Spielspaß
Die Funktionsweise könnte noch detaillierter dargestellt werden, aber es genügt, um das Prinzip des Future Retro Zillion verstehen zu können bzw. eben nicht. Denn arbeitet man mit genug Rückkopplungen über das Shiftregister, sind die Folgen der Änderungen einzelner Slots kaum vorherzusagen. Und das macht gerade den Spaß aus. Beim Testen bin ich regelmäßig stundenlang in Minimal-Sessions verfallen. Die Pattern und Sequenzen, die mir dabei zuflogen, erinnerten mich sehr an Detroit Techno Mitte der 90er, sauber!
Gerade die Einstellungen des Loop-Punktes (an dem alle Counter und das Register zurückgesetzt werden) und die Möglichkeit, im Menü „Direction“ die Richtung der Sequenz umdrehen zu können, können in einer Performance gewinnbringend angebracht werden.
Dabei zeigten sich jedoch auch die zwei wesentlichen Kritikpunkte. Erstens, es gibt nur einen Speicherplatz – ein absolutes Unding, gerade wo minimale Änderungen einen gehörigen Einfluss auf die Sequenz haben können. Und das, obwohl der Atmega328 doch intern 1 kB EEPROM-Speicher bereitstellt. Zweitens ist es sehr schwer bis unmöglich, den Zillion bei einer Live-Performance zu bedienen. Denn oft möchte man eben zwei oder mehrere Parameter gleichzeitig verstellen, die sich in verschiedenen Menüs befinden. Da muss man schon sehr schnell und treffsicher sein.
Zu den Beispielen
Hier war jeweils nur ein Zillion beteiligt der live bedient wurde. Die Drums kamen natürlich extra. Single MIDI Out: Ein MIDI-Kanal geht an mehrere Geräte. Multi MIDI Out: Die Theme-Einstellungen bestimmen den MIDI-Out Kanal, der an ein multitimbrales Sound-Modul angeschlossen ist.
Die Triadex Muse war weniger als Musikinstrument konzipiert denn als hipper Blickfang in den Apartments von Dozenten an angesagten amerikanischen Colleges. Es gab auch noch eine blinkende Lightshow in gleichem Gehäuse dazu sowie einen passenden Lautsprecher.
Daß die Muse klingt wie der Geldspielautomat am Tresen des Billigpizzaladens in Bahnhofsnähe hat Marianne Amacher oder Eddie Jobson nicht davon abgehalten, sie auf Tonträgern zu dokumentieren.
Hier ein Demotrack aus dem Internetz, der wahrscheinlich am ehrlichsten zeigt, was das Ding kann:
https://soundcloud.com/doombient-music/triadex-muse-demo
Ich habe den Zillion seit ein paar Tagen und bin noch am Erforschen der Möglichkeiten aber kann den hohen Spaßfaktor auf jeden Fall schon bestätigen.
Leider weigert sich der Zillion mit meinem iConnect Midi4+, der zentralen Steuereinheit meines Midi Setups, direkt zu kommunizieren. Mein Workaround über ein SL MK2 Keyboard (Zillion auf SL Midi in und SL Midi out auf iConnect) passt mir nicht so recht aber funktioniert erst mal. Falls jemand eine Idee hat woran das liegen könnte wäre ich für Tipps dankbar.
Schon lange auf dem Schirm, stelle ich leider erneut/wiederholt fest: Schickes Spielzeug, welches leider völlig überteuert ist.
Habe den Zillion letztes Jahr in einem Ausbruch spontanem Kaufwahns erstanden. Der Spaßfaktor ist definitiv hoch. Das Zusammenspiel der Parameter ist recht komplex, sodass das Arbeiten damit eher „Trial and Error“ mit vielen interessanten Überraschungen ist.
@tomk: Ich gebe Dir da recht. Ist schon überteuert aber halt auch einzigartig.
kann man das mit Euclid Rhythm Generator vergleichen ?
https://www.youtube.com/watch?v=RJh0UZ-P1Ts
https://www.youtube.com/watch?v=q6Kas3efUk8
Ideal für Leute die mit weissen und schwarzen Tasten nichts anfangen können, also totschickes Spielzeug für den typischen Sequenzer Dudel lasser und notirische Knöpfekurbler. Ich wünsche euch eine wunderbare Zeit.
Ich würde es nicht ganz so „schwarz weiß“ malen. Zufälligkeiten können auch inspirierend sein;-)
amazonaman,
auch bei hohen Klaviaturfertigkeiten ist keinesfalls garantiert, dass dabei nicht etwas unsäglich langweiliges herauskommt. Noten- und Tastendudler gibt es genauso und ebenfalls nicht zu wenige. Da ist der (gesteuerte) Zufall manchmal die wesentlich interessantere Option.
Egal ob jemand sich mit schwarz weissen Tasten, sechs oder nur 4 Saiten oder ein Sequenzer oder vielleicht nur fertige Musik zusammen mischt, ich bewundere jeden der etwas hörbares daraus macht, aber selbst wenn es schrecklich klingen mag, den Spaß den man damit hat liegt oft beim Benutzer und das ist doch völlig in Ordnung. Wer andere erquicken will muss egal was er tut meist hart dafür arbeiten.
Das kann so unterschrieben werden! :)
Elektronische Musik wird eben auch elektronisch „gespielt“; Sequencer waren von Anfang an Bestandteil eines Modular-Synthies und der Zufall spielte da überall eine Rolle. Davon aber mal abgesehen: das Teil hat trotz seiner „Kleine“ ein komplettes MIDI-Trio! Liebe Hersteller: Nehmt euch ein Beispiel!
Zu dem Teil bilde ich mir erst eine Meinung, wenn ich da mal selbst Hand angelegt habe. Grundeinstellung ist aber erst mal positiv!
Future Retro ist echt Fett.