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Test: Gibson, Les Paul Studio Baritone, E-Gitarre

(ID: 4119)

Der lackierte Hals mit seinen vierundzwanzig Bünden fühlt sich angenehm an. Lediglich das auf ihm aufgebrachte Ebenholzgriffbrett scheint nicht sauber verarbeitet zu sein. Am Übergang zum Hals ist auf der gesamten unteren Länge eine kleine Unebenheit zu spüren, was aber beim Spielen der Paula nicht negativ auffällt. Die Bundstäbchen sowie die Bünde sind sauber eingesetzt bzw. abgerichtet. Auf der schwarz lackierten Kopfplatte des Instrumentes prangert stolz der Gibson-Schriftzug in edlem Perlmutt.
Insgesamt gesehen kann ich dieser Les Paul wirklich eine gute Verarbeitung bescheinigen – sämtliche Parts sind qualitativ hochwertig und wirken robust genug, auch einem eventuellen harten Tourleben zu strotzen. Somit also zum wichtigsten Teil des Tests: wie klingt den nun so eine Bariton-Gitarre?

-- Headstock der Les Paul Bariton mit den Kidney-Tunern --

— Headstock der Les Paul Bariton mit den Kidney-Tunern —

Sound/Bespielbarkeit

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Bei diesen Vorraussetzungen die das Instrument mitbringt (Tonholzauswahl und Saitenstärke) ist der Grundsound bereits trocken angespielt schlichtweg brachial. Die Bariton-Paula besitzt ein derart kräftiges Sustain, dass man nach Anschlagen eines Akkordes getrost noch einen Kaffee zubereiten könnte, ehe der letzte Ton verstummt! Dieses macht die Gitarre natürlich speziell im Distortion-Betrieb zur ersten Wahl für NuMetal- Guitarreros oder Musiker, die bei ihrem Gitarrensound im Tiefenbereich bisher immer Abstriche machen mussten. Die Alnicos der Paula singen und besitzen tatsächlich mehr Biss in den oberen Mitten. Der Sound wirkt im Vergleich zur Les Paul Standard frischer und druckvoller. Selbst im unverzerrten Betrieb klingen die Pickups ausgewogen und kraftvoll. Gibson bleibt auch hier der Tradition treu und spendiert jedem Pickup eine separate Regelmöglichkeit für Tone und Volume.

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Die vierundzwanzig Bünde sind dank des großzügig gefrästen Cutaways mühelos zu bespielen, wenn auch die ab Werk meiner Meinung nach zu hohe Saitenlage ein wenig die Spielfreude trübt. Weiterhin sei natürlich auch zu erwähnen, dass die Bünde ein wenig breiter gesetzt sind, um die verlängerte Mensur eines Bariton-Instrumentes zu erhalten.
Doch wo Licht ist, ist leider meist auch Schatten. Das immense Gewicht des Instrumentes stellt Gitarristen von Strat-type Gitarren wahrlich vor eine Herausforderung. Im Gegensatz zur Les Paul Standard, mit ihrem Gewicht um die 4 kg, kann man hier noch mal eine Schippe mehr mit auf die Schultern nehmen. Klar, die Bauweise als Bariton- Gitarre mit ihrer verlängerten Mensur lässt sich nun mal gewichtsmäßig nicht kaschieren.
Auch muss man den Kundenkreis der Les Paul Bariton ein wenig eingrenzen: Guitarheroes mit Hang zu ausgiebigstem Arpeggio und Speed-Picking-Spiel werden mit diesem Instrument sicher nicht glücklich werden, dafür ist die „Bariton-Paula“ zu speziell. Der Radius des Halsprofils, die Saitenlage, die Breite der Bünde und nicht zu vergessen das Gewicht lassen waghalsige Akrobatiken einfach nicht zu.
Freunde des NuMetal-Brachial-Sounds hingegen werden wohl endlich das finden, wonach sie trotz sonst irgendwelcher abenteuerlichen drop-tunings immer vergeblich gesucht haben!
Sowohl beim Spielen mit der Paula über einen Vintage-Röhrenamp, als auch beim Jammen mit dem virtuellen Verstärker, zeigt die Gitarre einen hohen Wiedererkennungswert. Der gewohnte, berühmte Grundsound dieser Les Paul-Gitarren ist immer zu vernehmen, egal mit welcher Pickup-/Volume– oder Tone-Einstellung .

-- Der Headstock von hinten mit Blick auf die Grover Kidney´s --

— Der Headstock von hinten mit Blick auf die Grover Kidney´s —

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Fazit

Nun hat auch Gibson eine Bariton-Gitarre ins Rennen geschickt, um den Forderungen moderner Gitarristen entgegenzukommen. Ich finde, es ist den Herren aus Nashville, Tennessee, durchaus gelungen! Der Grundsound der Les Paul Bariton ist wirklich beachtlich druckvoll, warm und unglaublich reich an Sustain. Und ist „sie“ erste einmal an ein Verstärkersystem angeschlossen, entfaltet sich das gesamtes Potential – die Alnico Pickups sind perfekt geeignet, um dieses Soundspektrum auch rüberzubringen. Die Hardware des Instrumentes ist sehr hochwertig, ebenso wie die restliche Verarbeitung. Lediglich das nicht ganz sauber aufgeleimte Griffbrett trübt den guten Eindruck ein wenig.

Das Preis-Leistungsverhältnis möchte ich als ausgeglichen bezeichnen. Allerdings sollte man sich beim Hersteller/Vertrieb mehr Zeit für das Setting des Instrumentes nehmen. Vielleicht hatte ich ja ein Montagsprodukt zum Test hier, aber ich musste schon den Halseinstellwinkel und die Höhe der Bridge justieren, um eine ausreichend bequeme Saitenlage zu bekommen.
Dennoch: Für NuMetaller, Gothic-Rocker und Deep-Blueser: das ist euer Instrument!

Plus

  • Grundsound
  • Verarbeitung

Minus

  • Werkseinstellung
  • Griffbrett nicht sauber aufgeleimt
  • hohes Gewicht

Preis

  • Straßenpreis: 1199,- Euro
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Klangbeispiele
Forum

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