USB-Media Player und Software Controller.
Heute im Amazona.de Testlabor: der brandneue Gemini GMX. Der Hersteller fiel bisher vor allem durch umfangreich ausgestattete Mittelklasse- und Einsteiger-Modelle im Controller-Markt positiv auf. Nun darf es aber ein wenig mehr sein. Der Gemini GMX kommt als Controller für gängige DJ-Software und ebenfalls mit einer Standalone-Funktion als Media Player für USB-Datenträger daher, so dass sich der Käufer, sofern er denn möchte, tatsächlich vom Laptop verabschieden kann und nur noch seine USB-Sticks für den nächsten Gig dabei hat. Kennen wir schon? Natürlich, die Idee ist nicht neu und somit muss sich der GMX einer breiten Konkurrenz stellen und dafür hat ihn Gemini in ein robustes, schwarzes Kunststoffgehäuse gesteckt, das ein Zwei-Deck plus Mixer Layout bietet – und das zu einem wirklich günstigen Preis von 399 Euro. Das Ganze ist mit Maßen von circa 50 mal 30 Zentimetern schon ziemlich kompakt und leicht zu transportieren. Da man größtenteils auf Metall verzichtet hat, spielt auch das Gewicht mit und man hat mit dem GMX, inklusive externem Netzteil, gerade mal knapp 4 Kilogramm im Rucksack.
Die Verarbeitung des Controllers ist gelungen, man hat nicht das Gefühl, mit einem günstigen Einsteigergerät zu arbeiten. Alle Bedienelemente sitzen fest an ihrem Platz und liegen gut in der Hand. Erst wenn man genau hinsieht wird klar, wie man als Hersteller zu einem so günstigen Preis kommt. So wirkt die matte, angeraute Oberfläche des GMX sehr hochwertig, beim Bedrucken jedoch sind an einigen Stellen die Räder der Beschriftung durch die Beschaffenheit der Oberfläche etwas ausgefranst. Optisch nicht unbedingt Oberklasse, tut aber nichts zu Sache für die eigentliche Funktion. Ansonsten ist Gemini durch die Kombination des dunklen Gehäuses mit blauer Beleuchtung eine durchaus angenehme und – wie schon gesagt – hochwertige Optik gelungen.
Beginnen wir die genauere Betrachtung mit den Anschlüssen am Gemini GMX. Als Ausgänge für den Master bieten sich direkt zwei mögliche Varianten, denn dieser ist einmal als XLR- und einmal als Cinch-Pärchen vorhanden. Eine gute Idee, denn so lässt sich der GMX auch ohne weiteres Mischpult direkt an einer Endstufe betreiben. Auch an einen regelbaren Booth-Ausgang für eine Aufnahme-Möglichkeit oder natürlich das obligatorische DJ-Monitoring-System wurde an dieser Stelle gedacht. Sehr gut.
Weiter geht es mit einem frontseitig platzierten Kopfhörerausgang, direkt nebenan und ebenfalls im Klinkenformat: ein regelbarer Eingang für ein Mikro. Und das war es dann auch schon. Keine weiteren Eingangsmöglichkeiten. Leider, möchte man sagen, denn ein weiterer Cinch-Eingang, zum Beispiel für einen CD- oder Plattenspieler, würde dem Gemini GMX gut stehen und in seiner Form als Standalone-Lösung einen deutlichen Mehrwert geben. Wer also CDs möchte, der muss zum größeren Bruder GMX Drive greifen, der direkt zwei CD-Laufwerke mitbringt. Zur Kommunikation mit den USB-Medien steht ein Steckplatz mitten auf dem Controller und ein weiterer an der Rückseite zur Verfügung. Ebenfalls an der Rückseite befindet sich ein weiterer USB-Anschluss zur Verbindung mit einem PC oder Mac, also zur Steuerung einer DJ-Software.
Vielen Dank für den Test.
Eine Frage hätte ich allerdings zum Browser in der Standalone-Funktion:
Gibt es eine Möglichkeit dort nach BPM, Interpret oder sonstigem zu sortieren, oder müsste man dort den Umweg über Tracknamen gehen?
Gerade als All-In-One Lösung für Outdoor-Veranstaltungen bei denen man nicht sein bestes Equipment mitbringen möchte, fände ich den Gemini GMX für diesen Preis interessant.
@cortex91 Ich war einfach mal so frei und habe mir das Gerät bestellt um mir den Standalone-Modus genauer anzuschauen.
Insgesamt macht das Gerät wirklich einen wertigen Eindruck, jedoch ist der Standalone meiner Meinung nach nicht wirklich nutzbar:
Es können nur 3 Zeilen im Browser angezeigt werden. Diese sind NICHT sortierbar und spiegeln somit jeweils nur die Dateinamen in den Ordnern wieder.
Das größte Problem beim Playback von USB-Medien war aber meiner Meinung nach die deutlich spürbare Latenz beim Starten der Tracks. Es war wirklich sehr schwierig per CUE oder Play-Taste direkt zu beatmatchen.
Ich bin mir zwar nicht sicher ob dies eventuell an meinem 32 GB USB-Stick lag, aber für mich war alleine der nicht sortierbare Browser das KO-Kriterium.