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Test: Genelec M040, aktive Studiomonitore

(ID: 66346)

Was besonders auffiel

… war diesmal einiges: erstens die umweltgerechte Verpackung, in denen die Monitore angeliefert wurden. Mit einem Minimum an Kartonage, welche aber sehr intelligent gefalzt ist, dürfte der Lautsprecher jedes Transportband und jeden schlechtgelaunten Auslader in den Umschlagzentren der Transportdienste überleben, solange man nicht direkt mit dem Gabelstapler in den Karton heizt.

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Im Gegensatz zu meinen eigenen 8040 und vielen anderen Genelec Modellen werden – wie schon beschrieben – die verschiedenen Einstellungen zur Raumanpassung nicht über ein „Mäuseklavier“, sondern über kleine Kippschalter realisiert. Diese haben zwar nur jeweils drei mögliche Positionen, sind aber wesentlich besser zu handhaben. Zudem sind sie hochwertig ausgeführt und besitzen eine spürbare Rastposition.

Sehr interessant war für mich die Feststellung, dass die M040 trotz geringerer Verstärkerleistung im Grenzbereich lauter waren als meine eigenen 8040 mit ihren 2x 90 Watt Amps. Dies bestätigt auch das Datenblatt von Genelec, welches einen Sound Pressure Level (SPL) von 105 dB (1 Meter Abstand) für die 8040 angibt, für die M040 aber von 107 dB.

Zwei ebenbürtige Geschwister

Zwei ebenbürtige Geschwister

Class D-Verstärker (besser bekannt als „Digitalverstärker“) haben sich im PA-Bereich besonders bei kompakten Komplettanlagen flächendeckend durchgesetzt, während sie im Studiobereich eher zum Naserümpfen geführt haben. Das liegt an den konstruktionsbedingt höheren Verzerrungen, welche besonders im hohen und höchsten Leistungsbereich auftreten. Genelec hat bei den M040-Modellen allerdings keine mittelmäßigen Digitalverstärker von der Stange eingebaut, sondern diese komplett in Eigenregie entwickelt. Das Ergebnis: Mir ist bislang noch kein Digitalverstärker unter die Finger gekommen, welcher so minimal rauscht und bis zur Leistungsgrenze ein dermaßen extrem sauberes und lineares Klangbild liefert. Absolut gesehen rauscht dieser zwar tatsächlich ein wenig mehr als der in meinen 8040 verbaute konventioneller Bauart, allerdings musste ich dazu den Lautstärkeregler am Mischpult bis zum Anschlag aufdrehen, um das wahrzunehmen (ohne Musik). In der Praxis bedeutet das also ein so gut wie nicht wahrnehmbares Eigengeräuschverhalten.

Liegt eine zeitlang kein Audiosignal an, schalten sich die Lautsprecher in einen Stromsparmodus, wobei sie nur noch um die 0,5 Watt verbrauchen. Sobald wieder etwas eingespeist wird, schalten sie sich flott, aber sanft und knackfrei zu.

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Die eingebauten Limiter sprechen stets hörbar an, wenn es der Box zuviel wird, zusätzlich werden die grünen Leuchtdioden am Lautsprecher rot. Man kann einen Limiter auch anders konstruieren, so dass die Limitierung gar nicht sonderlich hörbar wird. Das halte ich bei einem Monitorlautsprecher aber für kontraproduktiv, da ich hier ja wissen will, ab wann etwas nicht mehr stimmt. So wie es bei der M040 ausgeführt ist, finde ich es richtig.

Es gibt nichts an diesen Lautsprechern, was an „sparen“ erinnert. Alles ist stimmig gelöst und durch das äußerst gelungene Design nehmen sie eine eigene Stellung innerhalb des Genelec Programms ein. Besonders beeindruckt hat mich dabei die Ausführung des Bassreflex-Tunnels in das Gehäusedesign.

Die Bedienungsanleitung liegt in gedruckter Form bei und ist auf Finnisch sowie Englisch. Sie ist kurz, knapp und leicht verständlich (zumindest auf Englisch), dennoch hätte mich eine deutsche Anleitung gefreut.

Als aufpreispflichtiges Zubehör gibt es das „IsoPad“, welches aus einer Bodenplatte mit 3/8-Zoll Gewinde plus zwei Schaumstoffkeilen besteht. Damit lässt sich die M040 auf jedes handelsübliche Mikrofonstativ aufsetzen, die Schaumstoffkeile entkoppeln dabei den Monitor vom Stativ. Zudem können durch die Keile die Lautsprecher um entweder 0,5° oder 10° geneigt werden. Meine dringende Empfehlung ist aber, für diesen Zweck ein stabiles Stativ eines Markenherstellers zu verwenden.

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Forum
  1. Profilbild
    boboter

    Vielen Dank für den Bericht. Ich bin gerade auf der Suche nach einer neuen Abhöre in dieser Preisklasse für mein Projekt-Studio. Bisher hatte ich vor allem die Neumann KH120 im Auge. Die wurden hier ja auch schonmal ganz vervorragend bewertet. Hast du Erfahrungen mit beiden Modellen und kannst vielleicht einen kleinen Vergleich anstellen? Danke und Gruß.

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      @boboter Griass Di boboter,

      das solltest Du unbedingt SELBER austesten, ob Dir der Genelec-Sound oder der Klang von Klein & Hummel (jetzt Neumann) mehr zusagt. Das sind schon zwei sehr unterschiedliche Klangideale, wobei sich auf beiden hervorragend mischen lässt. Hier entscheidet einfach das Bauchgefühl beim Testhören: Nimm die, welche Deine Ohren zum leuchten bringen!

      Das rät Dir „Onkel Sigi“ Schöbel aus der Tonküche

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    MOIN,
    finde Genelec echt ehrlich! jedoch zuwenig mitte und zuviel Skalpell!
    Schon mal diese gehört?? APS AEON
    jeden cent wert und wird von den GROßEN gern übersehen, jedoch zu unrecht. habe in dieser Preisklasse nix besseres gehört!!!
    besser fährst du erst ab der 3000€-Klasse.

    LG Robert

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      Griass Di Robert,

      von denen habe ich schon gehört und gelesen, aber richtig GEHÖRT habe ich sie bislang noch nicht. Kann gut sein, dass die super sind. Aber bei Monitorboxen ist das nach einigen Jahren wie in einer guten Ehe: Keiner will mehr ohne den anderen. So fürchte ich denn also, dass die finnischen Tongurken auch weiterhin an mir kleben bleiben. Ich schaue schon immer besorgt in den Spiegel, ob sich nicht an meinen Ohren schon ein „G“ eintätowiert hat…..

      Es grüsst Dich aus der Tonküche

      „Onkel Sigi“ Schöbel

  3. Profilbild
    shegt

    Ich hatte bisher auch die Neumann KH120 mit in der Auswahl neben den üblichen Adam-Verdächtigen. Nachdem ich die neuen Genelecs M040 gehört habe, waren’s nur noch zwei – Adam A7X ist ganz schnell rausgefallen.
    Jetzt stehe ich also vor der großen Entscheidung: M040 oder KH120.

    Nach zwei ausführlichen mehrstündigen Tests, einmal im Fachgeschäft und dann noch einmal im akustisch optimierten Raum habe ich zwar noch keine finale Entscheidung getroffen (ich finde sie, anders als Siegfried, garnicht so extrem verschieden, eher das Gegenteil), komme aber zu dem Schluss, dass ich die Genelecs irgendwie „räumlicher“/“Höhliger“ finde (d.h. ich höre die Musik mehr in ihrem Raum, kann den Raum und Hall besser beurteilen). Fragt sich natürlich, ob dieser Raum/Hall in diesem Maße auch wirklich da ist, oder durch die Box entsteht. Aber wer kann das beurteilen, außer dem, der die Mischung der jeweiligen Musik gemacht hat?!
    Die Genelecs klingen in meinen Ohren irgendwie etwas weicher/“nasser“ (das ist nicht negativ gemeint).
    Ich tue mich hier wirklich schwer, eine Entscheidung zu treffen, da die Genelecs viel besser sind, als ich dachte.
    Wäre durchaus an weiteren Meinungen interessiert von Leuten, die beide getestet haben. Vielleicht ist dem einen oder anderen noch etwas signifikantes aufgefallen, was ich nochmal „nachhören“ könnte.

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