Das Handbuch ist übrigens gut geschrieben und gibt auch Einsteigern Tipps zur richtigen Aufstellung. Trotzdem ist mir jedoch nicht ganz klar geworden, weshalb ich in einer Surround-Umgebung alle fünf Lautsprecher durch einen einzigen Subwoofer leiten soll, ganz abgesehen vom ohnehin verfügbaren LFE-Signal. In dieser Konstellation würde der Subwoofer zentral den Bass aller Ausgänge übernehmen, was sicherlich zu Lasten der Ortung geht. Würde man mehr als einen Subwoofer verwenden, wären die vielen Kanäle wiederum sinnfrei. Es mag jedoch durchaus Anwendungsszenarien geben, die eine solche Verkabelung rechtfertigen.
Das Mäuseklavier erlaubt Zugang zu den Einstellungen. Roll-Off- und Phasenlage können hier gewählt und anhand der zugehörigen Schalter konfiguriert werden. So lässt sich mit zwei Dip-Schaltern die Phase von 0° bis -270° anpassen. Das geht mit dem Finger, ein flacher Schraubendreher ist allerdings von Vorteil. Über die gut beschrifteten Schalter lässt sich auch die automatische Abschaltung und sogar der Schwellwert einstellen.
Wie klingt der Genelec 7050C?
Bei der Bewertung muss man zunächst berücksichtigen, dass der kleine Subwoofer für kleine Räume prädestiniert ist und dort seine Fähigkeiten gut entfalten kann. In größeren Räumen verliert sich mitunter der Bass schnell, wenn man ihn nicht überbetont einstellt. Hat man alle Einstellungen berücksichtigt, kann der Genelec 7050C sein volles Potential bis in den tiefen Keller entfalten und nicht nur kompakte Monitore sehr gut unterstützen.
Das Tiefpassfilter arbeitet so knackig, dass man die von anderen Subwoofern bekannten, grummeligen Restmitten nicht hört. Ist kein Bass vorhanden, nimmt man ihn faktisch nicht wahr. Kommt jedoch ein Bass, unterstützt er diskret, aber deutlich hörbar die Boxen und das bis zum Low-End von 24 Hz (-6 dB). Mit einem Sweep wird deutlich, dass dies aber auch schon das Ende der Fahnenstange ist, einen Sinuston mit 20 Hz gibt er entsprechend mit leichter Obertonstruktur wieder. Bei höheren Lautstärken zeigt sich, dass die beschriebenen Vorteile in der Tat der Grund dafür sein können, dass es weder Ploppen noch Wummern gibt, was man insbesondere dann hört, wenn nur der Subwoofer läuft. Der Gesamtklang ist aus meiner Sicht daher sehr edel und beschränkt sich auf die Kernkompetenz der Basswiedergabe, so wie es sein soll.
Die Hochpassfilter erleichtern die Anpassung ungemein, weil das durch den Subwoofer geschickte Signal entsprechend ausgedünnt wird. Auch wenn man ihn vorwiegend mit kleinen Abhören einsetzen möchte, lassen sich auch größere Studiomonitore auf diese Weise gut nutzen. Mangels 5.1-Setup konnte ich die Surround-Funktionen nicht testen, aber selbst im Stereobetrieb zeigt sich, dass das angeschlossene Signal störungsfrei und authentisch weitergereicht wird. Schön beim Genelec 7050C ist, dass man nicht das Gefühl hat, eine dicke Bassbox unter dem Tisch stehen zu haben.
Der Genelec 7050C ist eine gute Wahl, nicht nur für die empfohlenen Monitore. Selbst meine Mackie XR824 mit 8″-Woofer vermochte er zu unterstützen. Seine Stärke ist nicht die Power-Party, wenn dröhnende und wummernde Bässe gefragt sind. Vielmehr ist er eine diskrete Frequenzerweiterung zum Low-End im Nahfeld, die er abbildet, ohne zu übertreiben. Die Kombination mit den passenden Monitoren ist sicherlich aufgrund der Abstimmung noch eine Spur besser. Einzig bin ich bei den vielen Eingängen überfragt, ob diese Anschlussmöglichkeit wirklich sinnvoll ist. Immerhin kann sie bei Mehrkanalsystemen für ein ordentliches Kabelmanagement sorgen. In jedem Fall ist der Subwoofer eine Empfehlung wert, Qualität hat allerdings seinen Preis.