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Test: FXpansion Dcam Synth Squad

FXpansion Dcam Synth

23. Dezember 2009

DCAM Synth Squad besteht aus vier verschiedenen Plug-ins, drei verschiedene spezialisierte Synthesizer und einer Layering- und Effekteinheit. Für den Sound der Plug-ins wurden die analogen Schätze vergangener Tage ganz genau unter die Lupe genommen, um deren Sound detailliert nachzuempfinden.

10_Squad.jpg

Wenn von analogen Sounds gesprochen wird, erwarte ich einen druckvollen, warmen Grundcharakter der Sounds. Im Bedarfsfall muss es richtig „blubbern“ und „knarzen“, oder es soll ein breiter Soundteppich sein. Das Handbuch macht in dem User schon in den ersten Zeilen klar, dass hier keine „sauberen“ virtuell analogen Sounds zu erwarten sind, sondern es rough zur Sache geht – eben wie bei den Originalen.

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Doch trotz aller Liebe zur Nostalgie möchte der heutige Musiker nicht mehr auf Automation, MIDI Learn und sonstige neumodische Features und mittlerweile Gewohntes verzichten.

Der Synth Squad verspricht viel, ob er dies auch halten kann, schaue ich mir einmal näher an.

Gemeinsamkeiten der Synthies

Eins haben alle Instanzen des Synth Squad gemeinsam, nämlich die Modulationsmöglichkeiten, genannt TransMod Modulation.
Am Kopf eines jeden Synths finden sich acht verschiedene Buttons oder Slots, die zusammen eine mächtige Modulationsmatrix ergeben. Mit einem Rechtsklick wird hier die Modulationsquelle definiert. Ist ein Slot angewählt, ändert sich die Farbe der Regler in der Synth-GUI und man kann praktisch jeden Parameter des Synths als Modulationsziel verwenden. Die Modulationstiefe wird dann als farbiger Ring um den Parameter angezeigt.  So ist es z.B. möglich, einer einzigen Quelle wie dem ModWheel beliebig viele Ziele zuzuweisen. Krasser geht ein Soundeingriff wohl kaum.
Mittels dieses Modulationssystems sind wirklich ungewöhnliche Sachen möglich. So können z.B. diese acht TransMod Slots untereinander verknüpft werden, spätestens hier wird es ganz böse. Das TransMod System ist ein verdammt mächtiges Tool, dessen komplette Erklärung hier den Rahmen sprengen würde und ich deswegen auf das Synth Squad Handbuch verweisen möchte. Nichtsdestotrotz möchte ich im Verlauf dieses Reviews noch einmal auf dieses Tool zu sprechen kommen.

Dazu verfügt jeder Synthesizer über eine MIDI Learn Funktion. Links neben der virtuellen Tastatur findet sich das MIDI-Symbol wieder. Mit einem Klick darauf werden alle verfügbaren Parameter eines Plug-ins „gehighlighted“, und eine Controller-Zuweisung erfolgt über simples Betätigen des Controllers, z.B. eine Bewegung eines Faders am Controller. Man kennt dieses Prinzip von anderen VSTis.

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Nun zum eigentlichen, den Synthesizern:

Amber

Amber ist laut FXpansion eine realistische Nachbildung der String Ensemble Synthesizer aus den 70er Jahren. Einige Beispiele hierfür finden sich auch im Handbuch wieder: ARP Omni Serie, Roland RS-505 oder das Eminent Solina. Es lässt vermuten, dass dieses Plug-in nahezu prädestiniert ist für warme, analoge Flächensounds.

Amber

Amber

Aufbau

Der Amber ist ein paraphon aufgebaut, in anderen Worten: pseudo-polyphon. Roland bezeichnete diesen Aufbau auch als metaphon. Das besondere an paraphonen Klangerzeugern wie den damaligen String-Ensembles ist, dass durch diese Instrumente vollpolyphon spielbar sind. Zwölf hochfrequent schwingende Oszillatoren erzeugen hierbei durch das so genannte Oktavteiler-Verfahren alle andern benötigten Tonhöhen. So ist auch Amber vollpolyphon beziehungsweise 96-stimmig spielbar. Hier wird zwischen einer „Synth Section“ und einer „Ensemble Section“ unterschieden, beide Sektionen erzeugen eine Sägezahnwelle mit mischbaren Fußlagen und einem einfachen Hi- und Lowpass Filter. Der hauptsächliche Unterschied besteht darin, dass die Synth Sektion durch ein Resonant Multimode Filter läuft, wohingegen die Ensemble Sektion durch das anschließende Formant Filter weiter bearbeitet wird.. Die Synth Sektion kann wahlweise direkt an den Ausgang, das Formant Filter oder den Chorus gesendet werden. Zusammengefasst behaupte ich, dass die Ensemble Sektion maßgeblich für den typischen Klang der String Patches verantwortlich ist.

Synth Section aka OSC 1

Hier finden wir Volume-Regler für die 8′ und 4′ Oktaven, sowie einen Noise-Generator, welcher weißes Rauschen erzeugt. Über den „Inv“ Button lässt sich die Phase des Synth Sektion Signals invertieren, also umkehren. Im Zusammenspiel mit der Ensemble Sektion entstehen hier mitunter interessante Phasenauslöschungen. Das Multimode-Filter der Synth Sektion bietet acht verschiedene Filtertypen zur Auswahl: Lowpass, Highpass, und Bandpass, jeweils in einer 2- und 4-pol Variante und zusätzlich ein Peak- und Notch Filter. Die Synth Sektion verfügt über eine eigene ADSR Hüllkurve, wogegen die Ensemble Sektion eine einfache AR Hüllkurve besitzt. 

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Mal wieder neue Software die sich so Richtig erfrischend überhaupt nicht von bestehenden Klangerzeugern unterscheidet.
    Haaaallooooo Softwareingenieure. Schreibt halt mal was neues. Anregung?. Der Neuron z.B.

    • Profilbild
      Florian Damm

      Naja, das würde ich so nicht unterschreiben. Aus den FXpansion Plug Ins kommt schon mächtig lärm und Druck, wie man es aus vielen anderen PlugIns (leider) nicht gewohnt ist.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Florian Damm Das glaube ich schon. Man kann es sich ja selber anhören aber im Prinzip ist es es halt was aufgewärmtes das so oder so ähnlich schon mal dagewesen ist. Analogsounds gibts doch wie Sand am Meer und die Stringsounds erleben zur Zeit einen wahren Höhenflug, gerade was die Solina und Eminentsachen angeht.
        Ich fände es halt toll wenn mal wieder was richtig neues rauskäme wo ich dann selber sagen kann “ das hab ich noch nicht gehört“

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          Immerhin hat FXpansion das gemacht, was ich seit längerem schon gefordert habe: keine rein klangliche Emulation, sondern die virtuelle Umsetzung eines String Ensembles in seinen technischen Bestandteilen. Der Klang der Chorus-Ensemble-Typen erreicht den originalen Klang der Analoginstrumente. Was noch zu wünschen wäre: weitere Chorus-Ensemble-Nachbildungen als Add-Ons; gewünscht sind Solina String und Crumar Performer.

    • Profilbild
      tomeso

      Das Besondere liegt im Detail und nicht im plakativ Neuen. Mir ist derzeit z.B. kein Plugin bekannt, das eine paraphone Klagerzeugung (Oktavteiler) hat wie bei Amber. Der hieraus resultierende Klang (z.B. sind alle Oktaven phasenstarr zueinander) unterscheidet sich bei genauem Hinhören von anderen String-Synths.
      Zudem gibt es einige innovative Funktionen (Unison Mod, Beat Detune, Voice Mod Source etc), die Synth Squad extrem flexibel machen.
      Es ging bei Synth Squad nicht darum das Synthese-Rad neu zu erfinden, sondern mit liebe zum Detail tolle Instrumente zu schaffen.
      Frank

  2. Profilbild
    anselm

    Die Demos auf dieser Seite sind schuld! ;)
    Ich würde stattdessen die auf der FXPanxion Seite empfehlen.

    • Profilbild
      tomeso

      @anselm Ich würde mich schon gar nicht auf Audio-Demos verlassen. Demoversion runterladen und selbst testen.
      Die 15 Quick Tip Tutorials zeigen zudem ein paar Besonderheiten und sind als Einstieg gut geeignet.
      Frank

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Die Plug’ins klingen alle 3 erstaunlich gut. Wobei insbesondere Cypher und Amber mit dem Formatfilter hervorstechen. Strobe finde ich nicht so spannend, den Sound kennt man eigentlich zur Genüge. Die Modulations-Handhabung finde ich auch gelungen. Wie oft habe ich mich schon in irgendwelchen Matrizen verloren. Manchmal stürzen die Plug’ins bei mir unter Reaper beim Laden ab und erzeugen nur noch Störgeräusche, ich hoffe, dafür gibt’s noch ein Update.

  4. Profilbild
    4damind

    Wirklich gefallen tut mir nur der Strobe. Der zaubert wirklich Bässe das man denkt einen Juno 60 zu haben. Lustigerweise scheinen das viele genauso zu sehen. Oft sieht man auch nur den Strobe für Bässe in Benutzung, die restlichen Synth finden selten Verwendung.

    Der String-Synth haut mich nicht wirklich um. Diesen „Eminent“ ähnlichen String Klang kann man heute kaum noch wo unterbringen. Das war mal zu Jarre 1976 aktuell. Ansonsten als wirklicher Pad-Synth taugt er mir nicht besonders.

    Cypher ist mir nicht speziell genug. Die Oberfläche wirkt im ersten Moment auch etwas überladen. Das was hinten rauskommt ist zwar gut aber nicht wirklich der Überflieger.

    Sehr gut die Modulationsmöglichkeiten und das einfache zuweisen. Das gefällt.

    Aber wenn ich ehrlich bin, ich hätte mir Strobe gewünscht vielleicht noch um einen 2 Oszillator ergänzt und paar zusätzliche Features. Cypher und Amber hätte man sich sparen können.

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Strobe wird zunehmend populärer, vor allem als bekannt wurde, dass deadmau5 seine populären Leads hauptsächlich mit strobe produziert hat. Ich bin froh, dass ich 2013 noch das Original kaufen konnte, denn Strobe 2 hat meiner Meinung nach eine andere Klangfarbe.

    https://www.youtube.com/watch?v=K37ou-T7rAc

    Ein gutes Soundset, das die Fähigkeiten von strobe etwas näherbringt.

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