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Test: Funkmasters für dfh EZdrummer/Superior

Funkmasters

23. Juli 2009

Die Sound-DVD ‚Funkmasters‘ sieht vordergründig einfach nach einer weiteren Drum Library aus, wurde aber von niemand geringerem als Clyde Stubblefield und John Jab’o Starks eingespielt. Beide sind die „Funkmasters“ und nicht nur Insidern bestens als ‚the Godfathers Drummies‘ himself bekannt. So spielten die beiden bei ‚Sex Machine‘, ‚Super Bad‘, ‚Cold Sweat‘, ‚Give it up‘ und stellen mit Abstand die meist gesampleten Grooves aller Zeiten. Auch heute sind sie in Sachen Mothership mit ihrem Funk im Einsatz. Trotz des respektablen Alters der Protagonisten wirkt die Library keineswegs altmodisch. Soviel sei verraten: Wer nur auf vordergründige Sounds steht, ist hier völlig fehl am Platze. Ganz die alte Schule eben.

Pink Funker

Pink Funker

Installation

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Die gelieferte DVD in Amaray Box benötigt 1,2 GB freien Speicherplatz auf der Festplatte für die Samples und entweder dfh EZDrummer oder Superior vorinstalliert. Als stolzer Besitzer von Superior Drummer habe ich die Installation selbstverständlich unter Superior durchgeführt, was aber kleine Nachteile mit sich bringt, wie ich sehen musste. Dazu später. Mit installiert werden auch die MIDI-Files, die schlussendlich in EZPlayer zur Verfügung stehen. Leider hatte ich Probleme, meine ‚alten‘ Sounds in Superior wieder zu finden, da mir nach der Installation von Funk Masters alle anderen Soundpfade zerschossen wurden. Es könnte auch an meiner konsequenten Missachtung des Befehls, „doch bitte auf die neueste Superior Version upzudaten“, gelegen haben. Wie dem auch sei, ich finde nach der Installation zwei einsame Einträge von Stab’o und Clyde im Preset Menü von Superior.

Sound

Wie in der Präambel angedeutet, eignet sich ‚Funkmasters‘ nicht unbedingt für die hippste Haudrauf-Nummer. Das liegt einfach daran, dass die beiden Herren Clyde und Jab’o Funk produzieren bzw. Funk sind. Beim Funk geht es bekanntlich nicht darum, das Pfund hervorzuheben, bis die Hose platzt, sondern eben die Noten wegzulassen, die jedermann erwarten würde. Das Umspielen und Auslassen hat also Methode. Natürlich gibt es im mitgelieferten Midi Pack auch Four To Floor Beats, aber Highlights sind die Rhythmen, die etwas schräger aus der Masse herausragen, auch wenn sie eines immer sind: tanzbar. Beide Spieler benutzten während der Aufnahmen im Sound Kitchen Studio Nashville ein Yamaha Set (Jab’o: Maple Custom mit 14 * 6 Mahagony Snare / Clyde: Birch Set mit Birch Custom Absolut 14 * 7 Snare).

Da die Snares im Funk aufgrund der oft zahllosen Ghostnotes eine tragende Rolle im Rhythmusgeflecht spielen, legen beide Interpreten Wert auf ihren eigenen Sound. Clydes stattliche 7″ Snare und die weichere Bassdrum klingt voluminöser, einen Tick indirekter und aber auch räumlicher und dreckiger als Jab’os ultratightes Maple Set, das soundtechnisch praktisch immer vorne über den Rand der Bühne ragt. Die Instrumentierung der beiden Kits entspricht den typischen 60er und kommt ursprünglich aus dem Pop: Bassdrum, Snare, Hihat, 3 Toms und drei Becken. So kann jeder sehen, ob es der Drummer drauf hat oder nicht. Ein paar Spieltricks sind nicht verkehrt, um das Publikum zum Hüftschwung zu bewegen. Der Sound der beiden Kits ist aber auch flexibel genug, um mit kleineren Effektspielereien der „guten alten Zeit“ zu entkommen. Witzig: Wer den Original Hallsound sucht, der sollte innerhalb seines EZDrummer nach der Installation in den Genuss von ein paar Goodies kommen. Ein Vinyl Effekt und ein Plate Hall der für das authentische Funkfeeling der 60er sorgt. In Superior ist von diesen Effekten leider nichts zu sehen oder zu hören. Schade, aber ich habe meine UAD für einen ähnlichen Effekt bemüht.

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Midigrooves

Die sehr auf Naturalismus ausgelegte Library lebt sehr von den mitgelieferten Midigrooves, die zur Hälfte etwa von den Stars und in der anderen Hälfte vom Schweden Per Mikaelsson eingespielt wurden. Von standard Grooves bis hin zu verzinkten Intros und irritierenden Breaks ist viel nützliches Material dabei. Die Länge variert je nach Loop zwischen einem und vier Takten. Die Loops lassen sich aus EZPlayer in den Sequenzer ziehen und nach Lust und Laune dem Song anpassen. Es gibt ja viele Sessions der beiden Drummer, in dem sie ihr perfekt synchrones Tandemspiel demonstrieren – die Macher von Toontracks Funkmasters taten gut daran, nicht alles doppelt abzulegen, sondern jedem Drummer eine Richtung zu verpassen. Damit ist die Vielseitigkeit der Library gewährleistet. In einer Sache war ich etwas enttäuscht: Der Sex Machine Groove ist leider nicht mit dabei …

Einsatz

Der eigentliche Platz von Funkmasters ist in Songs, die Funkgrooves stilistisch benötigen wie etwa Soul, Motown, Disco oder eben Funk. Aber auch Non Black Styles funktionieren soundtechnisch mit dem trockenen Grundsound der Kits: Country, Pop, Singer Songwriter oder vielleicht sogar Latin? Ich hatte letztens sogar ein Schlager-Playback mit den Funkmasters produziert. Klingt großartig, aber erzählen würde ich das den Drummer Haudegen nicht unbedingt.

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Fazit

Hier zeigt sich, wie gut Midigrooves in Verbindung mit einer einfachen Instrumentierung, die top gesampelt wurde, klingen können. Jabo’o und Clyde geben als Funkmasters wieder mal den Beat an, und wer hier nicht die Füße aufs Parkett, sorry, den Fuß unter dem Mischpult zum Wippen bringt, sollte seine musikalische Laufbahn überdenken. Im Ernst, die Library ist eine sinnvolle Ergänzung für alle EZDrummer und Superior User, die Gefallen an sehr direkt mikrofonierten und knochentrockenen Natursounds finden und exzellent eingespielte Midigrooves nutzen können.

Plus

  • Soundqualität
  • Stilsicherheit/MIDI-Files

Preis

  • Straßenpreis: 55 Euro
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Klangbeispiele
Forum

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