-)Akku mit möglichst langer Laufzeit UND Wireless DMX
@gruuv Klar, bei DMX braucht es Kabel. Geräte mit (integriertem) Wireless DMX und Austausch-Akkus sind natürlich in anderen Preisklassen unterwegs.