Tribute to Leo
Leo Fender: ein Mann voller Ideen und Innovationen. Es gibt wohl kaum einen Menschen, der die Gitarrenwelt so nachhaltig mit seinen Produkten und Ideen beeinflusst hat. Mit den „Geniestreichen“ Fender Stratocaster und der Fender Telecaster, den Fender Röhrenamp-Legenden, wie etwa dem Bassman oder dem Twin Reverb, oder auch seinen Entwicklungen mit der Firma Music Man und deren Silhouette-Guitar und dem Stingray hinterließ der im Jahr 1991 verstorbene Kalifornier eine große Lücke im Musik-Business. Die letzte Station in seinem bewegten Leben war die Gründung der Firma G&L, die er mit seinem langjährigen Weggefährten George Fullerton in den späten Siebzigern vornahm. Unschwer zu erraten ist wohl, was die Initialen der Firma bedeuten: Das „G“ steht für George und das „L“ eben für Leo. Nach Fenders Tod wurde G&L dann schließlich an die Firma BBE Sound weiterveräußert, die weltweit für ihre hohe Qualität im Bereich der Studiotechnik einen sehr guten Namen besitzt.
Im Prinzip basieren die Instrumente von G&L in Form und Farbe auf denen der klassischen Fender-Instrumente, allerdings mit einigen feinen Verbesserungen ausgestattet. Hierzu gehörten zum Beispiel das individuelle Anpassen der Pickup-Polepieces für jede einzelne Saite oder auch die Platzierung der Halseinstellschraube am Halsfuß, so wie es auch bei Music Man-Instrumenten heute noch benutzt wird. Produziert wird nach wie vor in den USA in Handarbeit, aber auch im fernen Osten konnte man eine Fabrikation finden, die G&L-Instrumente zu einem günstigeren Kurs produzieren. Unser heutiges Testmodell, die G&L Tribute ASAT Deluxe TR, stammt aus indonesischer Fertigung und bringt den Spirit der Telecaster direkt in unsere Proberäume und Bühnen, wenn auch mit einigen Unterschieden im kleinen, aber oft feinen Detail.
Lieferumfang/Aufbau/Verarbeitung
Gigbag/Tasche ist wohl nach wie vor ein Luxus. So scheint es zumindest bei vielen Herstellern, und so wird auch die Tribute ASAT Deluxe TR leider nur „nackt“ ausgeliefert. Der Body des Instrumentes basiert auf der Form der Fender Telecaster und wurde aus Mahagoni gefertigt. Auf Grund des durchscheinenden Finish kann man gut erkennen, dass hier vier Teile des Holzes verleimt wurden. Vierteiliger Body? Nun gut, dass so etwas der Klangentfaltung nicht dienlich sein kann, sollte klar sein. Allerdings sind uns in unserer G&B-Redaktion schon des öfteren Instrumente in ähnlicher Bauart untergekommen und haben nicht unbedingt zwangsläufig dadurch einen klangtechnisch „schlechten“ Eindruck hinterlassen. Also mal abwarten, was der Soundcheck später so bringt.