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Test: Genelec 6010A + 5040A

(ID: 2601)

WYRG (What You Really Get)

Die Kompaktlautsprecher 6010A werden einzeln angeboten. Eine paarweise Selektion gibt es nicht, ebenso wenig ein „Bundle-Package“ in Verbindung mit dem separat erhältlichen Subwoofer 5040A.

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Für 400 Euro hat man somit ein Paar Kleinlautsprecher im Genelec-Look daheim, in weiß, schwarz oder auch silbergrau, wie unser Testpärchen. Legt man den gleichen Betrag hinzu, wird der Bassbereich in wiederum beliebiger Farbe erweitert. Für weitere 600 Euro nennt man eine kleine Genelec-Surroundabhöre sein eigen.

Jede 6010A ist unabhängig zu betreiben, bringt also ihre eigene Verstärkersektion mit, mit je 12 Watt elektrischer Leistung für Hoch- und Mitteltöner. Die Frequenzverläufe sind elektronisch begradigt, zum Feinabgleich durch den Hersteller existieren winzige Abgleichpotentiometer auf der Rückseite: Wie bei „richtigen Monitoren“ also und ganz anders als beim Multimedia-Set vom Kaffeehöker. 

Auspackorgie am Audioserver: Die Weinflaschenkartons...

Auspackorgie am Audioserver: Die Weinflaschenkartons…

...und ihr Innenleben. Unter dem Tisch lauert bereits der Subwoofer, dessen Karton und Umkarton....

…und ihr Innenleben. Unter dem Tisch lauert bereits der Subwoofer, dessen Karton und Umkarton….

...dann so aussehen. Auf dem Tisch noch Tütchen mit Anschlußkabeln. Da hat man ordentlich was auszupacken und einzulagern.

…dann so aussehen. Auf dem Tisch noch Tütchen mit Anschlußkabeln. Da hat man ordentlich was auszupacken und einzulagern.

Weiterhin gibt es aktuelle Genelec-Technologie: Ein gegossenes, akustisch optimiertes Aluminum-Gehäuse aus zwei Halbschalen mit von innen verschraubten Chassis,  eine Metallkalotte für die Höhen und einen 3 Zoll-Konus für die Mitten und Tiefen. Die Trennfrequenz liegt bei hohen 3 kHz, ähnlich wie bei einem Dreiwege-System also.

Auf der Rückseite gibt es, ähnlich wie bei schutzisolierten HiFi-Geräten der Klasse II, einen zweipoligen Netzanschlußstecker und einen Cinch-Eingang.

Ein kleines, bei einem meiner Exemplare leider etwas kratziges Potentiometer dient der Anpassung an den Ausgangspegel der Signalquelle. Dank seines eingeschränkten Regelbereiches geht dies sehr genau. Ferner existiert eine dreistufig schaltbare Absenkung für den Tiefbass. Ein zusätzlich schaltbares „Desktop“ Notch-Filter bewirkt eine Kerbe im Frequenzganz bei rund 200 Hz; in diesem Bereich führt der reflektierte Schall einer Tischplatte zu einer ungewünschten Basserhöhung. Dieses Problem gibt es auch bei Nahfeldmonitoren, die auf einem Mischpult platziert sind, nur sind die Problemfrequenzen meist niedriger.

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Die Vielzahl der Anpassungsmöglichkeiten und die praxisgerechte Ausführung verdeutlichen das ernste Ansinnen des Herstellers, einen echten „Desktop-Monitor“ zu entwickeln, dessen besondere Eigenschaften in der ausführlichen, englischsprachigen Bedienungsanleitung kompetent beschrieben werden.

Allein die Lautsprechergehäuse verdeutlichen eindrucksvoll, wie Genelec potentielle Wettbewerbsvorteile als Großserienhersteller einzubringen versteht. Die Konstrukteure nutzen konsequent sämtliche Gestaltmöglichkeiten, die ein derartiges Gußgehäuse bietet, und haben geschickt akustische Elemente, wie etwa das Reflexrohr, einen Waveguide vor dem Hochtöner, aber auch Schalter, Anschlüsse und Kontroll-LEDs integriert. Das Gehäuse besteht wörtlich aus einem Guss. Die Verarbeitungsqualität ist exzellent.

Der Subwoofer ist ein „nach unten blasender Eierkopf“, dessen Schale ebenfalls aus einer Aluminiumlegierung besteht. Das überrascht besonders in Anbetracht des nicht mehr wirklich kleinen Anmutung des Gehäuses mit einem Durchmesser, der dem einer Langspielplatte entspricht. Durch Verstrebungen im Inneren klingt das Riesen-Ei aber nicht etwa glockig, sondern verhält sich beim „Anklopfen“ sehr resonanzarm. Die nach oben eierige Formgebung verhindert eine Zweckentfremdung als Blumenuntersetzer und vermeidet gerade in den Sommermonaten sehr effizient einen möglichen Impact von Gießwasser und Düngemittel. Es ist also auch nicht damit zu rechnen, dass der Subwoofer über die Jahre an Volumen zulegt.

Tatsächlich findet man beim Kauf eines Subwoofers aber noch einen „Ableger“ im Karton. Bei genauerem Hinsehen handelt es sich um einen Lautstärkesteller für den Desktop, wiederum aus schwerem Alu-Guss, der mit einem Miniklinkenkabel an die Mutterpflanze angedockt wird. Das ist nicht nur niedlich, sondern auch überaus praktisch.

Der Subwoofer gehört auf eine weitgehend schallharte Oberfläche, die einen akustischen Bandpasseffekt bewirkt. Auch Auslegeware stellt kein Problem dar im Bereich dieser Wellenlängen. 

Auch der 5040A wird über ein Eurokabel an das Stromnetz angebunden. Probleme mit Brummen durch Erdschleifen sind also auszuschließen. Das gesamte Lautsprechersystem hängt allein an der Masse der Audioquelle, die im Falle von Soundkarten in aller Regel mit dem Schutzleiter des PC verbunden ist.  

Unter der Schale lauert ein 165 mm Tieftöner, der laut Hersteller an einer 40 Watt-Endstufe betrieben wird, und dessen rückwärtiger Schall über einen Bassreflexkanal abgeben wird.

Auch der Tieftöner besitzt einen schaltbaren Bass Roll-Off und sogar zwei kleine Schalter zur Phasenkorrektur. Ferner existiert die Möglichkeit des Durchschliffes von bis zu 5 Monitorsignalen, deren Pegel mit einem Hochpass unterhalb von 85 Hz reduziert wird.

Im Beispiel der 6010A wäre dies bereits die dritte Eingriffsmöglichkeit auf den Pegel tiefer Frequenzen. Da an den Kompaktmonitoren aber eben kein echter Bass Roll-Off existiert, ist diese Form der Durchverkabelung über den Subwoofer sozusagen Pflicht.

Das ist auch bei preiswerten 5.1-Systemen so, die aber aus Kostengründen sämtliche Endstufen im Subwoofergehäuse vereinen.

6040A mit Ein-/Ausschalter, Steckverbindern, Mäuseklavier, Potis zum Feinabgleich, Pegelsteller. Rechts unten: Der Lautstärkeregler im Baby-Subwooferlook.

6040A mit Ein-/Ausschalter, Steckverbindern, Mäuseklavier, Potis zum Feinabgleich, Pegelsteller. Rechts unten: Der Lautstärkeregler im Baby-Subwooferlook.

Mit der Vielzahl von Filtern und Pegelstellern kann und sollte man sich eine zeitlang beschäftigen. Die übersichtliche, ebenfalls nur englischsprachige Anleitung liefert wertvolle Empfehlungen zur Aufstellung und Entzerrung.

Nach dem Auspacken stehen sämtliche Mäuseklaviere in einer sinnvollen Default-Position, die Lautstärkesteller der Monitore in Maximalposition und der des Subwoofers auf 12 Uhr, und damit kann man erst einmal gut loslegen. Sie können das Set also gefahrlos auch weniger audiointeressierten Menschen unter den Christbaum legen, ohne Gefahr zu laufen, bereits am Morgen des ersten Weihnachtstages aus dem Bett geklingelt zu werden.

Gerade für den weniger geschulten Blick wirken diese Lautsprecher wie ein dezent gestaltetes, aber eben doch „normales“ Multimediaset: Die Formgebung der Halbschalen mit einer deutlich sichtbaren, umlaufenden Kante in der Farbe silbergrau: Ja, das alles sieht nach gut verarbeitetem, aber schnödem Kunststoffspritzguss aus. Ist es halt nicht. Somit sind die Genelec sehr geeignet für Freunde des dosiert zur Schau gestellten Understatements oder eben schlicht als kleine Überraschung.

Denn diese Lautsprecher können weit mehr, als sie rein äußerlich versprechen.

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