Dasselbe gilt für die Einstellungen im „Velocity“ Menü, nur dass hier Velocity-Werte zwischen 0 und 127 ausgegeben werden anstatt Noten. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Velocity im Menü „MIDI Out“ auch dazu genutzt werden kann, einen von 16 MIDI-Out-Kanälen anzusprechen.
Ähnlich macht es auch der Rhythm Mode. Da hier aber nur zwischen vier möglichen „rhythmic states“ ausgewählt werden kann, genügen zwei Slots. Diese sind: Note-Off (rest), Note-On mit 50% Dauer einer 16tel, Note-On mit 100% Dauer einer 16tel Note und Sustain. Zusätzlich gibt es einen Wert für „note density“, der die auftretende Häufigkeit der Noten bestimmt und einen Gate-Parameter, der festlegt, ob es auch 32tel Noten oder lange gehaltene Noten gibt.
32 Bit Shift Register
Kurz erwähnt wurde das Shiftregister als Quelle für einen Slot, z.B. im Melody Menü. Das Shiftregister ist der Dreh- und Angelpunkt für die Rückkopplung der Daten. Gespeist wird das Register über die Einstellungen im „Theme“ Menü. Benutzt keine der anderen Einstellungen das Shiftregister in einem Slot, so haben Änderungen im Theme auch keinen Einfluss auf die Sequenz, das Register läuft also quasi einfach nebenher. Wird in einem oder mehreren Slots allerdings ein Shiftregisterwert ausgelesen, so kann sich die ganze Sequenz drastisch verändern. Im Menü „Shift“ kann man dann auch fortlaufend den Inhalt des Registers betrachten, die Daten werden als scrollende Balken dargestellt.
Wie füttert das Theme nun das Shiftregister? Die vier Ausgänge der Slots werden durch ein Logikgatter verknüpft, an dessen Ausgang wieder eine 0 oder eine 1 steht. Diese hier verwendete Art eines Logikgatters nennt man „Parity Generator“. Slot 1 und 2 gehen in ein Logikgatter (XOR) und Slot 3 und 4 in ein anderes. Das Ergebnis dieser beiden Operationen wird dann einem dritten Gatter zugeführt. Dessen Ausgabe wird in das Register geschoben, wobei der letzte Wert am anderen Ende einfach rausfällt. Getaktet wird das Register ebenfalls in 16tel Noten. Es steht mehr als eine Logikgatterkombination zur Verfügung – welches, das wird im Menü „Shift“ bestimmt. Leider gibt es keine Dokumentation darüber, welcher Wert im Shift Menü nun welchem Parity Generator zugeordnet ist.
Hier kommen endlich die Rückkopplungen ins Spiel, denn das Shiftregister kann selbst als Quelle eines Themes dienen. Damit ergeben sich Sequenzen, die sehr lange andauern können, ohne sich zu wiederholen.
Um multitimbrale Soundmodule voll ausnutzen zu können, kann das Theme Menü auch dazu genutzt werden, um den MIDI-Out-Kanal zu bestimmen.
Die Triadex Muse war weniger als Musikinstrument konzipiert denn als hipper Blickfang in den Apartments von Dozenten an angesagten amerikanischen Colleges. Es gab auch noch eine blinkende Lightshow in gleichem Gehäuse dazu sowie einen passenden Lautsprecher.
Daß die Muse klingt wie der Geldspielautomat am Tresen des Billigpizzaladens in Bahnhofsnähe hat Marianne Amacher oder Eddie Jobson nicht davon abgehalten, sie auf Tonträgern zu dokumentieren.
Hier ein Demotrack aus dem Internetz, der wahrscheinlich am ehrlichsten zeigt, was das Ding kann:
https://soundcloud.com/doombient-music/triadex-muse-demo
Ich habe den Zillion seit ein paar Tagen und bin noch am Erforschen der Möglichkeiten aber kann den hohen Spaßfaktor auf jeden Fall schon bestätigen.
Leider weigert sich der Zillion mit meinem iConnect Midi4+, der zentralen Steuereinheit meines Midi Setups, direkt zu kommunizieren. Mein Workaround über ein SL MK2 Keyboard (Zillion auf SL Midi in und SL Midi out auf iConnect) passt mir nicht so recht aber funktioniert erst mal. Falls jemand eine Idee hat woran das liegen könnte wäre ich für Tipps dankbar.
Schon lange auf dem Schirm, stelle ich leider erneut/wiederholt fest: Schickes Spielzeug, welches leider völlig überteuert ist.
Habe den Zillion letztes Jahr in einem Ausbruch spontanem Kaufwahns erstanden. Der Spaßfaktor ist definitiv hoch. Das Zusammenspiel der Parameter ist recht komplex, sodass das Arbeiten damit eher „Trial and Error“ mit vielen interessanten Überraschungen ist.
@tomk: Ich gebe Dir da recht. Ist schon überteuert aber halt auch einzigartig.
kann man das mit Euclid Rhythm Generator vergleichen ?
https://www.youtube.com/watch?v=RJh0UZ-P1Ts
https://www.youtube.com/watch?v=q6Kas3efUk8
Ideal für Leute die mit weissen und schwarzen Tasten nichts anfangen können, also totschickes Spielzeug für den typischen Sequenzer Dudel lasser und notirische Knöpfekurbler. Ich wünsche euch eine wunderbare Zeit.
Ich würde es nicht ganz so „schwarz weiß“ malen. Zufälligkeiten können auch inspirierend sein;-)
amazonaman,
auch bei hohen Klaviaturfertigkeiten ist keinesfalls garantiert, dass dabei nicht etwas unsäglich langweiliges herauskommt. Noten- und Tastendudler gibt es genauso und ebenfalls nicht zu wenige. Da ist der (gesteuerte) Zufall manchmal die wesentlich interessantere Option.
Egal ob jemand sich mit schwarz weissen Tasten, sechs oder nur 4 Saiten oder ein Sequenzer oder vielleicht nur fertige Musik zusammen mischt, ich bewundere jeden der etwas hörbares daraus macht, aber selbst wenn es schrecklich klingen mag, den Spaß den man damit hat liegt oft beim Benutzer und das ist doch völlig in Ordnung. Wer andere erquicken will muss egal was er tut meist hart dafür arbeiten.
Das kann so unterschrieben werden! :)
Elektronische Musik wird eben auch elektronisch „gespielt“; Sequencer waren von Anfang an Bestandteil eines Modular-Synthies und der Zufall spielte da überall eine Rolle. Davon aber mal abgesehen: das Teil hat trotz seiner „Kleine“ ein komplettes MIDI-Trio! Liebe Hersteller: Nehmt euch ein Beispiel!
Zu dem Teil bilde ich mir erst eine Meinung, wenn ich da mal selbst Hand angelegt habe. Grundeinstellung ist aber erst mal positiv!
Future Retro ist echt Fett.