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Test: Gemini G4V, DJ-Controller

(ID: 69619)

Ausprobiert: Mixer und Klang

Der Klang des verbauten 192 kHz / 24-bit Audiointerfaces ist klar und druckvoll ohne Verzerrungen oder Spitzen, der mitgelieferte Asio-Treiber liefert gute Werte ohne hörbare Latenzen. Auch der Kopfhörerausgang ist gut. Also insgesamt genau das, was man von einem derartigen Interface erwarten darf, gut so.

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Das Vorhandensein des Booth-Outs und des doppelten Masters (balanced und unbalanced) wurde zwar schon erwähnt, soll aber trotzdem noch einmal gewürdigt werden. Der 3-Band-EQ (mit Mittenrasterung) klingt ordentlich und hat in der Summe dann eine Killfunktion. Bedeutet: Dreh ich alle drei auf null, ist Ruhe. Der Höhenregler scheint  mir  etwas dünn: Hier hätte ich mir noch ein bisschen mehr gewünscht. Frequenzen sind keine angegeben, so dass auch nicht ersichtlich ist, was denn eigentlich zu hören sein soll.

Umso extremer geht dann aber das Filter (Bandpass) zu Werke, das getrennt für jeden Kanal vorhanden ist. Da reicht das Spektrum dann von „leise Töne tief unten aus dem Abflussrohr“ bis hin zu „Pfeifen, hochfrequent“. Eine ganz nette Spielerei, die man aber nicht überstrapazieren sollte.

G4V-6-Filter

Vorbildlich die Abhörfunktion: Ein Kopfdruck auf den (dann) beleuchteten Button des Kanals und der ist dabei. Der Cue/Mix-Regler sitzt dann auch genau, wo er hingehört und ist schnell erreichbar.

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Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang auch, dass der G4V einen Slip-Modus besitzt. Das bedeutet, dass die eigentlich Wiedergabe unhörbar im Hintergrund weiterläuft, während man mit zeitbasierten Effekten wie Scratch oder Loops herumspielt. So bleibt die Wiedergabe des Songs immer im richtigen Timing – eine schöne Sache, die nicht viele Geräte bieten.

Die Konkurrenz

Das Gemini G4V spielt ausstattungstechnisch in einer Liga mit Controllern wie dem Pioneer DDJ-SX, bei dem man sich auch einiges abgeschaut zu haben scheint. Sachen wie der Slip-Modus, die acht Pads, Loop-Rolls – das alles sind Features, die sich auch beim mehr als doppelt so teuren Kollegen von Pioneer finden. Der allerdings die Serato-Software mitbringt und zusätzliche kleine nützliche Features, wie Slice-Modus, Needle Search oder den Channel-Fader-Start. Ob das aber nun auch die Mehrkosten von 600,- Euro rechtfertigen, bleibt fraglich.

Bei den Vier-Deck-Controllern ist Gemini mit seinem Preis von 400 Euro dann kampflos günstig: Der Pioneer liegt – wie gesagt – bei fast 1.000 Euro, der Traktor Kontrol S4 MKII kommt auf knapp 800 Euro, der Numark NS7 MKII sogar auf fast 1.200 Euro. Einzig das CMD Studio 4a von Behringer liegt mit einem Straßenpreis von etwa 210 Euro noch unter dem G4V-Preis – hat dafür aber auch deutlich weniger zu bieten. Der G4V ist also in seiner Preisklasse konkurrenzlos.

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Fazit

Für rund 400,- Euro gibt es hier eine Menge Hardware mit vielen durchdachten Detaillösungen und Features – und das alles in einem äußerst stabilen Gehäuse. Hier und da gibt es noch Verbesserungsbedarf: Die Fader sind nicht die Krönung der Schöpfung und die mitgelieferte Software ist eher eine nette Dreingabe, die man möglichst schnell durch eine bessere Lösung ersetzen sollte. Und vielleicht könnte man dann auch noch solche Sachen wie einstellbare Fadercurve für den Crossfader oder Auto-Talk-Over für das Mikro mit einbauen. Aber das Gesamtpaket stimmt, vor allem zu dem Preis: Für ein paar Features mehr und etwas bessere Software zahlen wir bei Pioneer gleich 600,- Euro mehr. Wer nur die Hälfte davon in eine gute DJ-Software investiert und auf ein paar Extras verzichten kann, ist hier wirklich sehr gut bedient. Wer einen günstigen Vier-Deck-Controller sucht, sollte den G4V beim Antesten nicht vergessen.

Plus

  • stabiles Gehäuse
  • mit großen Reglern und viel Platz zum Arbeiten
  • fast alle Aktionen hardwareseitig ausführbar
  • dezente, aber informative Beleuchtung der Buttons
  • gute Cue- und Loop-Funktionen
  • 192 kHz / 24 Bit Audiointerface
  • guter Klang
  • je acht Multifunktionspads pro Seite
  • extrem große, touch-sensitive Jogwheels
  • für alle 4 Kanäle je eine Pegelanzeige plus Master
  • Booth Out
  • Master Out XLR und Cinch
  • Bandpass-Filter zum Spielen
  • 100 mm Pitchfader mit Keylock
  • Slip-Modus

Minus

  • Fader etwas wacklig
  • Power-Anschluss nicht wirklich vertrauenswürdig
  • Oberfläche des Jogwheels ist etwas rutschig
  • mitgelieferte Software nur eine nette Zugabe

Preis

  • Straßenpreis: 399,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Martin McFly

    Hallo, Ich finde den ausf. Bericht gut, aber bitte, was soll denn Deine Meinung, die Software ist eine nette Dreingabe, mehr nicht ??? Ich selber lege seid über 20 Jahren als DJ auf, und arbeite seid 7 Jahren prof. mit VDJ, habe Serato und Traktor ebenso wie Serato Itch u. Serato DJ. Viele Kollegen legen im Club Bereich mit Serato / Traktor auf, speziell Black DJs wegen der Latenz ( Serato ) Aber : – -> meine lieben Tester, StudioDJs etc….. 1. nicht jeder DJ scratcht und sampelt wie ein Irrer ! 2. Wenn Ihr ( wie immer ) VDJ schon so bescheiden und schlecht hinstellt, dann würde ich mir mal einen DJ Software Test wünschen, auf denen die Vor- und Nachteile einer DJ Software aufgeführt werden, aber dann bitte nicht von jemandem der in einem Underground Club oder Geburtstags Fete auflegt !!! Hier bei Amazona arbeiten ja mehrere Leute mit Traktor, aber was bitte kann den Traktor besser ?? Ok, VDJ ist noch ein bisschen bunt, wird sich aber auch mit der Version 8 ändern.( Ent. gute Skins gibt es bei VDJ in der PRO Version ) Aber lassen wir die Benutzeroberfläche einmal aus dem Spiel, von der Einrichtung bis zur Nutzung, Anlegung der Ordner, Belegung eines Kontrollers etc… läuft bei VDJ alles einwandfrei und flüssig. Beispiel: PIO 2000 Nexus, ich arbeite mit den seid etwa einem Jahr, Treiber aufgespielt, Midi belegt, ausgewählt und… LÄUFT !!! In grossen wie in kleineren Discotheken kann ich Mixen. sampeln, usw…. können die beiden anderen DJ Software das besser ?? Serato unterstützte Midi bei vielen Playern und Kontrollern bis vor kurzem gar nicht. VDJ ist auch nicht an eine Soundkarte gebunden ( achso, für die Traktor User bei Euch, benutze u.a. Native Instruments 8 :-) ) Ich selber finde die Oberfläche von Serato sehr gelungen, aber Crates und Ordner anlegen usw.. ist immer noch extrem schlecht gelöst, was mir auch viele Kollgen bestätigen, und das sind keine No Name DJs. Also seid doch bitte so nett und bewertet Traktor und Serato nicht immer in den höchsten Tönen, arbeitet erstmal eine lange Zeit mit VDJ, und dann könnt Ihr nach einem ausf. Test auch dies konstr. bewerten ! Zurück zum Kontroller, der Hardwaretest ist gut, wobei das Teil wohl in die Liga: NICHT PROFI Kontroller gehört, macht nix, Als Semi Kontroller ist er günstig. ( Ich arbeitete ein Jahr mit einem Denon 6000, der war deutlich teurer, aber Top Verarbeitung ) So, nun hoffe ich mal das demnächst ein DJ Software Test unvoreingenommen bei Amazona erscheint, VDJ8 wird demnächst erscheinen, und dann erwarte ich einen ausf. Bericht, Vor und Nachteile …etc… mit Traktor , SeratoDJ usw….. das würde bestimmt viele User interessieren.. Ich wünsche dem gesamtem Team ein frohes neues Jahr und weitere gute Berichte LG M.

    • Profilbild
      m.steinwachs RED

      @Martin McFly Die Bemerkung zum VDJ bezog sich in dem Fall nicht auf die Vollversion, sondern auf die mitgelieferte Lite-Version. Die der Hardware nur recht entfernt gerecht werden kann. Dass die Vollversion da wesentlich mehr drauf hat, ist klar.

      Aber natürlich spielen bei der Vorliebe (oder Abneigung) einer DJ-Software auch immer ganz subjektive Aspekte eine Rolle, davon nehme ich mich auch als Tester nicht ganz aus. Der eine kann eben mit Software A besser, der andere mit B. Das ist dann auch zuweilen wie die Diskussion, ob nun McDonald oder Burger King die besseren Pommes macht ;)

      Aber die Idee mit einem grundsätzlichen Vergleichstest von DJ Software greifen wir sicher mal auf – danke für den Vorschlag! Auch Dir ein frohes neues Jahr, weiterhin viel Spaß beim Lesen unserer Berichte und natürlich auch bei den anschließenden Diskussionen – gerne auch kontrovers.

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