Sound/Praxis
Schon trocken angespielt bietet die Godin Progression einen sehr drahtigen, kräftigen und obertonreichen Grundsound mit einem kurzen Attack und einem erstaunlich langen Sustain. Das Werks-Setting (Saitenlage und Oktavreinheit) ist gut gelungen und bedarf keiner Korrektur, so lässt sich die Gitarre „straight out of the box“ gut bespielen. Was auffällt ist allerdings das recht hohe Gewicht, dennoch ruht das Instrument ausgewogen und bequem am Gurt und schmiegt sich dank des Strat-typischen Shapings perfekt am Körper des Spielers an. Das Godin-eigene Vibratosystem lässt sich selbst bei härterem Einsatz nur wenig aus der Stimmung bringen, allerdings nervt hier wieder der verschraubte Vibratohebel in den (weiter oben) bereits angesprochenen Punkten.
Der positive Eindruck vom Grundsound der Godin Progression setzt sich auch beim Anschluss des Instrumentes an einen Verstärker fort. Die Godin GS-2-Singlecoils sind mühelos in der Lage, den Grundsound, den die Gitarre bietet, wiederzugeben bzw. zu verstärken. Auch wenn es in der Produktbeschreibung heißt, dass man zehn unterschiedliche Sounds mit Hilfe des H.D.R.-Schalters und des Fünfweg-Switches schalten kann (fünf aktive und fünf passive Sounds), so ist das vielleicht etwas übertrieben, dennoch erscheint diese aktive Schaltung als eine Bereicherung für die Soundvielfalt der Gitarre. Neben den Strat-typischen „Twang-Sounds“ bieten die Pickups auch eine Menge an durchaus brauchbaren Crunch-Sounds, die einer „normalen“ Strat so nicht ohne weiteres zu entlocken sind. Einziges Manko: Auch diese Singlecoils sind leider nicht brummfrei, High-Gain-Freaks werden hier sicher keine Freude haben, wenn auch die Pickups nicht die bekannten, typisch schrillen Sounds von herkömmlichen Singlecoils besitzen, zum Glück.
Freunde des moderateren Gain-Einsatzes (wie z.B. im Bluesbereich) werden diese Pickups aber zu schätzen wissen, ganz sicher.
Das ist eine sehr schöne Gitarre! Habe sie mir vor 2 Jahren gekauft und bin immer noch sehr zufrieden. Da immer der Markenneid auf Fender da war, habe ich mir dieses Jahr zwei Fender Strat´s gekauft. Eine die 100 Euro günstiger ist als die Godin Progression und eine die 100 Euro teuer ist, also roundabout 900. Und…ich finde die Godin ist jeden Cent wert ;)
Die Fender sind auch klasse, aber Godin braucht sich nicht zu verstecken :) Ich finde alle Preise sind gerechtfertigt. Bei beiden Herstellern kann man ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erwarten, wobei man ganz vielleicht bei Fender auch ein klitzekleines bissl für den Namen bezahlt :)