Auf den zweiten Blick
Los geht’s. Schnell einen Track mit der Maus in den Player gezogen, und es kann direkt los gehen. Groove analysiert die Wellenform erstaunlich schnell und gibt nach wenigen Momenten den korrekten BPM Wert des Songs an. Sehr gut. „Groove“ ist kompatibel sowohl mit neuen als auch mit älteren Audioformaten und arbeitet deshalb mit MP3 und WMA ebenso problemlos und einfach wie mit OGG Vorbis oder Wave.
Die intuitiven Player lassen sofort nach dem Einschalten den ersten Übergang zu. Mit der Maus macht das natürlich auf Dauer keinen Spaß, obwohl alle Regler sauber auf Mausbewegungen reagieren. Es kann mit der Maus sowohl über das Jogwheel der Player gepitcht werden, als auch über Plus und Minus Buttons. Für normale Hintergrundbeschallung, das Befüllen einer Playlist und den ein oder anderen sauberen Übergang also völlig ausreichend. Allerdings ist mit der Maus nur eine Aktion gleichzeitig möglich, und spätestens beim Bedienen der Klangregelung des Mixers wird die Mausbedienung nervig und anstrengend. Deshalb bietet Groove zusätzlich eine sinnvoll vorbelegte Tastatursteuerung für alle wichtigen Funktionen und unterstützt auch einige MIDI-Controller, mit denen das Ganze natürlich erst richtig interessant wird. Belegungen sind bis jetzt für e-mix MP1200, Behringer BCD3000, Hercules DJ Console RMX, Vestax VCM-100 und Vestax VCI-100 vorhanden. Das Zusammenspiel mit einem VCI-100 funktionierte hierbei problemlos und wirklich gut. Ein Manko ist jedoch die feste Belegung unter Auslassung einiger Controller Funktionen. MIDI-Learn-Funktionen für individuelle Controller-Belegungen sind in Groove nämlich leider nicht vorhanden. Diese machen im digitalen DJing meiner Meinung nach aber erst den richtigen Reiz aus. Aber zurück zum Mix. Die Matching Anzeige unterstützt das Angleichen der Geschwindigkeit optisch, ist jedoch meist etwas ungenau und kann ein Vorhören in keinem Fall ersetzen. Dies haben andere Hersteller schon besser umgesetzt. Auf Wunsch gibt es eine Sync-Funktion für alle, denen das Angleichen der Track-Geschwindigkeit per Hand zu anstrengend ist, und sogar eine Automix- und Autoplay-Funktion, die vor allem für Hintergrund-Beschallungsaufgaben interessant ist, da sie aus einer Musikdatenbank unterbrechungsfreie Musikbeschallung garantiert. Die Zeit der Fades zwischen den Liedern kann hier frei eingestellt werden, synchron sind die Übergänge dann allerdings nicht. Die gekrümmte Aussteuerungsanzeige ist etwas gewöhnungsbedürftig, allerdings gut abzulesen, ebenso ist die aktuelle Abspielposition in der Trackübersicht immer gut zu erkennen.
Die Effekte, die dem DJ bei Groove zur Verfügung stehen, sind durchaus geeignet, um einen Mix interessanter zu machen, auch wenn es qualitativ sicher hochwertigere Algorithmen gibt. Die Effektwerte lassen sich dabei sehr genau in der Anzeige ablesen. Vor allem der Phaser klingt gut, beim Delay hätte ich mir eine Funktion zur Synchronisierung gewünscht, mit Werten in Millisekunden kann man meist schlecht hantieren in einem Mixset. Der Klang geht aber, hat man eine sinnvolle Einstellung gefunden, voll in Ordnung. Reverb und Phaser stehen dem etwas nach sind aber für kurze Effekteinstreuungen durchaus geeignet. Hier könnte bei einem Update noch etwas nachgebessert werden. Ein intuitiverer Zugang zur Effektsektion und deren Einstellungen würde auch Einsteigern den Umgang erleichtern.
Systemanforderungen:
Windows XP
Pentium 4, 1,3 GHz
256 MB RAM
15 MB freier Festplattenspeicherplatz