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Test: Gamechanger Audio AUTO Reverb, Effektpedal

Stereo-Reverb mit innovativem Workflow

3. Dezember 2024

Test: Gamechanger Audio AUTO Reverb, Effektpedal

Das Gamechanger Audio AUTO Reverb ist ein Reverb-Effektgerät mit einigen Extras. Die AUTO-Serie umfasst neben diesem Reverb noch ein Delay- und ein Chorus-Pedal. Das Delay haben wir ebenfalls getestet. Alle drei Pedale können auf ganz besondere Weise moduliert werden, angepasst an die Spieldynamik und Tonhöhe oder den Sound, wodurch einzelne Effekte erzeugt werden.

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Gehäuse, Potis und Schalter des Gamechanger Audio AUTO Reverb

Das Gamechanger Audio AUTO Reverb hat ein 600 g schweres und massives, schwarzes Metallgehäuse mit den Maßen 97 x 150 x 75 mm (B x T x H). Die Form des Gehäuses wirkt erst mal etwas futuristisch und ist neuartig und ungewohnt.

Die beiden Fußtaster sind klickfrei und sehr robust. Sie aktivieren den Reverb-Effekt mit dem rechten Taster und die eingehenden sowie ausgehenden CV-Signale mit dem linken Fußtaster. Die weiße Beschriftung auf schwarzem Untergrund beziehungsweise schwarze Schrift auf weißem Untergrund in der oberen Hälfte des Effektgeräts ist gut ablesbar.

Alle zehn Potis bestehen aus schwarzem Kunststoff, sind geriffelt und haben eine weiße Markierung. Der grundlegende Reverb-Sound wird mit vier der sechs großen Potis eingestellt: Level, Tone, Decay und Filter. Die Potis sind aufgrund des Gehäuse-Designs sehr gut zu erreichen. Die vier kleineren Potis sind den jeweils über ihnenliegenden Potis zugeordnet. Sie haben in der Mitte eine Rasterung und regeln den Anteil der Modulation – entweder in der positiven oder negativen Range. Die unteren beiden Potis regeln den Anteil von Dynamics und Pitch, der durch die Spielweise beeinflusst wird.

Gamechanger Audio AUTO Reverb Effektpedal

Die Einbuchtung in der Mitte ist des Gamechanger Audio AUTO Reverb ist absolut praktisch, da hier die Patch-Buchsen untergebracht sind.

Die beiden kleinen Schiebeschalter darunter stellen die Hüllkurve der Dynamics ein und wählen, ob der Pitch durch die Tonhöhe, den Sound oder per V/Oct. gesteuert werden soll.

Im „Patch-Tal“ sind acht Patch-Buchsen installiert. Die vier Input-Buchsen sind den vier Hauptpotis zugeordnet. Jeweils eine LED zeigt den Anteil der Modulation in zwei Farben für positive und negative Signale an. Sowohl für den Dynamics-Tracker als auch für den Pitch-Tracker sind jeweils zwei Patch-Output-Buchsen vorhanden. Per Wahlschalter können hier die Modi Sum, Ext oder Alt ausgewählt werden. Zwei kleine dreifache Schiebeschalter stellen den Stereoanteil und den Reverb-Algorithmus ein. Zur Auswahl stehen Plate, Spring und Hall.

Zwei lange LED-Streifen zeigen den Anteil der Modulation und des Signals an. Sie dienen auch der Kalibrierung des Pedals. Hier ist gut zu erkennen, wann die Modulation einsetzt. Zwei weitere kleine LEDs zeigen den Status des Pedals an.

Die Stirnseite beherbergt einige Buchsen. Links und rechts sind jeweils zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen aus Kunststoff für das Audiosignal angebracht. Das Effektgerät kann als Stereoeffekt genutzt werden. Alternativ kann für die Stereonutzung auch ein TRS-Stereokabel in die R-Buchse gesteckt werden.

Mit einem kleinen Schalter kann zwischen Instrument-, Line- oder Eurorack-Level gewählt werden. Der gegenüberliegende Schalter ist dem Level-Poti zugeordnet und schaltet zwischen In, Wet Only oder Mix.

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Für das Tracking des Effektgeräts sind zwei 3,5 mm Buchsen mit der Beschriftung „Track In/Input“ und „Track Out“ vorhanden. Hier kann das cleane Gitarrensignal eingespeist werden, damit das Reverb-Pedal optimal trackt. Über die Output-Buchse können weitere Pedale aus der AUTO-Serie gesteuert werden.

Eine weitere 3,5 mm Buchse dient als Eingang für MIDI- und Clock-Signale. Für die Stromversorgung ist eine 9 V Netzteilbuchse vorhanden. Das Effektpedal benötigt mindestens 250 mA. Über die danebenliegende USB-C-Buchse kann das Pedal ebenfalls mit Strom versorgt werden – in diesem Fall mit 5 V und mindestens 500 mA. Über die USB-C-Buchse werden auch Firmware-Updates geladen und sie dient als USB-MIDI-Eingang. Hier wurde komplett platzsparend gearbeitet, und kein Millimeter wurde verschwendet. Die USB-Buchse ist sogar hochkant positioniert.

Gamechanger Audio Effektpedal

Die Bodenplatte ist komplett flach, hier können die mitgelieferten Gummistreifen aufgeklebt werden. Alternativ kann natürlich Klettband angebracht werden.

Das Gamechanger Audio AUTO Reverb wird in einem Pappkarton mit einer zweiseitigen Gebrauchsanleitung geliefert. Hier ist alles aufgedruckt, was das Pedal kann. Ein Viertel ist sogar für Patch-Beispiele und Sicherheitshinweise vorgesehen. So komplex kann das Pedal also nicht sein. Und in der Tat ist das meiste selbsterklärend. Und vieles kann durch Ausprobieren herausgefunden werden.

Für das Patchen sind im Lieferumfang noch sechs stoffummantelte Patch-Kabel in Grau und Schwarz in verschiedenen Längen dabei. Eine Splitterbox mit einem 6,3 mm Eingang und einem 6,3 mm Ausgang ist für das Abzweigen des cleanen Signals gedacht. Vier Patch-Kabel können hier eingesteckt werden, die Box sollte man vor dem ersten Effektpedal platzieren, um für das AUTO-Pedal ein perfektes Signal zu haben.

Das Gamechanger Audio AUTO Reverb in der Praxis

Auch wenn ich die Optik des Pedals anfangs für mich etwas ungewohnt war, finde ich sie nach einer kurzen Testphase wirklich ansprechend. Alleine schon, weil hier wirklich viele Elemente absolut platzsparend untergebracht wurden. Und trotzdem sind alle Potis perfekt erreichbar.

Auch hier sei gesagt, dass das AUTO Reverb weit mehr zu bieten hat, als die drei vorhandenen Reverb-Algorithmen zunächst suggerieren. Mit Plate, Spring oder Hall stellt man nur den Grund-Sound des Reverbs ein. Die Grund-Sounds sind vollkommen gut designt und bieten eine gute Basis für die Modulation. Im Vergleich zu anderen Reverbs fehlt hier vielleicht zunächst ein wenig Feenstaub. Diese vermeintliche Einfachheit des Sounds ist für das Konzept des Effektgeräts aber wichtig, da man die spannenden Elemente erst selbst hinzufügt.

Mir persönlich gefällt der Hall-Algorithmus am besten – allein schon, weil hier ein ordentlicher Reverb-Teppich erzeugt wird, mit dem man gut arbeiten kann. Plate ist etwas klarer und klingt authentisch. Der Spring-Algorithmus hat einen Drip, das richtige Scheppern fehlt hier allerdings etwas.

Mit Level und Decay kann dann der gewünschte Effektanteil justiert werden. Via Tone und Filter kann man den Effekt klanglich sehr gut abstimmen. Damit kann die Plate auch etwas entschärft werden. Soweit ist der Ablauf auch von anderen Reverbs bekannt. Es klingt gut, aber ein Pedal aus dem Hause Gamechanger Audio würde sich hiermit nicht zufriedengeben und so beginnt der Spaß hier erst so richtig.

Gamechanger Audio AUTO Reverb Test

Das Gamechanger Audio AUTO Reverb bietet eine Vielzahl von Anschlüssen, da muss man sich erst einmal intensiv einarbeiten

Die dynamische Modulation des Reverb-Effekts und die Möglichkeit, den gewünschten Sound individuell einzustellen, ist die große Stärke des Effektpedals. Denn die Anteile der Modulation können so präzise justiert werden, wie man es bisher noch nicht gekannt hat.

Der besondere Workflow des Gamechanger Audio AUTO Reverb

Für ein optimales Ergebnis sollte das Pedal mit dem jeweiligen Instrument kalibriert werden. Hierfür muss man einfach den AUTO-Taster gedrückt halten und kräftig in die Saiten hauen. Dieser Wert wird bis zum erneuten Kalibrieren gespeichert. Der Klangcharakter der Gitarre wird bei diesem Prozess ebenfalls analysiert.

So ist es beispielsweise möglich, den Reverb-Effekt nur beim Spielen der hohen Saiten zu aktivieren. Man kann einen Ton einstellen, der die Grenze darstellt. Spielt man nun Akkorde auf den tiefen Saiten, hört man den unbearbeiteten Sound – wahlweise auch mit ein bisschen Reverb. Schlägt man die hohen Saiten an, ertönt je nach Einstellung eine Reverb-Wand, die lange ausklingt. Diese Einstellung ist natürlich auch andersherum möglich.

Dynamisch zuweisbar sind Level, Tone, Decay und Filter. Mit den kleinen Potis wird der Anteil der dynamischen Beeinflussung eingestellt. Zusätzlich kann mit den Patch-Kabeln die CV unterschiedlich zugewiesen werden.

Und schon wird aus dem normalen Reverb-Sound ein dynamischer Spielpartner. Toll ist es auch, wenn man den Reverb-Anteil per Tone-Poti der Gitarre aktiviert oder steuert. So viel Spaß hat wahrscheinlich noch kein Reverb-Pedal gemacht. Man kann die Intensität an den Song anpassen und die betonten Elemente mit Effekten versehen. Das macht das Spielen wirklich ausdrucksstark. Die LEDs geben dabei immer einen guten Überblick, wann die Effekte moduliert werden.

Etwas schade ist, dass das Tone-Poti am Eingang des Reverbs liegt. Die ausklingenden Trails können damit also leider nicht beeinflusst werden. Aber an dieser Stelle greift dann das Filter-Poti ein, das am Ausgang liegt.

Workflow Gamechanger Audio

Der Workflow des Gamechanger Audio AUTO Reverb erfordert ein wenig Einarbeitungszeit – aber es lohnt sich

Wer lieber eine traditionelle Modulation wünscht, kann externe LFOs, Envelopes oder sogar Sequencer anschließen. Aber ein modulierter Hall im Sinne eines Neunaber-Wet-Reverbs ist leider nicht möglich. Moduliert werden können beim AUTO-Reverb nur die vorhandenen Parameter, dieser ist hier nicht vorhanden.

Mit den unterschiedlichen „Dynamics“ können Fast, Rise oder Gate eingestellt werden. Entsprechend der gewählten Hüllkurve verändert sich das Verhalten des Effekts. So können auch langsam einsetzende Reverbs erzeugt werden.

Mit dem Pitch-Poti kann je nach gewähltem Modus Unterschiedliches erzeugt werden. Im Note-Modus kann die gewünschte Ausgangsnote eingestellt werden. Je nach Einstellung des Pitch-Potis werden dann ansteigende oder abfallende CV beim Spielen erzeugt. Sie liegen an den beiden Pitch-Ausgängen an und können nach Belieben gepatcht werden – übrigens natürlich auch auf andere AUTO-Pedale von Gamechanger Audio.

Im Tone-Modus wird der Sound der Gitarre als Ausgang genommen. Ein hellerer oder dunklerer Sound, je nach Spielweise und Tone-Poti der Gitarre, erzeugt dann die entsprechenden Veränderungen des Reverbs.

Im V/Oct-Modus erzeugt die Ausgangsnote 0 V. Mit dem Pitch-Poti kann ein Bereich von 1 V/Oct. in der Mittelstellung, 0,2 V/Oct. mit zugedrehtem Poti und 6 V/Oct. mit ganz aufgedrehtem Poti generiert werden. Spielt man nun unterschiedliche Noten, werden entsprechende CV-Werte ausgegeben.

Die Geschwindigkeit des Trackings ist ebenfalls einstellbar. Vom ganz klaren Tracken bis zu Glide-Effekten ist hier alles möglich.

Das AUTO-Reverb erzeugt Trails, sie können aber auch abgestellt werden. Drückt man beide Fußtaster gleichzeitig, aktiviert man den Infinity-Modus.

Über den MIDI-Input können sämtliche Parameter auch per MIDI gesteuert werden. Aber die interne Modulation sollte eigentlich zunächst ausreichend Möglichkeiten bieten.

Presets sind natürlich aufgrund des modularen Systems nicht möglich, aber mit dem Stereo-Schalter kann in drei Stufen das Stereobild erweitert werden.

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Fazit

Das Gamechanger Audio AUTO-Reverb bietet wirklich einiges. Sicherlich kann es auch ganz normale Spring-, Plate- und Hall-Effekte erzeugen, die ebenfalls gut klingen. Aber richtig spannend wird es, wenn man die Modulation der Intensität der Parameter durch die Tonhöhe der gespielten Töne oder den Sound erzeugt. Die auf diese Weise generierten CV lassen sich per Patch-Kabel zuordnen, die Modulationstiefe kann pro Parameter individuell per Poti eingestellt werden.

Man spielt vollkommen anders als mit bisherigen Effektgeräten. Das heißt aber auch, dass man eine gewisse Eingewöhnungsphase benötigt. Mit der Zeit ändert sich auch die eigene Interaktionsweise mit dem Pedal. Und für den Einstieg sind hilfreiche Patch-Ideen in der Gebrauchsanleitung abgedruckt. Von hier aus kann nach Belieben experimentiert werden.

Presets sind natürlich nicht möglich, da das Pedal mit seinen Patch-Kabeln immer wieder neu verschaltet wird. Aber das macht es etwas übersichtlicher, weil man immer nachvollziehen kann, was man gerade miteinander verbunden hat. Das Gamechanger Audio AUTO-Reverb, ein ausdrucksstarkes Reverb mit einem schlichten Namen, ist ein Gerät, das zum Experimentieren auffordert.

 

Plus

  • innovative Idee und neuer Workflow
  • dynamische Modulation der Parameter
  • platzsparendes, praxisgerechtes und robustes Design

Preis

  • 272,- Euro
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