Nach so viel Schelte kommen wir nun zu einem dicken Pluspunkt der Gibson SG Fusion, der ja auch zu den wichtigsten Kriterien einer guten Gitarre gehört: dem Klang! Die Überraschung ist geglückt, nach der Begutachtung des Instruments und dem Recherchieren der technischen Daten hätte ich solch einen coolen Sound für kaum möglich gehalten. Besonders flexibel war die Gibson SG mit ihren zwei Humbuckern zwar noch nie, doch ihre Stärken hat auch unser Testmodell abbekommen, das bereits im trocken angespielten Zustand mit einem kräftigen Grundsound auf sich aufmerksam macht. Verblüffend gut arbeiten auch die beiden Pickups und liefern einen mittigen und bissigen Sound, dem jedoch bei Zurücknahme des Volume-Potis schnell die Puste ausgeht. Ansonsten aber stehen hier drei Sounds bereit, mit denen sich schon mal eine Menge anfangen lässt!
Fünf Möglichkeiten habe ich in den Klangbeispielen eingefangen, die wir uns jetzt anhören werden. Dazu habe ich die Gibson SG Fusion in einen Orange Micro Dark eingeklinkt, der war verbunden mit einer 1×12″ Celestion V30 Box, ehe das Signal mit einem AKG-Mikrofon in Logic Audio aufgenommen und in seinen Pegeln angeglichen wurde.
In Klangbeispiel 1 hören wir den unverzerrten Sound des Humbuckers am Hals. Suboptimal präsentiert sich leider das Werkssetting unseres Testinstruments, rund 4 mm Saitenlage in der Oktavlage sind eine echte Herausforderung für Solisten. Na ja, dafür schnarrt eben nix!
Ein weiterer Cleansound, nun eingespielt mit dem Humbucker am Steg.
Wir schalten die Zerre dazu, in Klangbeispiel 3 jetzt der Sound beider Pickups (Dreiwegeschalter in der Mittenposition).
Im vierten Beispiel betreten wir den High-Gain-Bereich, mit einem Sound aufgenommen mit dem Steg-Humbucker. Überraschend klar, straff und mit einem leichten „Schmatzen“ zeigt sich der Sound der Gibson SG Fusion hier!
Zum Schluss ein Leadsound mit dem Front-Humbucker. Schade, dass das Werkssetting so dürftig ist, bei einer solch hohen Saitenlage muss man schon etwas mehr Kraft mitbringen. Oder einen Fachmann bitten, diesen Umstand zu beheben.
Da würde mich jetzt echt mal der direkte Vergleich mit einer Epiphone SG in der Preisklasse interessieren, auch gerade in Hinsicht der Verarbeitung.
Hehehe, die suboptimale Lackierung kann man ja dem Käufer als „Vintage Style“ unterjubeln. Komischerweise finde ich dieses Orange an sich gar nicht mal so übel, hat irgendwie ’nen 70s Charme.
Einige Aspekte gefallen mir an diesem Modell ganz, z.B. dass es nur je einen Volume- & Tone-Regler gibt. Mit dem klassischen 4er-Setup bin ich noch nie klargekommen. Dass der Hals nicht genauso wie der Koprus lackiert ist, gefällt mir als stratgeprägtem Menschen auch. Meine 2014 SG Special hat auch so eine merkwürdige Lackierung. Einerseits zu offenporig um eine gute deckende Lackierung zu sein, andererseits nicht offenporig genug, um als gutes Satin-Finish durchzugehen (wie z.B. bei meiner PRS S2, deren Satin sich hinreißend gut anfühlt). Aber eine SG ist doch ohnehin ein Workhorse, die kauft man sich ja eigentlich sowieso nicht aus ästhetischen Gründen….
Ja, eine epiphone sg ist eine wesentlich bessere Wahl.
Gibson verramscht sich selbst. Da kauf ich mir lieber eine gute Fälschung und verzichte auf den Gibson Kult. Denn Gibson schafft sich damit praktisch selbst ab. Good bye.
Mir gefällt orange prima
Auf jeden Fall sehr 70er Jahre mäßig. Damals war fast alles orange. Küchengeräte plattenspieler…… Bei uns in wien haben wir noch alte ubahnen (in schönem Porsche design) die sind innen auch Orange.
Wir hatten daheim auffällig gebeizte Türen, aussen dunkelblau innen orage. Ja, hat vielleicht damit zu tun. Oder mit einer Zeit, in der der ausgeflippte es wagt, neben schwarz weiss oder silber einfach mal ein blaues Auto zu kaufen, nachdem er nachts von einem roten oder gelben geträumt hat.
Mit dem Orange bin ich ja komplett bei euch … aber so, wie das dort ausgeführt wurde, hat das nur wenig mit dem Charme farbig gebeizter Türen aus der Kindheit zu tun. Das ist einfach zu krass :D
Ordentlich was einwerfen, pinke Hose wie der Gitarrist anziehen. orangenes Hemd wie der Drummer, als zweiter Gitarrist neben den Basser stellen und dann als Farbtwin von Ihm mit dem Teil mukken. Dann passt das. ;-)
https://www.youtube.com/watch?v=zL_6eSWHM3I
Ja, der Sound ist gut, und das Orange ist mal was Geiles. Man muss es ja nicht mögen, sondern nur respektieren, es kann ja nichts dafür… :-)
Aber die Lackierung hat leider echt viel von „Tante Manfred hat ihre Türen und Küchenstühle immer selbst angemalt, was soll das Gejammer?“
Ich sehe mich da schon mit den Micro Meshs ‚drübergehen. Mal schauen…
Sehr schön beschrieben, das mit der Tante Manfred … ich wollte es im Artikel nicht ganz so rüde ausdrücken ;) Onkel Horst hat nach dem Gartenzaun auch mal kurz über die SG gepinselt, wäre auch passend. Trotzdem unterm Strich eine gute Gitarre, sie klingt echt unerwartet passabel!
Ja, scheint mir so.
Und ’ne SG gehört ja eigentlich auch in jede gute Sammlung, wg. Diversität un so. :-)
Ich bin echt am Überlegen, vielleicht sollte ich sie selbst mal in die Hand nehmen.
Und Danke für den Testbericht…!