Aus einem Stück präsentiert sich der Ahornhals mit seinem Palisander-Griffbrett und den darin eingesetzten 22 Medium-Jumbo-Bünden. Auch hier zeigen sich kleinere Mängel, was insbesondere die Bundierung ab der Oktavlage bis zum letzten Bund betrifft. Hier wurde einfach nicht gründlich genug gefertigt bzw. nachbearbeitet, sodass die Bundstäbchen zum Teil an ihren Kanten scharfe Ecken haben. Ärgerlicher ist aber noch eher, dass solch unsauber abgerichtete Bünde eine optimale Saitenlage verhindern, was bei unserem Testinstrument auch leider der Fall war.
Angeliefert wurde uns die G&L Tribute Asat Junior II IA nämlich mit einer selbst für „Nur-Akkord-Spieler“ unerhört hohen Saitenlage. Bei dem Versuch, das Setting auf ein Maß zu bringen, das es auch erlaubt, jenseits des zwölften Bundes mit der linken Hand zu agieren, scheitert eben an den unterschiedlich weit herausragenden Bünden. Dauerhafte Abhilfe kann hier wohl oder übel nur das nachträgliche Bearbeiten durch einen Fachmann schaffen.
Intonation bzw. Bundreinheit sind bei unserem Testinstrument hingegen gut eingestellt, auch wenn es wegen der hohen Saitenlage im Auslieferungszustand nicht immer einfach war, Akkorde oder Voicings gerade in den Positionen jenseits des zwölften Bundes sauber zu intonieren. Hinzu kommt, dass es bei der Telecaster ohnehin schon traditionell recht eng am oberen Ende des Halses zugeht, denn so weit ausgesägt ist auch das Cutaway der G&L Tribute Asat Junior II IA nicht.
Ansonsten präsentiert sich der Hals mit seiner Sattelbreite von schlanken 41,5 mm aber als sehr griffiger Geselle, eben typisch Telecaster, die ihren Ruf als „bestbespielbare Gitarre überhaupt“ wohl nie loswerden wird. Die Halsrückseite wurde mit dem Body zusammen lackiert, was natürlich die Fans von unbehandelten Hölzern aufschrecken lässt, Stichwort „kleben“. Doch keine Sorge, das Finish erweist sich auch bei längerem Spielen als weitestgehend „haftfrei“, dazu aber mehr im nun folgenden Praxisteil.
Schade, dass die Bünde einen solchen Ärger machen. Gerade für junge Leute sind gelungene Seitenlagen meist eine Voraussetzung, um sie an der Gitarre zu halten …