Kompakter Analog-Synth mit Charakter und Charme
Mit dem GS Music Bree6 Desktop Synthesizer liegt diesmal ein analoger, polyphoner und äußerst kompakter sowie formschöner Synthesizer aus Südamerika zum Test bereit. Das Konzept bringt durchaus frischen Wind in die Szene, auch wenn es einige Parallelen zu einem Klassiker der Synthesizer-Geschichte gibt – dem Roland Juno-6.
Ist der Bree6 also ein „Juno Argentino“?
Kurz & knapp
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- Analoger Klang: Der Bree6 liefert warmen, charaktervollen Sound mit echter sechsstimmiger Polyphonie.
- Intuitive Bedienung: Alle Parameter sind direkt erreichbar – ideal für schnelles Arbeiten ohne Umwege.
- MPE-Unterstützung: Moderne Spieltechniken treffen auf klassischen Analogsound.
- Effektsektion: Chorus und Delay klingen hochwertig und erweitern die Klangpalette deutlich.
- Leichtes Manko: Eine Play-Taste zum Anspielen fehlt in der Desktop-Version.
Inhaltsverzeichnis
GS Music
GS Music wurde 2014 in Argentinien gegründet. Nach ersten Entwicklungen im Bereich MIDI-Technologie entschied sich das Unternehmen, eigene Synthesizer zu bauen. 2018 entstand der Apollo Synth in mehreren Varianten, gefolgt vom Zeus im Jahr 2021 und anschließend dem GS-e7, einem siebenstimmigen Synthesizer. Die Rubrik About Us auf der Unternehmenswebsite vermittelt den Eindruck, dass die einzelnen Entwicklungen zumindest teilweise aufeinander aufbauen. Der GS Music Bree6 Desktop Synthesizer ist das bisher neueste Produkt dieser Reihe. Er weist einige Gemeinsamkeiten mit dem e7 auf, präsentiert sich jedoch etwas gradliniger und strukturell einfacher.
GS Music Bree6 Desktop Synthesizer
Anschlüsse und Benutzer-Interface
Das Gerät ist kompakt und angenehm übersichtlich gestaltet. Die Gesamtästhetik erinnert ein wenig an Moog-Synthesizer – möglicherweise nicht ganz zufällig. Die kompakte Desktop-Version wiegt lediglich 1,6 kg und ist in zwei Farbvarianten erhältlich: Schwarz und Blau. 26 Drehregler und 13 Taster werden durch ein gut ablesbares Display ergänzt, das sogar etwas größer ausfällt als beim e7.
An Anschlüssen bietet der GS Music Bree6 Desktop Synthesizer MIDI In, Out und Thru, symmetrische (!) 6,3-mm-Audioausgänge, einen Kopfhörerausgang sowie einen USB-Anschluss. Die Keyboard-Version verfügt über eine halbgewichtete Tastatur mit 37 Tasten, Aftertouch und Holzseitenteilen.
Innere Werte des Bree6
Der GS Music Bree6 Desktop Synthesizer ist sechsstimmig – eine Eigenschaft, die er mit den Roland Juno-Synthesizern teilt und die ihn deutlich von monophonen Geräten wie dem Moog Mother, dem Behringer Proton oder dem Moog Slim/Sub Phatty abhebt. Ebenfalls an den Juno-6 erinnernd ist die Beschränkung auf einen Oszillator pro Stimme. Dieser bietet Sägezahn- und Rechteckschwingungsformen sowie Pulsbreitenmodulation (PWM). Wie beim Juno können beide Schwingungsformen gleichzeitig ausgegeben werden – vermutlich phasenstarr, wie bei klassischen analogen Designs üblich.
Ein Suboszillator erzeugt zusätzlich eine Rechteckschwingung eine Oktave unterhalb des Hauptoszillators. Wie sich das in der Praxis auswirkt, erläutere ich weiter unten. Im Vergleich zum GS-e7 soll der Bree6 ähnlich klingen, auch wenn ihm dessen Dual-Oszillator-Architektur fehlt.
Die technischen Kernmerkmale lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- 1 Oszillator pro Stimme plus Suboszillator
- 4-Pol-Ladder-Filter
- 2 LFOs mit fünf Schwingungsformen
- Chorus und Delay
- Arpeggiator
- Sequencer
Dank moderner Technik ist der Bree6 auch über MPE (MIDI Polyphonic Expression) spielbar. Die entsprechenden Einstellungen sind über ein spezielles MIDI-Menü zugänglich.
MIDI-Menü für diverse Konfigurationen – inklusive MPE
Signalpfad und Modulation
Der Signalpfad des GS Music Bree6 Desktop Synthesizers ist vollständig analog. Die Steuerspannungen, eine Hüllkurve und zwei LFOs werden hingegen digital erzeugt. Auch Delay und Chorus sind digital implementiert. Die im LFO verfügbaren Schwingungsformen heißen: Triangle, Ramp Up, Ramp Down, Square und Random (mit Sample & Hold). Der Frequenzbereich der LFOs reicht von 0,1 Hz bis 100 Hz. Als Modulationsziele stehen VCO Tune, VCO PWM, VCF und VCA zur Verfügung.
Ein Autotune-Prozess ermöglicht es, alle Stimmen untereinander präzise abzugleichen.
Das 4-Pol-Ladder-Filter kann durch eine Hüllkurve moduliert werden, wobei Velocity die Modulationstiefe beeinflusst. Weitere Modulationsquellen sind LFO, Modulation-Wheel und Aftertouch.
Der Chorus ist laut Hersteller ein sogenannter Stereo-Ensemble-Effekt. Dabei wird der Klangcharakter eines Streicher- oder Vokalensembles nachgebildet, indem mehrere Delay-Lines mit unterschiedlichen Modulationen kombiniert werden. Die maximale Delay-Zeit beträgt eine Sekunde.
Arpeggiator und Sequencer sind in der Desktop-Version nicht enthalten, sollen jedoch in der Keyboard-Variante integriert sein.
Praxis und Klang
Die Presets sind in einem 8×8×8-Raster organisiert. Diese Einträge erscheinen auf dem Display fast wie Taktpositionen, zum Beispiel: 3.1.2., was zunächst etwas ungewohnt ist.
Bis zu 512 Presets lassen sich im GS Music Bree6 Desktop Synthesizer speichern. Ein Großteil der Speicherplätze ist bereits mit vorprogrammierten Sounds belegt. In einem offiziellen Video demonstrieren die Preset-Sounddesigner James Terris und Devan Belanger eindrucksvoll die klanglichen Möglichkeiten des Gerätes.
Ein kurzes Drücken der Bank-Taste ermöglicht die Eingabe einer dreistelligen Kombination zur schnellen Preset-Auswahl – etwa im Format 3.1.2. Besonders gelungen ist auch die Funktion „Panel“, mit der sich ein Klang erzeugen lässt, der exakt den aktuellen Positionen aller Regler entspricht. So wird der direkte Zugriff auf manuell gestaltete Sounds ohne Zwischenschritt ermöglicht.
Bedienkonzept
Die Bedienung des GS Music Bree6 Desktop Synthesizers wirkt insgesamt sehr aufgeräumt und intuitiv. Dennoch bietet das Gerät erweiterte Funktionen über Shift- bzw. Menü-Ebenen.
Die Bedienung der Oszillatorsektion ist wie folgt aufgebaut: Oben links befindet sich ein Schalter, mit dem sich die Schwingungsformen sowie der Suboszillator aktivieren lassen. Die unterste Symbolgrafik zeigt eine Rechteckschwingung mit halber Frequenz im Vergleich zur darüberliegenden Square-Waveform und steht für den Sub-Oszillator.
Nach kurzem Nachdenken wurde mir klar, dass dieser nicht direkt über die Schalter aktiviert wird, sondern durch gleichzeitiges Drücken der Bank-/Shift-Taste. Die blaue Taste zur Auswahl der beiden Hauptschwingungsformen (Sägezahn und Rechteck) schaltet diese abwechselnd einzeln, kombiniert oder vollständig aus.
Weitere Funktionen und Klangbeispiele
Im Utilities-Menü lassen sich unter anderem die Filter mithilfe eines Autotuning-Vorgangs stimmen sowie Presets initialisieren. Allerdings finden sich auch auf den hinteren Speicherplätzen bereits vorbereitete Init-Presets.
Beginnt man mit einem solchen Init-Preset, wird der analoge Charakter des Bree6 unmittelbar hörbar: Spielt man zwei Töne im Abstand einer Oktave, treten sofort deutlich hörbare Schwebungen auf – ein typisches Merkmal von diskret aufgebauten analogen Schaltungen mit leichten Verstimmungen zwischen den Stimmen.
So oder so: Der Klang überzeugt auf Anhieb.
Wie das klingt, hört man hier:
Mit seinen sechs Stimmen ist der GS Music Bree6 Desktop Synthesizer auch in der Lage, ausgesprochen mächtige Pad-Sounds zu erzeugen. Die Oszillatoren klingen dabei brillant und dennoch klar analog – eine Kombination, die selten so gelungen umgesetzt wird.
Durch den großzügigen Frequenzbereich der LFOs von 0,1 Hz bis 100 Hz ergeben sich bei der Modulation der Pulsbreite (PWM) spannende klangliche Veränderungen. Diese reichen bis in tonale Bereiche hinein und erinnern klanglich fast an einen zweiten Oszillator – ein vielseitiges Werkzeug für lebendige, organische Klanggestaltung.
Beim Anspielen fiel auf, dass der Aftertouch in einigen Presets mitunter unerwartet kräftig reagiert. Hier lässt sich jedoch im Menü feinjustieren – entsprechende Einstellmöglichkeiten sind vorhanden (siehe unten).
Das Display visualisiert die Wirkungen von Delay und Chorus sehr anschaulich. In der Praxis profitieren bestimmte Sounds, etwa das Preset „Perfect Square“, deutlich vom Chorus-Effekt und gewinnen spürbar an Durchsetzungskraft – ähnlich wie es bereits beim Juno der Fall war.
Bemerkenswert ist außerdem: Selbst bei Änderungen der Delay-Zeit treten keine unerwünschten Pitch-Effekte auf – ein Hinweis auf die durchdachte digitale Implementierung.
Voice-Modes und Stereoverhalten
Die Voice-Mode-Umschaltung zwischen Poly Stereo und Poly entscheidet darüber, ob die gespielten Stimmen abwechselnd im Stereopanorama verteilt werden oder nicht. Der Poly-Stereo-Modus kann den Klangeindruck erheblich räumlicher gestalten – ein schöner Effekt, der die Stereowirkung deutlich verstärkt.
Beim Arbeiten mit Init-Presets empfand ich diese automatische Panorama-Verteilung jedoch häufig als zu dominant. In solchen Fällen habe ich bevorzugt auf den klassischen Poly-Modus umgeschaltet.
Darüber hinaus bietet der Bree6 auch Mono- und Unison-Modes. Letzterer hebt die analoge Polyphonie auf eine andere, besonders kraftvolle Weise hervor und lässt den Synthesizer druckvoll und massiv klingen – ideal für Leads oder Bässe mit Präsenz.
Filter
Die Filter des GS Music Bree6 zeigen bei weit aufgedrehter Resonanz ein deutliches Abfallen der Lautstärke – ein Verhalten, das für klassische analoge Filtercharakteristik spricht. Gleichzeitig bleibt der Klang dabei erstaunlich lebendig und authentisch analog.
Das folgende Klangbeispiel demonstriert dies anhand einer Sägezahnschwingung als Ausgangsmaterial. Gegen Ende der Sequenz ist gut zu hören, wie das Filter bei reduzierter Resonanz deutlich mehr Signalanteile durchlässt, wodurch der Klang an Volumen gewinnt.
Sonstige Optionen
Selbst ein bewusst reduzierter Synthesizer wie der GS Music Bree6 Desktop Synthesizer kommt heutzutage nicht ohne zusätzliche Menüfunktionen aus. Beim Bree6 sind diese jedoch leicht zugänglich und sinnvoll strukturiert – hier gibt es aus meiner Sicht nichts zu beanstanden.
Gerade bei einem derart klar aufgebauten Gerät lohnt sich ein Blick auf die erweiterten Funktionen. Im Control-Bereich lassen sich zusätzliche Modulationszuweisungen vornehmen, wobei die Intensität jeweils in einem Wertebereich von 0 bis 127 einstellbar ist. Die verfügbaren Optionen sind:
• Mod Wheel → Osc LFO Mod
• Mod Wheel → Filter Cutoff
• Velocity → Filter EG1 Mod
• Velocity → Amp EG2 Mod
• Aftertouch → Osc LFO Mod
• Aftertouch → Filter Cutoff
• MPE Pressure → Amp Level
• MPE Pressure → Filter Cutoff
• MPE Y → Filter Cutoff
• MPE Y → Amp Level
Im Preset-Menü lassen sich außerdem die Transposition, der Pitchbend-Bereich (bis zu ±12 Halbtöne) sowie ein Unison-Intervall individuell festlegen.
Im Global-Modus kann das Grundrauschen bei Bedarf durch ein Noise Gate reduziert werden – wobei ich das Eigenrauschen ohnehin als angenehm gering empfand. Zudem stehen hier erneut eine Transponierung sowie eine Master-Tune-Einstellung zur Verfügung.
In der Praxis überzeugt der GS Music Bree6 Desktop Synthesizer vor allem durch seine hervorragend durchdachte Bedienoberfläche: Alle Parameter sind direkt zugänglich, ohne verschachtelte Menüs oder versteckte Funktionen. Selten hatte ich einen so übersichtlichen und bewusst reduzierten Synthesizer in der Hand.
Gleichzeitig überrascht der Bree6 klanglich mit einer Vielseitigkeit, die man ihm auf den ersten Blick gar nicht zutrauen würde. Durch die vielfältigen Modulationsoptionen – etwa Chorus, LFO-gesteuerte PWM oder Filterresonanz – lassen sich komplexe und ausdrucksstarke Sounds gestalten.
Ein perfekter „Juno Argentino“ ist er dennoch nicht ganz: Das Hochpassfilter (HPF), wie man es vom Juno kennt, sucht man hier vergeblich. Auch ein kleiner „Play“-Taster zum schnellen Probespielen eines Sounds ohne angeschlossenes Keyboard fehlt in der Desktop-Version und wäre eine praktische Ergänzung gewesen.
Alternativen
Ein möglicher Konkurrent zum GS Music Bree6 ist der etwas sperriger zu bedienende Behringer UB-Xa D. Er bietet ebenfalls einen überzeugenden analogen Klang, verfügt über zwei Oszillatoren pro Stimme und satte 16 Stimmen Polyphonie – allerdings ohne integrierte Effekte wie Chorus oder Delay.


Video
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sehr schönes gerät.
aber warum ein Oszillator?
der Juno war ja damals schon etwas schwachbrüstig.
die meisten haben fast immer den Chorus an.
liebe Fette verstimmte reesebässe und ähnliches 😎
@Numitron Kannst ja gegebenenfalls in der DAW Layern. Aber ein schönes Teil. Sah gestern zufällig ein Video und mir war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, dass es sich um ein neues Gerät handelt. Klingt fett und ist übersichtlich. Mir persönlich würde noch die eine oder andere Spielhilfe fehlen. Da ist leider nichts vorhanden. Kein Wheel, kein Touchpad. Na ja.
@Filterpad mag aber ohne tricks 2 Oszillatoren haben. 🤣
@Numitron Ich weiß 😁
@Numitron Das wusste der Hersteller und hat deshalb noch vor dem bree6 den e7 auf den Markt gebracht 😉
@SynthNerd ah! danke.
@Filterpad Versuch mal durch layern in der DAW einen sync-sound zu basteln. Wenn dir das gelingt, gewinnst du einen Preis 😉
@SynthNerd Zwei Preise: Fields-Medallie und Physik-Nobelpreis.
@SynthNerd Ok guter Gag. xD. Aber um diesen zu verstehen, muss man echt Ahnung haben und/oder im besten Fall, zufällig in meinem Fall, einen Synthesizer mit Sync besitzen. Überhaupt wäre mal ein Amazona Artikel interessant, wie gewisse Synthparameter technisch funktionieren, einfach erklärt ohne dass man Microelektroniker gelernt haben muss.
@Filterpad Websuche hilft manchmal auch oder ein gutes Handbuch. Moog hat das Wesentliche in seinen Handbüchern meist sehr gut verständlich beschrieben. Die Elektronik dazu musst du nur verstehen, wenn du selbst die Schaltungen entwickeln, bauen oder modifizieren willst.
Falls du mal eine konkrete Frage zu einen speziellen Parameter hast, kannst du mir diese gern als private Nachricht senden. Ich garantiere nicht dass ich es gut erklären kann, aber ich kann’s versuchen 🙂
@Numitron Also wenn ich Bree als Mädchenname verstehe, was soviel heisst, wie „die Erhabene“, dann stellt sich auch keine Frage nach einem weiteren OSC. Oder?😂
@CDRowell OK. dann besser 2 erhabene Schwestern 😎🤘
@Numitron Oder gleich 11! Denn 11 ist einer mehr als 10, also besser!🤪
@CDRowell it goes to 11! 😀😀
bin schon gespannt auf den neuen Teil 😉
@Numitron Im September in USA anlaufend! Die Gastauftritte sprechen fast schon für sich: Paul McCartney, Elton John, Garth Brooks, Questlove, Trisha Yearwood! Das ist spannend was kommt!
@C. D. Rowell werde ich mit einem Gitarristenfreund anschauen und vielleicht kommt der Bassist auch mit 😁
@Numitron Das klingt eindeutig nach einer Menge Spass! 😂
@C. D. Rowell stimmt. 😁
Sehr schönes Instrument. Die blaue Version. Zur braunen, schwarzen, oder welche Schlammfarbe das immer auch ist, passen die blauen Taster mMn. nicht. Aber das sind ästhetische Probleme.
Was ich aber wirklich bedenklich finde, sind die Massen am Mini OLEDs, die momentan überall zu sehen sind. Da sehe ich das end of life innerhalb der nächsten Jahre. Die Frage heisst nicht ob, sondern wann. Das ist dann nach den gummierten Elementen, die nach ein paar Jahren entweder kleben, oder deren Weichmacher verdunsten, das nächste Ärgernis. Hoffentlich lassen sie sich danach leicht und günstig tauschen.
@Tai stimmt.
haben ja hier schon Leute geschrieben, das ihre oleds ausgefallen nach wenigen Jahren „Dauerbetrieb“.
das klebrige ist extrem nervig..
hab beim microbrute die potikappen über nacht in Isopropanol eingelegt und konnte die klebrige Schicht runterkratzen. arturia hat es eingesehen und ein Recht neuer keystep hat das problem nicht mehr.
nettes gerät – klingt gut und das blaue sieht gut aus. mutig, heutzutage in den doch sehr modell-gesättigten synthmarkt zu gehen. das gerät kostet mehr als vier behringer pro-800, trägt aber keinen großen namen. und bei einem oszi pro stimme werden viele schwer zu überzeugen sein. hoffen wir, dass da die stückzahlen trotzdem stimmen.
@mdesign sehr mutig auf jeden Fall..
manche dieser klein Hersteller sind schon eingegangen.
@Numitron So hätte mich zum Beispiel die Zukunft von Quasimidi interessiert. War leider nach meiner Producer-Zeit. Moog war auch pleite und hat es wieder geschafft. Der Synthesizer erinnert mich weitgehend an Quasimidi Produkte: Neu, innovativ und blau. Auf so einen z.B. mixed Synthesizer aus Raven und Sirius hätte ich echt Bock gehabt. Spannend auch warum sich Uli hier noch nicht rangewagt hat.
@Filterpad in den USA sind die quasimidis anscheinend begehrt. dort noch seltener als hier 😁
neue Konzepte wären sicher auch Mal Interessant. 😉 leider hat Uli fast nur Clones gebracht.
@Numitron Immerhin eine Menge „Clones with benefits“:
– Deepmind gegenüber dem Juno-106 deutlich erweitert
– Crave zwar „inspiriert von“, aber in Sachen Bauform und VCO dann doch variiert – und im Grind eine interessante Kombi aus Plaits und Mother.
– Phara-O hat zwar exakt die Features vom Volca Keys, aber einen deutlich kräftigeren Klang (ich hab beide, und der Keys klingt im Vergleich sehr weich).
– Poly-D mit zusätzlichem VCO, Chorus usw.
– Ein Wasp, den man anfassen darf, ohne dass er auseinanderfällt ;)
Und darf ich auch mal auf folgendes Hinweisen? Die Amazona-Tester haben jahrelang (zu Recht!) wider das Verschwinden der MIDI-Thru-Buchse gekämpft. Und ratet mal, was die meisten Behringer-Synths haben? Und die größeren haben auch interne Netzteile, was heute auch nicht selbstverständlich ist.
@chardt OK. stimmt.
aber vielleicht Mal was „ganz neues“?
aber die lm drum finde ich auch spannend.
sehr Lofi 🔥😁
@Numitron Neutron. Proton. JT Mini ;)
Natürlich sind alle analogen subtraktiven Synths „Variationen eines bekannten Themas“, aber dadurch sind sie eben sowohl vorhersehbar (und damit für Normalsterbliche beherrschbar) als auch vielseitig. Und die meisten Behringer-Clone sind entweder von sauteuren und/oder von sauseltenen Originalen abgeleitet – versuch‘ mal, eine Original-Cat oder einen noch funktionierenden WASP zu bekommen! Für mich ist das „ganz neue“: Bezahlbarkeit und Auswahl – endlich kann ich mir ein Model D leisten!
@chardt finde es schon teilweise cool was Behringer macht. genau, die extrem teuren alten Dinger wieder auflegen.
Schönes Gerät mit interessantem Formfaktor. 1250€ für einen polyphonen analogen Synth der nicht von einem der großen Hersteller kommt ist vom Preis her auch in Ordnung. Bei der schwarzen Version sind die blauen Knöpfe sicherlich nicht jedermanns Fall.
„Der GS Music Bree6 Desktop Synthesizer ist sechsstimmig – eine Eigenschaft, die er mit den Roland Juno-Synthesizern teilt und die ihn deutlich von monophonen Geräten…“
merkwürdiger satz, denn das gilt doch für alle polyphonen synthesizer…ich würde sogar behaupten, das macht den grundsätzlichen unterschied zwischen polyphon und monophonen synthies aus.
für ein drittel des preises bekommt man den dreadbox nymphes, der featureseitig recht ähnlich gestaltet ist und klanglich locker mithalten kann.
die soundbeispiele wirken auf mich, als hätten sie eine ordentliche portion kompressor erhalten, was die beurteilung des tatsächlichen klangs erschwert.
@dilux Zum Thema polyphon – monophon: Zustimmung, legen wir’s ab unter „S wie Stilblüten“.
Zum Thema Preis und Nymphes: Mir ist der Preis auch etwas zu hoch, aber fairerweise muss man beim Vergleich mit dem Nymphes noch einen MIDI-Controller hinzurechnen, um halbwegs in die Nähre des Bedienkomforts des Bree zu kommen (bei dem alles Wichtige direkt zugänglich ist, soweit ich das sehen kann). Dazu ein Chorus, der bei einem Oszi pro Stimme quasi Pflicht – und beim Bree eingebaut – ist. Dazu die Zeit, MIDI-Controller und Nymphes zusammenzubringen … und über Live-Auftritte reden wir gar nicht erst. All das relativiert den Preisunterschied doch etwas.
Ich finde den Nymphes durchaus interessant, aber die Bedienung hält mich bisher erfolgreich ab. (Und mein Roland Ju-06a tut es solange 🙂)
@dilux ..nicht jeder polyphone Synth hat sechs Stimmen, ansonsten….naja, man erzählt halt hier von den Eigenschaften eines Geräts….
An einen aktiven Kompressor im Signalfluss erinnere ich mich nicht, vor allem aber musste das letzte File als mp3 hochgeladen werden und wurde zuvor schon aus dem geschnittenen Video exportiert, wo es als .mp4 drin war, vielleicht hörst Du das. Es gibt Dateigrößenbeschränkungen und das Ding ist ja fast 6 Min. lang. Aber das File bringt nochmal mehr Beispiele, um den Charakter des Synths zu erfassen. Hier: https://www.youtube.com/watch?v=BJ-ffcwZE00
habe ich auch noch ein weiteres Video gemacht, allerdings ist da meine Stimme recht leise.
@Heiner Kruse (TGM) „allerdings ist da meine Stimme recht leise.“
/wienerisch/ Ist das ein Nachteil ? /wienerisch/
SCNR 😍
@chardt nicht unbedingt, wohl wahr ;-)
@chardt ahja, du bist auch aus Wien!
haha. 😎
@Numitron Nö – aber den Spruch kannst Du nur mit wienerischem Sound bringen. #MüllersBüro
@chardt aber du lebst in wien, oder?
@Numitron Geboren in Kiel, seit vielen Jahren in München. Der Keyboarder in meiner ersten Band war Wiener und brachte mir den Schmäh nahe. Ich interessiere mich für Sprache und nutze gerne die für die Situation passendste Sprache bzw. Dialekt, in diesem Fall ganz klar Wienerisch. (Der selbe Spruch auf Berlinerisch wäre eine Beleidigung, und bei uns im Norden schnackt keiner so viel rum.)
@chardt OK!
jemand hat in Wien etwas verkauft.
Ich komme einfach nicht dahinter. Warum bringt man 2025 einen polyphonen Synthesizer mit nur einem Oscillator pro Stimme auf den Markt? Chorus hin oder her. Oder will man zurück zu den seligen Polysix-Juno Zeiten? Nein, ich verstehe es immer noch nicht. Trotzdem wünsche ich den Jungs aus Argentinien viel Glück.
@MadMac naja, man könnte auch anderswo fragen, warum bringt man 2025 noch einen monophonen Synth auf den Markt? Die verstimmten Reece-Bässe krieg ich hier bei Bedarf via Unison Mode hin, da kann ich dann immerhin 6 Oscs gegeneinander verstimmen…..Alles am Bree ist einfach zu bedienen, das gilt dann in der Klangerzeugung nochmal mehr ;-)
@Heiner Kruse (TGM) Monophone Synths mit nur einem Oscillator finde ich ähnlich unzulänglich. Kein Chorus kann die Schwebungen zwischen 2 oder mehr Oszillatoren ersetzen. Unabhängig davon ob monophoner oder polyphoner Synth. Aber vielleicht bin ich da etwas oldschool. Den Bree als monophoner Synth mit 6 Oszillatoren auf einer Stimme, da bin ich wieder mit im Boot.👍
@MadMac Meine ganz persönliche „Arbeitsteilung“:
– Polyphone Synths nehme ich am liebsten für dicke Akkorde, um dem Song Fülle zu geben. Da sind zwei Oszis pro Stimme natürlich ein Vorteil – und die Juno 6-Familie die Ausnahme, bei der der eine Oszi mit Chorus tatsächlich ausreicht für den Flokati-Teppich.
– Lead: Am liebsten was Moogiges Monophones mit mindestens zwei VCOs. Aber wenns passt, dann kommt eben ein Flötensound vom Dark Energy rein.
– Bass: Da reicht eine Stimme mit einem VCO aus. Kann sogar was 303-artiges (mit ohne Resonanz) sein, oder ein Doepfer MS-404, oder sogar (mit etwas Schrauberei) ein Microbrute.
Aber grundsätzlich gebe ich Dir Recht: Polyphone mit nur einem Oszi pro Stimme sind doch etwas eingeschränkt.
@chardt Danke für den Einblick in Deine Klangphilosophie. Ich habe in den Achtzigern u.a. Keyboards in Bands gespielt und konnte glücklicherweise schon sehr früh Oberheim und Moog in mein Setup aufnehmen. Ich habe damals reihenweise Keyboarder erlebt, die live mit ihren Polysix und Junos im Bandsound gnadenlos abgesoffen sind, sobald die Gitarristen losgelegt haben. Natürlich ergibt sich ein anderes Bild wenn die Musik nur aus Synthies und Beats besteht, keine Frage.
Ich habe halt lieber 2 Oszillatoren oder mehr (z.B. Matriarch) zur Verfügung. Und wer will, kann ja immer noch den zweiten Oszie einfach runterdrehen.😉
@MadMac insgesamt gibt es aber noch eine Komponente im Sound, die sich nicht erfassen lässt, wegen der jeder Synth ein wenig anders klingt. Und ich spüre bei dem Bree die analoge Komponente durchaus und hab den Eindruck, dass der Klang „scheint“ bzw. „glänzt“ und durchsetzungsfähig ist… zumal der 2. Osc zwar ein Tool ist, das fehlt, aber mit den FX, Unison, dem Sub Osc und dem auf schnell schaltbaren LFO mit PWM auch noch andere Werkzeuge bereitstehen, um Sounds obertonreicher oder fetter zu machen. Aber der Eindruck ist subjektiv und vor allem durch die Beispiele unterstrichen…. sicher trägt das Bediengefühl auch ein wenig zum guten sonstigen Gefühl bei…..und weder habe ich mit Oberheim verglichen noch mit dem Bree auf der Bühne gestanden. Im direkten Vergleich hatte ich hier zu Hause einen Peak stehen…..
@Heiner Kruse (TGM) stimmt! gute Idee wegen der reesebässe 😃
@MadMac „Oder will man zurück zu den seligen Polysix-Juno Zeiten?“
Ja, manche schon. Bitte beachte aber auch Folgendes:
In den Achtzigern / Neunzigern „passierte“ Techno, und das hatte Folgen für den Soundgeschmack. Mitten sind jetzt Pfui-bäh, schließlich steckt da das Leben drin – äh, ich meine natürlich: „Die kleistern den Mix zu“. Der moderne Synthi-Sound hat aus Kellerbässen mit Filterquietsch oben drüber zu bestehen – das kriegste auch mit einem Oszi hin, der zweite stört eher.
Warum müssen manche jeden neuen Synth mit Behringer vergleichen…???
Für einen Ferrari kriege ich auch 4 Golf .. und ?
Wir wissen alle das es günstige Behringer gibt !
Gute Synth kosten nun mal Geld . Entwicklung-Faire Löhne – Service u.s.w.
Vergleicht doch nicht immer Äpfel mit Birnen ..
Ja, beides kann man Essen ..
Ja, mit jedem Auto kann ich von a nach b fahren….
Finde die Jungs von GS Music machen gute Arbeit.
Ach der E7 (1799€) von GS Music ist in 2 Farben schon Ausverkauft .
Also gibt es Menschen die solche Synth da doch zu schätzen wissen… love&Peace&Unity
@SuArt stimmt!
bin etwas zwiegespalten wegen behringer…
mein 2600 hatte ja probleme
für mich zu schön um wahr zu sein… 😜
@SuArt Öhm – im ganzen Thread gab es nur einen Vergleich mit Behringer, und der war eher realistisch: „das gerät kostet mehr als vier behringer pro-800, trägt aber keinen großen namen“.