LP Classic Plus 60
Sie steht für Rock’n’Roll und den frischen Wind, der in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts durch die Musikwelt wehte wie keine andere Gitarre. Neben der „Strat“ ist die Gibson Les Paul der Archetyp der E-Gitarre, und ähnlich wie die große Konkurrentin aus dem Hause Fender wird die von ihren Anhängern auch liebevoll genannte „Paula“ seit ihrer Markteinführung 1953 fast unverändert gebaut und ist schon längst als einer der Dauerbrenner der modernen Musikgeschichte in den „Halls of Fame“ angekommen. Mit der Les Paul Classic Plus 60 hat es eine dieser lebenden Legenden nun zum Amazona Test geschafft und darf hier die Ehre ihrer Vorfahren verteidigen.
Verarbeitung & Konstruktion
Standesgemäß wird die Classic Plus in einem edlen Formcase geliefert, das neben dem üblichen Werkzeug auch das Pickguard enthält, auf das man bei diesem Modell zugunsten der Optik verzichtet hat. Bei allen Variationen der Les Paul, die Gibson mit den Jahren hervorgebracht hat, ist das Grundrezept für eine der ersten Solidbody-Gitarren der Welt das gleiche geblieben: Der Korpus ist auch hier aus zwei Teilen Mahagoni gefertigt, und natürlich wurde hier nicht gegeizt – was der Les Paul auch ihre charakteristische Stattlichkeit verleiht. Die Decke ist natürlich au Ahorn gefertigt, um dem warmen Ton des Mahagoni-Bodies die nötige Durchsetzungskraft zu verleihen. Dank des sauber ausgeführten Vintage Sunburst-Finish ist die Struktur der geflammten Decke gut zu erkennen, und kein Pickguard stört den Blick auf das Holz. Ein Binding in Altweiß rundet die Optik ab, und auch hier wurde makellos verarbeitet. Der Hals aus Mahagoni wurde ebenfalls sauber und ordentlich in den Body eingeleimt, und die Mensur beträgt, wie sollte es auch anders sein, 628 Millimeter.
Neben den vier verschiedenen Finish-Varianten kann man bei der Les Paul Classic auch unter zwei unterschiedlichen Halsprofilen wählen. Die Classic Plus 50 hat ein etwas fülligeres, runderes Profil wie es in den 50er Jahren bei der Les Paul zu finden war. Die Classic Plus 60 verfügt über einen Hals mit Slim ’60s Profil, dem in den 60ern bevorzugten Radius. Auch wenn die Testgitarre die etwas schlankere Halsversion hat, liegt dieser immer noch recht füllig und satt in der Hand. Ebenso wie man es von einer Les Paul erwarten würde. Das Griffbrett wurde aus speziell bei Gibson wärmebehandeltem Palisander gefertigt und neben den 22 Bünden mit den typischen „Trapeze“ Inlays bestückt. Wer bei dem edlen Anschein auf Perlmutt hofft, wird allerdings enttäuscht. Acryl muss auch in dieser Preisklasse reichen. Inlays und Bundstäbchen sind sauber in das Griffbrett eingelassen, scharfe Kanten und Deadspots sucht man vergeblich.
Klangbeispiele über ein Boss ME25 zu produzieren halte ich für nicht gerade sehr aussagekäftig – zumindest für sehr gewagt.
Andere Tester geben sich hier mehr Mühe.
So ist der Test leider wertlos und deshalb:
Finger weg!
@harrymudd Hallo harrymudd
Auch wenn ich nicht verstehe, was es mit Mühe zu tun hat die Klangbeispiele über ein anderes Gerät aufzunehmen kann ich deine Bedenken verstehen. Natürlich ist eine wirklich aussagekräftige Beurteilung des Klangs nur über den individuellen Lieblingsverstärker möglch, aber letztendlich finden sich bei einem Solchen online-Test auch noch andere Hürden die das Hörvergnügen Beeinträchtigen könnten. z.B. die Boxen mit denen man sich das ganze zu Hause anhört. Ich Benutze das Me-25 wirklich gerne und finde auch dass die Geräte von Boss sich in sachen Klang nicht verstecken müssen. Auch wenn es sicherlich nicht mit einem guten Röhrenamp vergleichbar ist. Schade, dass dir deshalb der Ganze Test „wertlos“ erscheint, aber ich werde deine Anregung gerne für zukünftige Tests berücksichtigen und auch immer mal das direkte Signal der Gitarre aufnehem. Viel Spaß beim Lesen noch.
Tilmann
@tilmann.seifert hallo
meine Kritik bezieht sich auf die Tatsache, dass viele, die sich eine Les Paul zulegen wollen, fragen wereden od sie so viel Geld für eine Gitarre ausgeben wollen. Und meiner Meinung nach gehen diese vielen kleinen Nuancen, die eine Les Paul von einer anderen Gitarre unterscheiden, bei der Wiedergabe über ein Boss ME525 verloren.
Des weiteren gibt es in dem Test einige Unstimmigkeiten zur Beschaffenheit der Klampfe: das Griffbrett ist bestimmt nicht aus speziell wärmebehandeltem Palisander sondern aus Ahorn (Baked Maple) und weiterhin denke ich, dass es in einem solchen Test erwähnt werden sollte, dass der Korpus nicht mehr vollmassiv ist, sondern weight reliefed sprich im Korpus befinden sich zur Gewichtsreduzierung eingebrachte Hohlräume.
Gibson selber erklärt dies auch auf seiner website.
Ich finde solche Fakten gehören einfach in einen Testbericht, denn einfach nur die Prospektangeben runterleiern hilft niemandem.
H.
Wo kann man die kaufen? Die Suche im Internet war bis jetzt noch nicht sehr ergiebig…
Hallo oslp.
Hmm. So wie es aussieht, gibt der Link am Ende des Artikels das nicht mehr her da die Gitarre nicht mehr im Sortiment ist… Frag doch ansonsten mal direkt bei Gibson an, ob sie die Gitarre noch im Programm haben. Wenn nicht findest du sie eventuell gebraucht bei gewissen Internetauktionsplattformen.