Erwartungsgemäß präsentiert sich das Werkssetting unserer Testgitarre als eher dürftig, wie es bei vielen Fernost-Instrumenten der Fall ist. Doch mithilfe eines kleinen Inbusschlüssels lässt sich die Saitenlage durch das Drehen an den Saitenreitern recht schnell in Form bringen. Wer sich das nicht zutraut – der Händler des Vertrauens erledigt das sicher noch schnell und gratis vor dem Verkauf als Teil des Services. Danach aber überrascht das Instrument bereits unverstärkt mit einem knackig-drahtigen Grundsound und einem kräftigen Sustain, was bei den Komponenten Ahornbody und Ahornhals (samt Ebenholzgriffbrett) irgendwie auch zu erwarten war. Der Hals besitzt ein sehr schmales und für Heavy-Musiker typisches Profil und trotz des nicht weiter bearbeiteten Hals-Korpus-Übergangs lässt sich das Griffbrett auch dank des kräftig ausgesägten Cutaways bis zum letzten Bund hervorragend bespielen.
Die Ernüchterung auf diesen famosen, akustischen Einstand erfolgt dann leider nach dem Anschließen der Gitarre an einen Verstärker. Mit diesen Tonabnehmern tut man der Nighthawk Cantrell gar keinen Gefallen, denn der wunderbar spritzige, knackige und sustainreiche Grundsound der Gitarre wird nur eingeschränkt von den beiden Fernost-Pickups wiedergegeben. Als reine Humbucker betrieben funktionieren die Pickups schon recht bescheiden und zeigen ein sehr eingeschränktes Frequenzbild. Im Singlecoil-Modus verliert das Signal weiter an Ausdruck und Dynamik und vor allem stark an Lautstärke, sodass hier am Verstärker ein Nachregeln notwendig wird. Schade eigentlich, denn die akustische Grundsubstanz der G&L Tribute Superhawk Cantrell IV kann viel mehr, als es diese Pickups an den Verstärker rüberbringen.
Besten Dank für den Testbericht, vor allem für die drei Audios mit ‚Clean Picking‘. Als Standard-Sounds der Pick Ups sind die Klänge nicht einfach einzusetzen, aber für mich klingen sie als Effekt-Sounds interessant. Wirklich! :-)
@MidiDino Besten Dank ;)
@Stephan Güte Wie immer lernen wir: die Geschmäcker sind verschieden. Mir persönlich gefällt das Design der Gitarre sehr gut, ohne Schnörkel, unnötigen Verzierungen, Farbverläufen. Einzig der Druck auf der Kopfplatte – das Logo sieht aus wie: hier designt der Scheff, Katastrophe, die Signatur: überflüssig und das Superhawk der Rundung angepasst: ohjeh. Der Testbericht gefällt mir